Bundesliga
Besser hätten sich alle Beteiligten von Eintracht Frankfurt diesen Spieltag nicht ausmalen können. Im Abschiedsspiel von David Abraham schnürte Rückkehrer Luka Jovic einen Doppelpack und machte das Spiel gegen Schalke 04 zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle.
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Als Fan von Eintracht Frankfurt sollte man seit den letzten Jahren eigentlich abgehärtet sein, was emotionale Momente anbelangt: Mit der Relegation 2016, dem DFB-Pokalfinale 2017, dem Pokalsieg 2018 oder der "Büffelherde" in der Europa League bescherte die Eintracht ihren Anhängern Erlebnisse, die keiner so schnell vergessen wird.
All diese Höhen und Tiefen machte David Abraham als Adlerträger mit. Nach der Hinrunde verlässt er die Eintracht nun und kehrt zurück in seiner Familie in der Heimat Argentinien. "Das sind Emotionen, die ich nie vergessen werde. Ich habe wunderschöne Momente erlebt, aber meine Zeit, meine Karriere geht nun zu Ende, hier bei Eintracht Frankfurt", sagte der Verteidiger in seiner Rede und verabschiedete sich mit den Worten: "Einmal Adler, immer Adler."
In seinem letzten Spiel für die Hessen (178 insgesamt) lieferte der Argentinier eine starke Vorstellung ab. Alleine in Durchgang eins wies er 100 Prozent Zweikampfquote auf. Ein typischer Abraham eben, der in all den Jahren in der Bundesliga mit seiner Robustheit seine Gegenspieler einschüchterte.
Das zweite Highlight für die SGE war die Rückkehr von Luka Jovic. Als Joker traf er nach gerade einmal zehn Minuten für die Eintracht gegen Schalke und schnürte dann sogar einen Doppelpack. Wie gewohnt vollstreckte er bei beiden Treffern eiskalt, als wäre er nie weg gewesen.
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Teamkollege Djibril Sow freute sich über Jovics Traum-Rückkehr sehr: "Ich habe Luka Jovic vor dem Spiel gefragt, wie viele Tore er macht. Er hat gesagt: 'Wenn ich 15 Minute spiele, dann eins.' Und dann habe ich ihm gesagt, wenn er 30 spielt, dann muss er zwei Tore machen. Das hat er gemacht." "Die Luft tut ihm hier gut", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach der geglückten Rückkehr des 23-Jährigen und fügte hinzu: "Dass Luka solche zwei Traumtore schießt, zeigt seine Klasse." Bobic sprach nach dem Sieg angesichts des Abraham-Abschieds und des geglückten Jovic-Comebacks von einem "Drehbuch wie in einem Hollywoodfilm."
Trainer Adi Hütter sprintete nach Abpfiff auf Abraham zu, nahm ihn fest in den Arm. "Meine Reaktion nach dem Spiel hatte zum einen mit dem Spielverlauf und der Freude über den Sieg zu tun. Zum anderen wollte ich mich bei David für seine Leistung und die vielen schönen Momente mit ihm bedanken. Wir haben in der Vergangenheit viele Stunden zusammengesessen, über sportliche und familiäre Dinge gesprochen", erzählte Hütter nach Schlusspfiff. Nach dem 3:1-Sieg wurde auf der Videoleinwand ein Abschiedsvideo für Abraham abgespielt. Im Kreis gab es Applaus und Umarmungen für den Argentinier. Ein weiteres schönes Bild war sein Trikottausch mit Schiedsrichter Manuel Gräfe. In der Liga war Abraham als unbequemer Innenverteidiger bekannt, der aggressiv die Zweikämpfe führte.
Mit David Abraham verlässt ein Spieler die Bundesliga, der auf dem Spielfeld alles für sein Team gegeben hat und neben dem Platz ein echter Familienmensch ist. Spätestens, wenn wieder Fans im Stadion erlaubt sind, wird er nach Frankfurt zurückkehren und sich noch einmal gebührend verabschieden lassen – denn das hat er sich als Adlerträger verdient.