Bundesliga
Es war ein hartes Stück Arbeit für den FC Bayern München erforderlich, um dieser Frankfurter Mannschaft Punkte abzuluchsen. Die Hessen erwiesen sich in den letzten beiden Aufeinandertreffen als äußerst unangenehm und wurden dieser Rolle auch dieses Mal wieder gerecht. Bayerns Cheftrainer Julian Nagelsmann hatte mit Joker Leroy Sane aber ein Ass im Ärmel. Durch den kämpferischen Sieg hält sich der FCB die Konkurrenz vom Leib.
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Nachdem Eintracht Frankfurt die beiden letzten Aufeinandertreffen mit 2:1 für sich entschied, sollten die Hessen auch dieses Mal zu einem zähen Kaugummi für den FC Bayern München werden. Es war lange ein offenes Spiel im "Deutsche Bank Park". Frankfurt stemmte sich auf allen Ebenen gegen ein Gegentor, hielt dem Münchener Druck über 70 Minuten stand. Die Hessen warfen sich in jeden Schuss, klärten Bälle auf der Linie und versuchten ihrerseits Nadelstiche zu setzen. Und im Tor, da stand wieder Kevin Trapp wie eine Wand. Schon im Hinspiel ließ der SGE-Schlussmann die bayrische Offensive verzweifeln.
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Über die gesamte Spieldauer waren - wie zu erwarten - die Gäste die feldüberlegene Mannschaft. Mit 65 zu 35 Prozent Ballbesitz, 20 zu sieben Torschüssen war die Rollenverteilung klar. Doch es war ein hartes Stück Arbeit und ein Schachzug von FCB-Cheftrainer Julian Nagelsmann nötig, um die leidenschaftlich kämpfenden Hausherren zu bezwingen. Leroy Sane als Joker für die letzten 20 Minuten zu bringen, erwies sich als Glücksgriff. In der 71. Spielminute war der Bann gebrochen, Bayerns Außenstürmer lief im perfekten Moment in eine Lücke und schob den Ball an Trapp vorbei ins Netz.
"Leroy kennt den Auftrag. Er darf gerne Tore und Torvorlagen machen. Er ist ein herausragender Spieler. Heute wollten wir von der Bank ein, zwei gute Spieler bringen können. Das war mit Leroy gegeben", erklärte Nagelsmann die Jokerrolle des deutschen Nationalspielers.
Es war das 24. Bundesliga-Tor für den 26-Jährigen, der erst zum dritten Mal mit dem rechten Fuß traf. Nur gegen die Hessen markierte Sane schon drei Bundesliga-Tore. Dass der Flügelflitzer zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, schien seiner Leistung keinen Abbruch zu tun. Als Joker netzte er mit seiner dritten Ballbesitzphase zu seinem siebten Saisontor, das erste als Einwechselspieler. Ganz nebenbei verhinderte Sane auch das Ende einer historischen Tor-Serie des Rekordmeisters. 71 Spiele nacheinander haben die Münchener nun mindestens ein Tor erzielt. Das letzte torlose Spiel ist 748 Tage her.
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Bayerns Mittelfeldspieler Joshua Kimmich, der das Siegtor brillant vorbereitete, bewertete das 1:0 in Frankfurt wie folgt: "Es war eher ein Kampfsieg. Wir haben es ordentlich gemacht, hatten ordentliche Chancen. Wir hätten früher in Führung gehen müssen, um es souveräner zu Ende spielen zu können. Es war ein wichtiger Sieg. Auch die Art und Weise hat gepasst. Heute, muss man sagen, war die Mentalität echt gut. Wir haben uns gepusht. So macht es Spaß."
Die Münchener haben mit diesem Sieg ihre Titelambitionen unterstrichen. Der FCB siegte nicht nur dank seiner individuellen Klasse, sondern auch wegen seines unbedingten Siegeswillens. "Es war ein sehr wertvoller Sieg, die nächsten fünf Spiele haben eine große Bedeutung. Heute war es unangenehm, in Frankfurt zu spielen. Wir haben über das gesamte Spiel 66 Prozent Zweikämpfe gewonnen. In der ersten Halbzeit glaube ich 69. Das ist für Bayern München in Frankfurt schon etwas Besonderes."
Der Tabellenführer scheint wieder voll in der Spur und bereit, das letzte Drittel der Saison mit der nötigen Konsequenz anzugehen. Ein Warnsignal für die Konkurrenz aus Dortmund, Leverkusen und Co.. Mit dieser bayrischen Mentalität wird es eine große Herausforderung für diese Teams, die Situation im oberen Tabellendrittel nochmal umzukehren.
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