Bundesliga
Der Titelverteidiger ist raus! Favoritenschreck Arminia Bielefeld hat Doublesieger Bayer 04 Leverkusen aus dem Pokal geworfen! Im Halbfinale brachte Jonathan Tah (17.) die Werkself zunächst in Führung, doch Marius Wörl (20.) und Maximilian Großer besorgten den sensationellen 2:1-Sieg für die Arminen.
Die Partie begann unrund, sowohl Hausherr DSC Arminia Bielefeld als auch Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen starteten mit vielen unsauberen Aktionen ins Spiel. Doch eine Ecke brachte dann den ersten Jubel: Am zweiten Pfosten sprang Jonathan Tah hoch und drückte kunstvoll volley ins Netz (17.).
Lange hielt die Führung der Werkself allerdings nicht an - nur drei Minuten später setzte die Arminia einen bockstarken Angriff über links, nach Flanke von Louis Oppie kam im Zentrum Marius Wörl etwas glücklich an die Kugel und versenkte perfekt rechts flach im Netz (20.). Fast hätte es im nächsten Konter sogar den Doppelschlag gegeben, doch Lukáš Hrádecký verteilte im Eins-gegen-Eins mit dem pfeilschnellen Noah Sarenren Bazee (26.).
Nach vielen Aktionen auf beiden Seiten jubelten die Gastgeber kurz vor der Pause dann doch noch: Wieder bereitete eine Oppie-Flanke, diesmal per Freistoß, vor, in der Mitte verwertete Maximilian Großer zum Lucky Punch vor der Pause (45. +2).
Nach dem Seitenwechsel bemühte sich die Werkself immer mehr, der Favoritenrolle gerecht zu werden und zu Torchancen zu kommen. Doch das starke Pressing der Bielefelder bekam Leverkusen fast nie überspielt - in einer kurzen Unruhephase der Arminia sammelten Joel Grodowski (63.) und Sam Schreck (64.) Gelbe Karten ein, um die Offensivbemühungen zu stoppen.
Fast hätte sogar Grodowski noch erhöht, doch sein Abschluss - natürlich nach Oppie-Hereingabe - segelte unsauber rechts am Tor vorbei (69.). Fast wäre im Gegenzug Amine Adli zur Großchance gekommen, doch diesmal griff Stefano Russo zum Taktischen Foul (71.). Ein Kopfball von Nordi Mukiele aus dem folgenden Freistoß wurde durch Jonas Kersken im Arminia-Tor vereitelt (73.).
Immer mehr Leverkusener Offensivstar betraten das Feld, doch es wurde einfach nicht gefährlich. Die Arminia verteidigte alles weg - und siegte am Ende verdient mit 2:1. Favoritenschreck Bielefeld steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im DFB-Pokalfinale!
Bielefeld vs. Leverkusen im Liveticker zum Nachlesen:
Ein Konter mündet in einer Ecke für die Bielefelder. Die lassen sich natürlich Zeit, es sind noch 60 Sekunden Nachspielzeit.
Sechs Minuten gibt es obendrauf. Grimaldo beschwert sich über die seiner Meinung nach zu kurze Nachspielzeit und sieht Gelb.
Die Ecke findet letztendlich wieder Tah, der aus der Drehung abschließt, aber ziemlich weit verfehlt.
Hrádecký hat ihn am Ende und wirft ihn weit raus. Schneider kann die erste und auch zweite Angriffswelle stoppen. Es gibt nochmal eine B04-Ecke.
Tella trifft Hagmann leicht am Kopf und hat das Bein etwas zu hoch für Schiri Osmers. Dafür wird er verwarnt.
Keiner sitzt mehr in der Schüco-Arena. Die Zeit von "Laterkusen" beginnt jetzt, noch offiziell drei Minuten zu spielen.
Der schnelle Außenbahnspieler Biankadi kommt für Grodowski. In welche Richtung schlägt das Spiel hier in den letzten Minuten?
Durchatmen bei der Arminia: Frimpong flankt rein auf Schick, der gefühlt in der Luft steht und platziert köpft. Der Pfosten rettet hier die Arminia, Kersken weiß sich zu "bedanken" und gibt dem Aluminium einen Schmatzer.
...pflückt Hrádecký runter. Der Konter der Leverkusener verpufft aber mal wieder.
Tella versucht sich nun im Sturm, Adli macht dafür Platz.
1,72 zu 0,86 zugunsten der Hausherren: So steht es aktuell um den xGoals-Wert. Ein Einzug ins Finale nach Berlin wäre eine Senasation, ganz klar. Bis dahin sind es noch 15 Minuten, es wäre aber alles ausser unverdient!
Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpft Mukiele per Aufsetzer zum Tor, Kersken reagiert sehr gut und kann parieren. Top Reaktion des Schlussmannes - das war die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang für die Rheinländer.
Wann fällt hier die kleine Vorentscheidung? Oppie taucht plötzlich völlig frei im Sechzehner auf, legt zurück auf Grodowski, der den Ball nicht sauber trifft. Dennoch ist der Schuss gefährlich und kullert nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei!
Sie bekommen den Ball nicht geklärt. Von Kopf zu Kopf springt der Ball, findet den Weg ins Tor aber nicht, später gibt es dann die Ecke für Bielefeld, die nichts einbringt.
Der Stürmer arbeitet mit zurück und unterbricht den Konter von Grimaldo per Trikotzupfer. Ebenso sieht Schreck Gelb, der Hincapié auf den Fuß steigt
Jede Aktion wird jetzt hier bejubelt. Wörl kann eine Ecke rausnehmen und heizt die Tribüne nochmal an. Eine halbe Stunde muss der Drittligist noch überstehen.
Der Ballbesitz ist exakt gleich verteilt: 50:50, Bielefeld lässt sich den Klassenunterschied bislang nicht anmerken.
Bielefeld will auf das dritte Tor gehen! Ein Einwurf wird nicht sauber geklärt, Wörl nimmt sich den zweite Ball beherzt per Volley, setzt ihn aber ein gutes Stück übers Tor.
Wörl flankt den Ball von links direkt vor das Tor, etwas zu sehr in den Rücken von Sarenren Bazee, der nicht wirklich Druck dahinter bekommt.
Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte sucht Schick und Boniface in der Sturmspitze, die Arminia schiebt geschickt raus und stellt auf Abseits. Wie verändert Boniface das Spiel?
Beim Zurechtlegen eines Freistoßes wirft er Sarenren Bazee den Ball an den Kopf und wird dafür verwarnt. Es wird zudem offensiv, Boniface ersetzt Palacios.
Wenn Bayer mal den Ball erobert, spielen sie es schlecht hinten raus. In diesem Fall will Mukiele auf Frimpong spielen, der Ball geht aber einige Meter vorbei am Rechtsaußen ins Seitenaus.
Die Arminia schnappt sich direkt wieder das Spielgerät und geht auf das Sprichwort "Angriff ist die beste Verteidigung". Inzwischen lassen sie den Ball auch in der gegnerischen Hälfte durch die eigenen Reihen laufne.
Wie antwortet Bayer auf diese erste Hälfte?
Das hat sich die Arminia verdient - ein Standard aus etwas spitzerem Winkel rutscht durch den Fünfer, am zweiten Pfosten steht Großer und fliegt in den Ball. Besser könnte es für die Arminia vor der Pause nicht laufen. 2:1!
Bielefeld bekommt jetzt die erste Ecke zugesprochen. Sie versuchen es per Variante, die aber missglückt und ein hoher Ball auf Corboz ins Aus kullert.
Zwei Minuten gibt es noch obendrauf.
Grodowski kontert fast im Alleingang, schlägt am Sechzehner einen Haken, bei dem Mukiele ihm ein Beinchen stellt und der Stürmer fällt. Dafür sieht er auch Gelb. Vom Sechzehnereck bringt Russo den Ball direkt aufs Tor, jedoch einen knappen Meter über die Latte.
Noch wenige Minuten bis zum Pausenpfiff, die erste Hälfte läuft bislang wahrscheinlich genau so, wie sich es der Drittligist vorgestellt hat. Kann der amtierende Pokalsieger noch vor dem Seitenwechsel etwas für Klarheit sorgen?
Der nächste Freistoß aus dem Halbfeld wird von Xhaka in den Sechzehner getreten. Wieder ist Großer da, der den Ball rausköpft. Die Hausherren lassen nichts zu.
Grimaldo macht über links Tempo und scheitert beim Pass in den Rückraum an Hagmann. Die Ecke bringt nichts ein.
...und findet sie bis auf das Tor nach der Ecke nicht. Die Bielefelder stellen viele Pässe zu und sind früh am Mann.
Der Drittligist hält nicht nur dagegen, sondern spielt auch mit und versucht sogar nach ihrem Treffer ads Spiel zu dominieren. Damit haben die Gäste eher weniger gerechnet. Das zeigen auch die xGoals: 0,88 zu 0,54 zum Vorteil der Bielefelder.
Da hätten sie das Spiel direkt drehen können. Sarenren Bazee tanzt Hincapié aus und steht alleine vor Hrádecký, der sich früh für ein Eck entscheidet und den Ball zur Seite parieren kann.