Bundesliga
Nach vier erfolgreichen Saison beim 1. FC Köln schließt sich Ellyes Skhiri dem Europapokal-Teilnehmer Eintracht Frankfurt an. Der tunesische Nationalspieler spielte sich in der Domstadt mit Einsatz, Laufbereitschaft und als Stratege im Mittelfeld in die Herzen der kölschen Fans.
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"Ich werde euch nicht vergessen, ich werde euch in meinem Herzen behalten": Mit diesen emotionalen Worten verabschiedete sich Ellyes Skhiri via Instagram Anfang Juli von den Fans des 1. FC Köln, die den Mittelfeldmotor in der Domstadt sicherlich vermissen werden. In vier Jahren mit dem Geißbock auf der Brust spielte sich "Tunesiens Fußballer des Jahres" 2021 mit seiner unermüdlichen Einsatzbereitschaft, seinen läuferischen Qualitäten und seiner Torgefahr (unter anderem zuletzt ein Doppelpack gegen Eintracht Frankfurt im Februar 2023) tief in die Herzen der FC-Fans.
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Der Liga-Bestwert von 393,6 abgespulten Kilometern und im Schnitt 12,4 Kilometern pro 90 Minuten in der abgelaufenen Saison illustriert hervorragend, wie leidenschaftlich der Sechser auf dem Platz auftritt. In der jüngsten Vergangenheit gelang es dem in Montpellier geborenen Tunesier seinen Einsatz mit Toren zu vergolden. Alle seine sieben Saisontore in der vergangenen Spielzeit erzielte "Flaco" (der Dünne), wie er auch genannt wird, im Jahr 2023 und stellte damit einen neuen persönlichen Saisonrekord in der Bundesliga auf.
Shkiris Spielweise hat auch den Frankfurter Verantwortlichen imponiert, die glücklich sind fortan den laufstarken Mittelfeldspieler in ihren eigenen Reihen zu haben. "Er hat sich trotz lukrativer Angebote aus dem In- und Ausland für die Eintracht entschieden und damit unterstrichen, wie sehr er sich mit der Aufgabe hier in Frankfurt identifiziert", freut sich Eintrachts Sportvorstand Markus Krösche über die Unterschrift des WM-Teilnehmers von 2018 und 2022.
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Frankfurts Sportdirektor Timmo Hardung ergänzt, dass insbesondere "die Art und Weise, wie er sich beim 1. FC Köln als Typ präsentiert hat", ausschlaggebend für das Frankfurter Interesse war. "Ellyes passt mit seinem Charakter hervorragend zur Eintracht und unserer Mannschaft“, ist sich Hardung sicher, dass der Neuzugang auch beim Conference-League-Teilnehmer in der kommenden Spielzeit direkt ein Leistungsträger werden kann.
Neben seiner Lauf- und Einsatzbereitschaft bringt Skhiri zudem noch eine exzellente Passgenauigkeit mit. 90 Prozent angekommener Pässe waren beim FC Bestwert in der Saison 2022/23. Zudem gewann der Sechser starke 55 Prozent seiner Zweikämpfe in der vergangenen Saison. Laufwunder, Passmaschine und Zweikampfmonster - Skhiri vereint wie kaum ein anderer in der Bundesliga die wichtigsten Eigenschaften eines Sechsers, wie er bei so manch anderem Verein auf der Wunschliste steht.
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Der Mittelfeldmotor scheut aber auch keine Ausflüge in den gegnerischen Strafraum, um dort seine stattlichen 1,85 Meter in Position zu bringen. Drei seiner sieben Tore 2023 erzielte Skhiri nach Flanken aus dem Spiel. In seiner Bundesliga-Laufbahn traf er außerdem bei seinen insgesamt 17 Toren in der höchsten deutschen Spielklasse sieben Mal nach einem Standard. Seine große Stärke im Kölner Trikot: sich im Strafraum perfekt in Position bringen, um verlängerte Ecken über die Linie zu drücken.
Mit dem Eintracht-Adler auf der Brust soll für den 28-Jährigen im besten Fußballer-Alter der nächste Karriereschritt folgen. Die Eintracht sei laut Skhiri ein "Club, der in den vergangenen Jahren eine starke Entwicklung genommen hat" und bei dem er sich nach dem Conference-League-Auftritt des Effzeh in der letzten Saison erneut auf internationalem Parkett präsentieren darf. Nach der für ihn persönlich sehr erfolgreichen Zeit in Köln, sei es ihm besonders wichtig gewesen, "zu einem Klub zu wechseln, der international spielt und bei dem Emotionalität eine große Rolle spielt", gab der Tunesier Einblicke in seine Abwägungen bei der Clubsuche.
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Emotional könnte es für Skhiri nicht nur bei jedem Heimspiel vor den lautstarken Frankfurter Fans in der kommenden Saison werden, sondern auch insbesondere beim Auswärtsspiel in Köln im April 2024. Anders als im Februar diesen Jahres sollte sich der Ex-Kölner in diesem Spiel verkneifen, erneut doppelt zu treffen, denn das würde dem Effzeh-Anhang, den der Abgang des leidenschaftlichen Kämpfers ohnehin schon schmerzt, wohl nicht so gut schmecken.
Friedemann Goertz