2. Bundesliga
Obwohl es lange danach aussah, als würden die "Löwen" die Klasse aus eigener Kraft halten, müssen sie nun den Gang in die Relegation antreten. Dabei war es vor allem das Saisonfinale, das einigen Fans noch sauer aufstoßen dürfte. Angetrieben von Neucoach Marc Pfitzner blickt Eintracht Braunschweig inzwischen jedoch positiv auf die beiden Duelle gegen den 1. FC Saarbrücken.
Sie wähnten sich bereits in Sicherheit. Im April holte Eintracht Braunschweig beachtliche Siege gegen die Top-Teams der Liga. Der SC Paderborn 07 wurde mit 3:2 besiegt, der Hamburger SV auswärts mit 4:2 aus dem Volkspark geschossen. Auch gegen den 1. FC Kaiserslautern holten die Niedersachsen einen souveränen 2:0-Sieg.
Das große Problem waren die letzten beiden Spieltage. Gegen SV Elversberg setzte es eine 0:3-Klatsche. Am finalen Spieltag hatte es die Eintracht aber noch selbst in der Hand, den SC Preußen Münster hinter sich zu lassen. Ein Sieg zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg und man wäre durch gewesen.
Bekanntlich kam es aber ganz anders. Zur Halbzeit stand es bereits 0:4 und die ersten Fans verließen bereits das Stadion. Dem Deutschen Meister von 1967 riss es den Boden unter den Füßen weg. Da half auch das kurze Aufbäumen nach dem Seitenwechsel nichts. Da Münster gegen den SSV Ulm 1846 Remis spielte, war klar: Es geht in die Relegation.
Am Montag, nur einen Tag nach der Niederlage gegen Nürnberg, kam es dann zum Trainerwechsel: Daniel Scherning musste den Trainerstuhl Marc Pfitzner überlassen, der bis zu diesem Zeitpunkt als Co-Trainer tätig war.
Für alle Beteiligten war von vorn herein klar: Bis zum Relegations-Hinspiel am Freitag bleibt nur wenig Zeit, um der Mannschaft ein neues Mindset zu geben und für neue Impulse zu sorgen. Optimismus ist ein solcher Impuls, den der neue Übungsleiter direkt mitzubringen scheint. "Es ist für uns eine weitere Chance", ließ Pfitzner auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Saarbrücken verlauten.
Diesen Optimismus spürte der 40-Jährige schon wenige paar Tage nach Amtsantritt in seiner Mannschaft. "Ich bin voll zufrieden und überrascht, was für ein Feuer ich bei den Jungs schon gesehen habe", zeigte sich Pfitzner angesichts der Ergebnismisere erstaunt – und fügte hinzu: "Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir diese Energie, die wir über die wenigen Tage entwickelt haben, mit nach Saarbrücken nehmen und dementsprechend dort auftreten werden."
Für den Zweitligisten ist die Relegation zumindest auf dieser Stufe Neuland. Zuletzt stand die Eintracht 2017 in der Relegation. Damals waren sie aber der Herausforderer um den Aufstieg in die Bundesliga. Allerdings unterlag Braunschweig dem VfL Wolfsburg in Hin- und Rückspiel jeweils mit 0:1.
Diesmal will sich die Eintracht durchsetzen. Jannis Nikolaou betonte: "Es gilt, alles auf dem Platz abzurufen, was wir die vergangenen beiden Spiele nicht geschafft haben. Die sechs Spiele davor stimmen mich positiv, das Ganze anzugehen und die Relegation positiv zu gestalten."
Auch Pfitzner betonte auf der Pressekonferenz nochmals die gute Phase vor den letzten beiden Saisonspielen und ließ im selben Satz gleich eine Kampfansage an den Gegner folgen: "Wenn wir an die Leistungen vor den vergangenen zwei Partien anknüpfen, werden wir uns wieder für die 2. Bundesliga qualifizieren."