Bundesliga
Der VfB Stuttgart ist nach 1954, 1958, 1997 zum vierten Mal DFB-Pokalsieger. Das sagen die Protagonisten rund um VfB-Coach Sebastian Hoeneß, Torjäger NIck Woltemade und Co. nach dem Erfolg gegen Arminia Bielefeld.
Nick Woltemade: "Ich kann es noch gar nicht greifen. Ich bin noch zu kaputt vom Spiel. Es ist so viel passiert die letzten Wochen. Ich war gar nicht so aufgeregt, habe noch einen Mittagsschlaf gemacht und war entspannt. Meine Eltern waren deutlich nervöser. Es ist unglaublich, so ein Spiel zu spielen. Als ich das Tor geschossen habe, war ich happy, weil alles abgefallen ist. Wenn du ein Tor schießt als Stürmer, ist es ein gutes Gefühl. Phänomenal!
Deniz Undav: "Das Gefühl in der Kurve ist unbeschreiblich. Es hat 17 Jahre gedauert, bis Stuttgart wieder einen Titel geholt hat. Wir haben jedes Spiel alles reingehauen. Heute wollten wir Mentalität zeigen und direkt den Schalter ziehen. Das haben wir getan. Wenn sie ihre frühe Chance reinmachen, sieht es anders aus. Wir hätten später das Ding früher klären können. Aber jetzt ist es egal: Wir haben das Ding gewonnen! Wir gehen auf jeden Fall gleich feiern."
Maximilian Mittelstädt: "Die Emotionen kommen hoch. Es ist nicht zu beschreiben, hier mit den Fans zu feiern. Die Bielefelder haben es uns hier extrem schwer gemacht, großen Respekt an die Jungs. Auch eine super Stimmung, es war ein würdiges Finale. Das hier ist meine Heimat, das ist etwas ganz besonderes. Meine Familie und Freunde sind hier. Es gibt nichts Schöneres!"
Angelo Stiller: "Davon träumt man als kleines Kind, spielt solche Spiele auf dem Bolzplatz nach. Das Hotelzimmer sehe ich heute bestimmt nicht mehr. Ich habe zu allen gesagt: Ich will spielen! Ich muss spielen! Es freut mich umso mehr, dass ich helfen konnte."
Ermedin Demirović: "Das ist unglaublich, ich schreie hier alles raus, habe schon keine Stimme mehr. Heute tanze ich durch. Beim letzten Mal (2022 mit Freiburg) habe ich hier geweint, weil ich zerbrochen war. Jetzt jubel ich nur noch."
Atakan Karazor: "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin so stolz. Mit diesem Club - als Kapitän. Das ist der schönste Moment in meinem Leben. Wir haben den Plan perfekt umgesetzt, verdient gewonnen und endlich wieder einen Pokal nach Stuttgart gebracht. Das ist für die Fans und für uns das Größte. Das wird für immer bleiben. Ich habe die geilste Mannschaft! Wir haben uns immer wieder zurückgekämpft in dieser Saison. Deshalb ist es umso mehr verdient, dass wir den Pokal mit nach Hause nehmen können."
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: "In mir ist viel Leere, man begreift es nicht. Ich bin überglücklich über diesen Sieg. Das Spiel war ganz komisch - wir hatten Glück, dass wir nicht hinten liegen. Dann haben wir den Sieg auf unsere Seite gezogen, können eigentlich ganz zumachen. Dann dachten wir, es wäre zu, aber haben nochmal geschwitzt. In so einem Spiel ist alles möglich. Jetzt wird es eine lange Nacht geben, dann habe ich genug Zeit, das zu begreifen. Ich möchte meinen Jungs ein großes Kompliment aussprechen. Wir haben eine gute Saison gespielt und die jetzt veredelt. Großes Kompliment auch an die Bielefelder.
Wir haben jetzt einen Titel, das ist das Schöne. Wir spielen wieder international - das ist auch sehr toll. Vor zwei Jahren war der VfB Stuttgart noch sehr weit weg, wieder einen Titel zu holen, da standen wir in der Relegation. Der VfB steht mittlerweile für viel - ruhiges Arbeiten, eine gute Entwicklung. Wir werden positiv wahrgenommen, das ist das Schönste. Wir müssen in Ruhe weiterarbeiten und das festigen, was wir jetzt begonnen haben."
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Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender VfB Stuttgart: "Erstmal freu ich mich total. Es war echt eine riesige Anspannung. Glückwunsch an die Mannschaft - es war ein tolles Fußballspiel! Nach dem 4:0 hab ich wirklich nicht mehr gezittert. Wir haben heute Geschichte geschrieben. Vierter Pokalsieg seit 1893. Die Jungs können stolz sein, was sie heute geleistet haben. Die Europa League und der Supercup kommen on top. Das war ein wunderschöner Abend, der noch lange nicht zu Ende ist. Heute werden wir auf keinen Fall ins Bett gehen. Heute feiern wir einfach!"
Arminia-Coach Mitch Kniat: "Wir sind natürlich alle enttäuscht. Wir haben uns erhofft, dass wir den Pokal mit nach Hause nehmen. Wir waren zehn Minuten nicht da, das hat der Gegner eiskalt ausgenutzt. Aber ich trage diese Medaille mit stolz - und ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. Das sind zwei Sachen, die für immer bleiben. Ich freue mich für Jule als ersten Drittligisten, der ein Tor geschossen hat. Aber gerade überwiegt die Enttäuschung. Wir nehmen mit, dass die Mannschaft funktioniert. Selbst bei einem 0:4 kommst du nochmal zurück, mit einem dritten Tor wäre nochmal alles gegangen. Ab morgen wird der stolz überwiegen, heute ist es noch Enttäuschung."
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Michael Mutzel, Sportgeschäftsführer Arminia Bielefeld: "Ich bin unfassbar stolz auf die Leistung der Mannschaft und von allen, die heute hier waren. Wir haben nicht aufgegeben, das haben wir uns vorgenommen. Wir haben ein mutiges, gutes Fußballspiel gemacht gegen einen Gegner, der unsere Fehler eiskalt ausgenutzt hat. Die Mannschaft hat dieses Jahr alles investiert. Wir sind aufgestiegen und waren im Pokalfinale - die Jungs haben sich diese Atmosphäre hier verdient."
Marius Wörl: "Wenn du ins Finale kommst, willst du es auch gewinnen. Aber die Fehler von uns wurden eiskalt bestraft, der VfB hat verdient gewonnen. Ich finde, wir können dennoch stolz auf uns sein. Wir sind auch sehr dankbar an unsere Fans, die uns überall unterstützt haben."