Bundesliga
Dino Toppmöller ist bei seiner Antritts-Pressekonferenz voll in Fahrt. Er äußert sich zu seiner Spielidee, dem Kader von Eintracht Frankfurt und den Zielen - die er gemeinsam mit den Fans erreichen will.
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Sowohl Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche als auch der neue Cheftrainer Dino Toppmöller kamen bei Toppmöllers Antritts-Pressekonferenz aus den lobenden Worten füreinander gar nicht mehr heraus. Die beiden Akteure, die schon bei Leipzig zusammengearbeitet haben, hatten nur Positives übereinander zu sagen.
Toppmöller sei "der richtige Trainer, weil er eine klare Idee und Prinzipien hat, wie er Fußball spielen will. Aber auch einen guten Umgang mit den Jungs", erklärte Krösche die Verpflichtung des als Cheftrainer unerfahreneren Toppmöller und fügte an: "Er passt perfekt zu Eintracht Frankfurt!"
Auch Dino Toppmöller selbst freut sich auf seinen neuen Arbeitgeber. Die SGE sei ein "Traditionsverein mit enormer Strahlkraft" und einer "hervorragenden Entwicklung". Durch seinen Bezug zum Verein und der Stadt - aber auch den neuen Vorgesetzten Markus Krösche und Sportdirektor Timmo Hardung - habe er nicht lange überlegen müssen. "Da kam die Zusage relativ schnell."
Obwohl er noch in keiner Top-5-Liga Trainer war, fühlt Dino Toppmöller sich gut gerüstet, auch weil er zuletzt auf Top-Niveau Erfahrungen als Co-Trainer sammeln durfte. Zudem habe er die damalige Corona-Erkrankung von seinem Ex-Chef Julian Nagelsmann nutzen können, um "zwei Wochen den Medien gegenüber zu stehen". Das sei eine wertvolle Erfahrung gewesen, "um jetzt auch die erste Stelle als Cheftrainer in der Bundesliga anzunehmen".
Generell sieht Markus Krösche seine Arbeit als Co-Trainer Nagelsmanns. Er selbst habe ihn davon überzeugt, vor dem ersten großen Cheftrainer-Posten noch einmal von einem Top-Trainer zu lernen. Toppmöller habe mit Nagelsmann im "engen Austausch" zusammengearbeitet. "Ich habe von ihm viel Wertschätzung bekommen." Wie sehr sich die Spielstile ähneln, "werden wir am Ende auf dem Platz sehen. Aber wenn man mit so einem Top-Trainer zusammenarbeitet, übernimmt man das ein oder andere", berichtet der neue SGE-Coach von seiner Zeit bei Bayern und Leipzig.
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Generell wolle er bei Eintracht Frankfurt vor allem eins: Mutig und offensiv spielen. Dabei möchte er einen großen Wert darauf legen, "eine gute Struktur im Ballbesitz zu erlangen". Damit wolle er das Offensivspiel noch besser machen, "aber auch auf ein gutes Gegenpressing vorbereitet sein". Dabei ist ihm wichtig, zu betonen, dass seine Vorgänger Oliver Glasner und Adi Hütter "hervorragende Arbeit" gemacht haben, auch wenn man sich davon nun noch einmal weiterentwickeln wolle.
Ob er bei der von seinen Vorgängern lange gespielten Dreierkette bleiben wird, oder es - wie beide Vorgänger - auch mit vier Verteidigern probieren möchte, ließ er noch offen. Er wolle die zuletzt erfolgreiche Dreierkette nicht "sofort über den Haufen werfen", doch am Ende sei das Ziel, "in beiden Systemen guten Fußball spielen zu können". Zunächst müsse er "die Spieler auf dem Platz kennenlernen".
Lobende Worte verlor Toppmöller auch gegenüber den zwei Neuzugängen der letzten Tage. Nachdem am Mittwoch die Verpflichtung von Ellyes Skhiri bekanntgegeben wurde, schloss sich am Donnerstag Robin Koch der SGE an. Beide sind vor allem als Führungsspieler wichtig - sie sollen die bestehenden Strukturen verbessern. "Gerade in zentralen Positionen ist es mir wichtig, Spieler zu haben, die schon einiges erlebt haben", erklärte Toppmöller die Wichtigkeit der beiden Neuzugänge.
Bei Koch sei vor allem seine Vielseitigkeit hervorzuheben - er kann als zentraler Verteidiger einer Dreierkette, auf den Halbpositionen der Viererkette oder im defensiven Mittelfeld agieren. Das Ziel für Koch sei die Nationalmannschaft - und wohl die Europameisterschaft in Deutschland. Mit dessen bisherigen EM-Erfahrung sowie Skhiris zwei Teilnahmen an der Weltmeisterschaft bekommt er viel Erfahrung dazu.
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Doch auch beim restlichen Kader spricht er der Arbeit von Markus Krösche "absolutes Vertrauen" aus. Viel gebe es nicht mehr zu tun. "Der Kader sieht schon sehr gut aus. Wenn wir uns gemeinsam entwickeln, kann jeder seine persönlichen Ziele, aber auch wir als Klub unsere gemeinsamen Ziele erreichen."
Im normalen Gespräch ist Dino Toppmöller ein ruhiger Typ. Doch am Spieltag soll es auch emotional werden. "Das macht den Verein aus", erklärt er. "Die Emotionen, die das Publikum uns gibt, wollen wir mitnehmen. Das müssen wir auf den Platz bringen", freut sich Toppmöller auf die in diesem Jahr noch größere Kulisse im Deutsche Bank Park - die heimische Nordwestkurve wird gerade erweitert und zu einer reinen Stehtribüne umgebaut.
"Wir wollen mit hoher Intensität, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft spielen", fordert er von seinen Spielern. Die Erklärung ist einfach: "Dann ist uns die Unterstützung der Eintracht-Fans sicher. Diese Euphorie wollen wir nutzen." Sein Ziel, so gab er scherzhaft zu, sei es, länger bei der Eintracht zu bleiben als sein Vater- Wenn ihm das gelinge, sei es ihm auch recht, wenn sein Vater den Startrekord von zehn Siegen in elf Spielen behalte.
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Das Ziel dabei ist klar: "Wir wollen uns für den internationalen Wettbewerb qualifizieren", stellt Toppmöller als Anspruch an sich und seine Mannschaft. Die Fans sollen helfen. Dabei sei ihm auch ein Spruchband der SGE-Fans im Kopf geblieben, das er etwas umformulierte: "Wir können das ganz gut als Motto nehmen: Wir wollen im positiven Sinne "Troublemaker" sein."