EURO 2024
Die deutsche Nationalmannschaft ist nach dem dramatischen 1:2 gegen Spanien im Viertelfinale aus der EURO 2024 ausgeschieden.
Nach den tollen Wochen für das DFB-Team blickt die Mannschaft vor allem auf das kleine Sommermärchen im eigenen Land zurück...
„Rudi und Sandro haben beim Schiedsrichter nachgefragt. Wir wissen nicht, ob es Abseits war. Ich habe dazu unterschiedliche Informationen bekommen, warum er es sich nicht nachgeschaut hat. Es ist müßig, darüber zu sprechen. Ich würde mir wünschen, dass sich Schiedsrichter solche Szenen häufiger anschauen, damit macht er sich weniger angreifbar. Wenn er dann dabei bleibt, dann ist es seine Entscheidung. Ich kann ausschließen, dass die Hand zu nah am Körper war, weil das war sie definitiv nicht. Ein Wiederholungsspiel kriegen wir nicht. Abhaken, eine gute Qualifikation spielen. Ein goldener Pokal in der Sammlung ist auch ganz hübsch.“
"Wir werden den Kader nicht großartig umbauen. Wir haben einen Stock, der 27, 28 ist, der die WM spielen kann. Wir haben mit dem Trainerteam eine gute Mannschaft zusammengestellt mit vielen Entscheidungen und werden nur Nuancen verändern, wenn alle weiter so performen. Ich sehe bei keinem die Gefahr, dass er in den nächsten ein, zwei Jahren abfällt.“
Auch Rudi Völler äußerte sich: "Die Mannschaft hat es geschafft, diese Euphorie in Deutschland zu wecken, was in den vergangenen Wochen und Monaten fast unvorstellbar. Es war für mich als alter Hase auch was Besonderes. Es war einmalig, das geht unter die Haut. Es war vor einigen Monaten unser Ziel und unser Traum."
Auf der Abschlusspressekonferenz des DFB hat Julian Nagelsmann noch einmal besonders emotionale Worte gefunden. „Wir haben es geschafft, die Fans zu einen. Ich hoffe, dass wir die Symbiose in weit wichtigeren Bereichen auch hinkriegen. Ich habe mir sagen lassen, dass es nicht oft vorkam, dass die Spieler Tränen in den Augen hatten, als sie das Camp verlassen haben.“
Die ersten Spieler haben das Basiscamp der deutschen Mannschaft bereits verlassen. Um 13 Uhr steht die abschließende Pressekonferenz auf dem Programm. Anschließend wird sich das Domizil weiter leeren.
"Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir in einem Land, das manchmal in zu viel Tristesse versinkt, etwas geweckt haben. Wir hatten eine tolle Symbiose mit den Menschen im Land und mit den Fans. Wir haben wieder Menschen vor den Fernseher geholt, um Fußball zu schauen. Aber wir hätten es natürlich noch eine Woche länger gehabt. Es tut weh, weil wir eine gute Mannschaft hatten, die zusammengehalten hat. Die alles getan hat, um erfolgreich zu sein. Man hat auch heute gemerkt nach dem 0:1, dass wir uns stemmen und Menschen mehr geben wollen. Die Vorwürfe aus der Vergangenheit haben wir ganz anders gemacht in diesem Turnier. Wenn wir wieder lustlos aufgetreten wären, wie es früher mal war, müssten wir heute nicht mit den Tränen kämpfen."
"Die letzten sechs Wochen waren sehr besonders. Ein unglaublicher Teamspirit, auch bei den Jungs, die nicht immer gespielt haben. Deshalb war das Ausscheiden jetzt anders als bei den letzten Turnieren. Damals haben wir nicht gut gespielt und waren kein Team, das war heute ganz anders. Wir waren definitiv die bessere Mannschaft gegen ein gutes Spanien.“
"Ich kämpfe ein bisschen mit den Tränen. Wenn die Spieler so erzählen über die letzten sechs Wochen, ist es schon emotional, weil jetzt eine Zeit vorbei ist, die schon besonders war. Wir haben leider noch zwei Jahre, bis wir es wieder besser machen können, aber ein Heimturnier wird in meiner Karriere leider nicht mehr kommen."
