2. Bundesliga
Eintracht Braunschweig ist dem Verbleib in der 2. Bundesliga einen großen Schritt näher gekommen. Im Hinspiel der Relegation setzten sich die Niedersachsen beim 1. FC Saarbrücken mit 2:0 (0:0) durch. Von einer Vorentscheidung wollte beim klassenhöheren Team allerdings noch niemand sprechen – ganz im Gegenteil.
Ermin Bičakčić hielt es nach dem Spiel am Mikrofon ungewohnt kurz: "Jetzt ist nicht der Moment, um Fragen zu beantworten. Der Job ist noch nicht erledigt", sprach der Kapitän von Eintracht Braunschweig und verschwand schnell wieder. Dabei hätte "Eisen-Ermin" durchaus gute Laune haben können: Mit 2:0 hatten die Niedersachsen das Hinspiel der Zweitliga-Relegation beim 1. FC Saarbrücken soeben gewonnen – und damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt im Nachsitzen gemacht.
Doch die Botschaft der Braunschweiger, die Bičakčić am deutlichsten formulierte, wurde klar: Der Job ist eben noch nicht erledigt, es steht am Dienstag noch ein Relegationsrückspiel an. "Mir sind gar keine Steine vom Herzen gefallen. Es ist erst Halbzeit. Wir fahren jetzt nach Hause, regenerieren uns und bleiben voll fokussiert. Am Dienstag wollen wir das Ding festmachen", unterstrich Eintracht-Sportchef Benjamin Kessel, der noch vor den beiden wichtigen Duellen um den letzten Startplatz der 2. Bundesliga den Trainer wechselte.
Eine Entscheidung, die sich auszahlte: Interimscoach Marc Pfitzner, der vom geschassten Daniel Scherning übernahm, stabilisierte die verunsicherte Braunschweiger Mannschaft, die besonders nach der Pause ihre Qualitäten zeigte. Lino Tempelmann sorgte kurz nach dem Seitenwechsel sehenswert für die Gäste-Führung (48.), Marvin Rittmüller mit seinem ersten Profitor legte für die Eintracht wenig später nach (61.). Ein Doppelschlag, der für ruhigere Tage in Braunschweig sorgen dürfte.
"Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir spielen zuhause, aber Saarbrücken ist eine gute Mannschaft, die mit Euphorie kommt, auch wenn wir das erste Spiel gewonnen haben. Wir lassen keinen Deut nach, das können uns alle glauben", kündigte Kessel nach dem verdienten Auswärtssieg im ersten Aufeinandertreffen an. Und Antreiber Tempelmann sah sein Team in Saarbrücken im Relegationsmodus angekommen: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, haben die Relegation sehr gut angenommen. Hoffentlich gehen wir jetzt im Rückspiel den zweiten Schritt."
Dafür braucht die Eintracht noch einmal eine solch disziplinierte Leistung wie am Freitagabend. "Wir haben uns auf die einfachen Dinge reduziert, standen tiefer und haben die wichtigen Zweikämpfe gewonnen. Wir wollten die einfachen Dinge gut machen – das haben wir heute sehr gut hinbekommen", betonte Tempelmann. Diesen Job gilt es aus Sicht der Braunschweiger nochmals zu erledigen. Dann wird auch Ermin Bičakčić sicherlich wieder Fragen etwas ausführlicher beantworten.