Bundesliga
Zehn Punkte aus den letzten vier Bundesliga-Spielen, seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen - fünf davon wurden gewonnen: Die Ergebnisse der letzten Wochen können sich bei Eintracht Frankfurt definitiv sehen lassen. Das Team von Trainer Dino Toppmöller befindet sich nach einem durchwachsenen Saisonstart eindeutig im Aufschwung - und überwintert nach dem 1:0 in der Europa Conference League bei HJK Helsinki auch im internationalen Wettbewerb.
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In der finnischen Hauptstadt erschallte aus dem Gästeblock wieder "Eintracht Frankfurt International". Die SGE-Fans feierte beim Meister Finnlands den dritten Sieg im vierten Gruppenspiel und damit das sichere Weiterkommen. Ende November geht es gegen PAOK Saloniki um die Tabellenführung, die im Gegensatz zu Platz zwei - der noch in die K.o-Runden-Play-offs führt - schließlich direkt das Achtelfinale bedeuten würde.
Die Eintracht wollte insgesamt ihren "Flow fortführen", gab Trainer Dino Toppmöller, dessen Mannschaft fünf der letzten sechs Pflichtspiele siegreich bestritten hat, die Marschrichtung vor. Die Brust wird bei den Adlerträgern in dieser Saison immer breiter: Überwintern in Europa, 2:0 gegen Heidenheim, 3:1 in Hoffenheim, der 6:0-Kantersieg gegen Helsinki im Hinspiel, 3:3 gegen Dortmund, das Weiterkommen im Pokal (2:0 bei Viktoria Köln) sowie zuletzt ein 3:0 in Köpenick bei Union Berlin, wo die SGE zuvor zweimal als Verlierer vom Platz gegangen war.
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"Wir haben das Vertrauen in uns und wachsen immer mehr zusammen. Das sieht man auf dem Platz. Unsere Fans haben uns wieder grandios unterstützt", so Robin Koch nach dem Union-Spiel. 17 Pflichtspiel-Partien hat Eintracht Frankfurt unter seinem "neuen" Trainer absolviert. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten gegen für die SGE schlagbare Teams, wie Levski Sofia im Hinspiel (1:1), Mainz (1:1), Köln (1:1), Bochum (1:1) und Wolfsburg (0:2), fahren die auf Rang 7 stehenden Hessen zunehmend die gewünschten Ergebnisse ein.
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"Wir entwickeln uns mit der Mannschaft sehr gut weiter und setzen die Ideen des Trainerteams immer besser um", erklärte Omar Marmoush, der Doppel-Torschütze vom 9. und 10. Spieltag, der ein wesentlicher Grund dafür ist, dass nach Randal Kolo Muani aktuell kein Hahn kräht. Im 3-4-2-1-System "geht" der pfeilschnelle Ägypter vorneweg, in allererster Linie mit Toren: In den letzten drei Bundesliga-Spielen war Marmoush erfolgreich. Mit sechs Saisontoren verbesserte er seine persönliche Bestmarke aus der vergangenen Spielzeit, als er in 33 Einsätzen für Wolfsburg fünfmal genetzt hatte.
Um den 24-Jährigen herum wirbeln seit drei Spieltagen hintereinander die beiden noch jüngeren Flügelspieler Farès Chaibi (20) und Ansgar Knauff (21). Im Vierer-Mittelfeld tauschte Toppmöller zuletzt gegen Union nur auf der rechten Seite, dort startete Éric Dina Ebimbe für Aurélio Buta, der die zwei Spieltage zuvor den Startplatz eingenommen hatte. Philipp Max über links und Ellyes Skhiri und Hugo Larsson im Zentrum sind gesetzt. Sein Defensiv-Trio, bestehend aus Tuta, Koch und Willian Pacho, hat Toppmöller ebenfalls gefunden – bis auf die Partie in Mainz standen die drei Verteidiger jedes Bundesliga-Spiel zusammen in der Startelf. Die Rolle von Kevin Trapp als klare Nummer eins ist selbstredend.
Sinnbildlich für den Frankfurter Aufwind: In den letzten Wochen spulten die Hessen ihre größten Laufleistungen in dieser Saison ab. Über 122 Kilometer war die SGE in den vergangenen vier Partien unterwegs! Mit Laufmaschine Skhiri – derzeit mit 127,1 Kilometern der laufstärkste Spieler im Eintracht-Kader – im Team nicht allzu verwunderlich. Mit 1976 Zweikämpfen bestreitet Frankfurt zudem die drittmeisten der Liga (Zweikampfquote: 50,5 Prozent). "Die Grundvoraussetzung bleibt, immer extrem viel zu investieren. Alle sind super Jungs, die bereit sind, die Spiele anzunehmen, wie sie sind", so Toppmöller, dessen Botschaft in der Kabine anzukommen scheint.
Sportvorstand Markus Krösche zeigte sich mit der Leistung ebenfalls einverstanden: "Wir haben uns speziell in den vergangenen Wochen gut entwickelt. Jeder einzelne Spieler hat sich entwickelt. Die Automatismen haben sich entwickelt. Und wir gewinnen die Spiele, haben die Konsequenz vor dem Tor."
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Nach dem Helsinki-Abenteuer will Frankfurt mit einem fünften Saisonsieg in Bremen weiter in der Tabelle klettern. Ein erneuter Startplatz im internationalen Geschäft bleibt das Ziel. Aktuell haben nur Bayern und Leverkusen eine bessere Form, holten die volle Punktzahl aus den letzten vier Partien. Kann die SGE dieses Top-Niveau halten, dürfte der Schlachtruf "Eintracht Frankfurt International" auch in der kommenden Saison zu hören sein.