"Die Niederlage fühlt sich sehr ungerecht an. In der ersten Halbzeit waren die Spanier die bessere Mannschaft und danach waren wir deutlich besser. Spanien wollte sich eigentlich nur noch ins Elfmeterschießen retten. Es ist bitter, dass wir mit deren letzter Aktion das 2:1 kriegen. Wir haben danach sogar noch zwei richtig gute Chancen und hätten davor noch einen Handelfmeter bekommen müssen. Da ist leider sehr viel gegen uns gelaufen."
"Wir kriegen nicht allzu viel aus dem Camp mit, aber wir sehen die sehr vielen Videos aus den Fanmeilen und Fanzones, die Emotionalität, die entsteht und den Zuspruch, den man spürt. Wir haben schon auch viel geboten, was die Emotionalität angeht. Wir spüren eine große Unterstützung, und das brauchen wir auch, das trägt uns. Unser Job ist, das zurückzugeben. Gemeinsam ist man immer ein bisschen stärker. Es ist eine Heim-EM und diesen Vorteil sollten wir auch nutzen."
"Yamal hat große Qualitäten, ein sehr gutes 1 gegen 1 ,aber er ist auch erst 16 und das birgt auch große Chancen für unsere Spieler, um dagegenzuhalten. Mein Fokus liegt weniger auf Yamal, mehr auf Jamal. Wir können offensiv selbst viel machen. Es gibt verschiedene Ansätze, wie man eine Ballbesitzmannschaft bekämpft. Wir haben auch selbst den Anspruch den Ball zu haben und das ist auch die Idee für morgen. Ihr Offensivspiel hat eine klare Idee, lässt sich aber auch ganz gut analysieren. Die Flügelspieler von Spanien sind sehr schwer zu verteidigen. Es ist ein Viertelfinale in der EM, wenn das keine Brisanz hat…"
Der Bundestrainer zeigte sich am Dienstag gegenüber den Journalisten entspannt und zuversichtlich: "Wir sind gut präpariert, guter Dinge und auch überzeugt, dass wir ein sehr gutes Spiel machen werden. Wir haben noch ein, zwei Fragezeichen. Wir versuchen immer ein Drehbuch zu schreiben, wie das Spiel verläuft. Wenn man sich zwischen Flo und Leroy entscheiden kann, hat das grundsätzlich auch was gutes und keiner ist die ganz schlechte Wahl."
"Pressekonferenzen werde ich weniger vermissen als Fußballspiele. Ich bin nicht nostalgisch. Ich habe keinen Kuchen mitgebracht, ich gehe nicht davon aus, dass das hier meine letzte Pressekonferenz und dass am Freitag mein letztes Spiel ist."
"Es geht nicht immer nur darum, Dinge weiterzugeben, du musst es fühlen. Und das geht über Ergebnisse und Erlebnisse. "Der späte 2:1-Sieg im März gegen die Niederlande hat uns viel gegeben. Es lief auch seitdem nicht alles glatt, aber man sieht unsere Schritte und, dass wir immer daran glauben. Wir haben jetzt einen anderen Glauben und gewinnen inzwischen Spiele, die wir vor einiger Zeit deutlich verloren hätten."
"Mit Blick darauf, wie groß die Zweifel an uns waren, was nach den letzten Turniere ja auch berechtigt war, haben wir jetzt unser Minimalziel erreicht. Es geht nicht um einen Bonus. Wir sind jetzt in einer Phase des Turniers, in die wir unbedingt wollten. Aber wir alle haben auch das Ziel, dieses Turnier zu gewinnen. Der EM-Titel hätte für mich eine Riesen-Bedeutung und er wäre ein sensationelles Ende. Wenn ich den Glauben daran nicht gehabt hätte, dann hätte ich mein Comeback überhaupt nicht gegeben."
Am Mittwoch trainiert die deutsche Nationalmannschaft wieder hinter verschlossenen Türen - das Training zwei Tage vor dem Viertelfinal-Kracher gegen Spanien ist laut DFB grundsätzlich geschlossen, auch für die Medien gibt es nicht die üblichen 15 Minuten zu Beginn. Nach der ersten Besprechung und der Aktivierung am Morgen geht die Nationalmannschaft um 11 Uhr auf den Trainingsplatz in Herzogenaurach. Nach einem Interview-Break mittags steht am Nachmittag individuelles Athletiktraining auf dem Programm.
"Das sind zwei sehr starke Spieler, beide sind dribbelstark. In deren Alter so Fußball spielen zu können, ist beeindruckend. Es macht Spaß zuzuschauen. Ich spiele auf einer ähnlichen Position und eine ähnliche Art Fußball. Ich freue mich einfach auf das Duell."
"Es steht noch nicht fest, ob ich am Freitag von Anfang an spiele oder nicht. Vor dem Dänemark-Spiel war es eine Woche mit gute Trainingseinheiten von mir. Dass ich in der Startelf stehe, habe ich aber erst am Spieltag erfahren. Es hat mir gut getan, über eine längere Spielzeit zu spielen."
Der Bayern-Star stand im Achtelfinale erstmals bei der EM in der Startelf und am Dienstag den Journalisten Rede und Antwort. Zum Viertelfinalkracher gegen Spanien sagt der Linksfuß: "Auch wenn sie sehr selbstbewusst aufgetreten sind, wissen die Spanier, dass es nicht einfach wird. Es ist ein schwieriges Spiel für beide Seiten. Zwei sehr starke Mannschaften treffen aufeinander. Wir müssen dafür sorgen, dass das Momentum zu uns rüberschwappt und wir die Kontrolle in gewissen Phasen haben. Dann kann man den Spaniern auch sehr wehtun. Es sind die beiden Mannschaften, die mit am besten Fußball gespielt haben. Deswegen wird es für alle ein sehr spannendes Spiel. Alle freuen sich darauf."
Der BVB-Kapitän fehlt aufgrund von muskulären Problemen im Mannschaftstraining. Damit stehen Julian Nagelsmann bei der Vorbereitung auf den Viertelfinalkracher gegen Spanien derzeit 25 von 26 Akteuren zur Verfügung.
Der Nationalspieler ist unermüdlich für die Fans da.
Leipzigs Dani Olmo freut sich bereits auf die Begegnung gegen Deutschland. "Es wird speziell. Ich habe Freunde dort und spiele in diesem Land", sagte der Offensivspieler vor der Begegnung in Stuttgart. "Das ist sehr aufregend. Für mich wird es auf jeden Fall eine sehr besondere Begegnung."
Nach dem Erfolg über Dänemark sieht die DFB-Auswahl voller Vorfreude aber auch mit einer gehörigen Portion Respekt dem Viertelfinale entgegen. "Die Spanier machen bislang den stabilsten Eindruck, dementsprechend wird es ein harter Brocken - für beide", sagte der stellvertretende Kapitän Joshua Kimmich auf der Pressekonferenz am Nachmittag. Aber: "Wenn man das Turnier gewinnen will, führt kein Weg an Spanien vorbei."
So läuft der Tag des DFB-Teams nach dem 2:0 im Achtelfinale gegen Dänemark ab.
Manuel Neuer hat gestern seinen 19. Einsatz bei einer EM absolviert. Damit ist er jetzt der alleinige deutsche Rekordspieler und hat Bastian Schweinsteiger (18 Spiele) überholt.
23,641 Millionen Menschen haben gestern das Spiel zwischen Deutschland und Ungarn im Schnitt geschaut. Das entsprach einem Marktanteil von 76,8 Prozent.
"Es ist sehr viel passiert, wir gehen früh in Führung und ich weiß nicht, ob man das abpfeifen muss. Die Dänen hatten guten Möglichkeiten und auch wie hatten gute Chancen. Die Führung hat uns gar nicht so viel Sicherheit gegeben. Hinten raus haben wir es gut gemacht. Wir wissen, wo wir stehen und dass wir jeden schlagen können aber auch zu schlagen sind. Auf der Bank haben wir Jungs, die uns besser machen. Man hat gemerkt, dass die Fans heute extrem da waren, die beste Stimmung bisher."
Deutschland hat zum ersten Mal seit 2016 wieder das Viertelfinale bei einer EM oder WM erreicht. Bei den letzten beiden Weltmeisterschaften war in der Vorrunde Schluss, bei der letzten EM im Achtelfinale.
Nicht nur auf dem Platz könnte es in Dortmund stürmisch zugehen: Wie der "Deutsche Wetterdienst" vermeldet, wird es am Samstagabend "verbreitet schwere Gewitter mit heftigem Starkregen, schweren Sturmböen und Hagel" geben.
Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet heute Abend (ab 21 Uhr, live im ZDF und bei MagentaTV) ihr Achtelfinale gegen Dänemark. Der Zeitplan von Bundestrainer Julian Nagelsmann bis zum Anpfiff in Dortmund steht: Frühstück bis 10 Uhr, kurze Besprechung der Standardsituationen und Aktivierung im Hotel, Mittagessen ab 13 Uhr, freier Nachmittag zur Erholung und Konzentration, Pre-Match-Meal um 17.15 Uhr, Abschlussbesprechung um 19 Uhr und danach Abfahrt zum Stadion.
"Man merkt nach der Gruppenphase, dass wir schon ein gewisses Selbstvertrauen haben, das ist gut. Wir hoffen, dass das auch mit dem Gegner etwas macht. Wir wollen das fortsetzen, wollen weiter hungrig sein und wollen die nächste Runde erreichen. Das wird auf jeden Fall nicht einfach, aber ich bin dennoch sehr zuversichtlich.“
"Ich kann jetzt noch sagen, dass ich entspannt bin. Aber wenn man dann im Stadion ist, den Rasen sieht, dann kribbelts schon, dann will man gerne raus. Aber grundsätzlich will ich natürlich noch so entspannt wie möglich zu sein. Wir sind vorbereitet und Profis genug, das auch rechtzeitig auf den Platz zu bringen und dementsprechend wird man morgen auch die Vorfreude auf das Spiel haben.“
"Man konnte endlich mal ein bisschen abschalten. Es war eine normale Woche, wie man es schon aus dem Verein kennt. Die Familien waren zu Besuch, die Kinder waren auch da. Das tat sehr gut und hat auch mit einem etwas gemacht. Dann haben wir uns aber ganz normal darauf vorbereitet. Wir haben sehr gut trainiert, haben uns den Trainer angeschaut und darüber gesprochen. Dementsprechend sind wir für morgen sehr gut vorbereitet.“
"Es ist kein Thema bei uns, einen Bann der letzten Jahre zu brechen. Wir sind froh, dass wir den Gruppensieg holen konnten und vor allem ohne im letzten Spiel gewinnen zu müssen, weil wir schon vorher weiter waren. Der Weg soll morgen auf jeden Fall noch nicht vorbei sein, wir haben noch etwas vor.“
"Ich freue mich morgen auf die Kulissen, das wird uns als Mannschaft beflügeln.“
"Noch bin ich entspannt, weil wir im Trainerteam und in der Mannschaft gut vorgearbeitet haben. Wir hatten mehrere Videositzungen und haben uns auf alles drumherum vorbereitet. Ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft und weiß, was sie leisten kann. Trotzdem ist ein K.o.-Spiel immer etwas Besonderes, weil man sich keine Fehler erlauben kann, aber das ist für beide Seiten gleich. Ich glaube aber, dass die Jungs ein gutes Spiel machen werden, und am Ende hoffe ich natürlich auch der Bundesrepublik sportlicher Erwartung erfüllen zu können.“
"Seine Rolle war bereits groß, denn er erzielte das wichtige Tor. Am Ende braucht man Spieler, die starten und Spieler, die von der Bank kommen und versuchen, das Spiel zu entscheiden. Es geht nicht immer um die Starterrolle, sondern um die verschiedenen Möglichkeiten. Für das Spiel gegen Dänemark habe ich bereits meine Entscheidung getroffen.“
"Seine Führungsrolle ist sehr wichtig. Unser Ärzte-Team hat in dieser Woche alles dafür getan, dass er für morgen fit wird. Sein heutiges Training war gut, aber wir werden die Nacht noch abwarten, wie es sich auf seine muskuläre Verletzung ausgewirkt hat. Aktuell sieht es danach aus, dass er fit sein wird."
"Es ist egal, ob man das Gastgeberland ist oder nicht, die Erwartungen der Fans sind immer hoch. Es gibt uns ein gutes Gefühl, wenn wir die Bilder von den Straßen sehen, wie die Fans uns unterstützen und die Spiele feiern. Diese Bilder wollen wir morgen Abend wieder erzeugen, das wird eine weitere Motivation für unser Team."
"Ich kenne es nur als Auswärtstrainer, aber es hat vor dem Anpfiff gefühlt immer schon 1:0 für Dortmund gestanden, was die Kulisse angeht. Es war immer sehr, sehr laut und wenn dann die Mannschaft in die Kurve geht, wird es noch ein bisschen lauter. Ich hoffe, dass morgen ähnlicher Druck erzeugt wird von den Tribünen."