Bundesliga
Makoto Hasebe ist am 18. Januar 2024 40 Jahre alt geworden und damit der älteste Spieler, der jemals für Eintracht Frankfurt gekickt hat. Am Saisonende ist dann aber Schluss für den freundlichen Japaner. bundesliga.de blickt auf die beeindruckende Karriere des Defensivspielers und weitere Ü-40-Rekorde in der Bundesliga.
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Das bis dato bekannte Maximalalter eines Hasen im Freiland beträgt laut "Wikipedia" 12,5 Jahre. Jedoch würden über die Hälfte der Hasen das erste Lebensjahr nicht überstehen. Doch im Januar kam die beispiellose Meldung aus dem Rhein-Main-Gebiet über einen in Fujieda geborenen Hasen, der das Gegenteil beweist. "Unsere lebende und immer noch spielende Legende, Makoto Hasebe, feiert heute seinen 40. Geburtstag! Wir wünschen dir weiterhin ganz viel Gesundheit, Hase", hieß es auf dem "X"-Account von Eintracht Frankfurt.
Spaß beiseite: Makoto "Hase" Hasebe hat alle Erwartungen übertroffen und kürte sich zum ältesten Spieler der SGE-Vereinshistorie. Er beweist, dass Fußball keine Frage des Alters ist. Im März 2023 verlängerten die Frankfurter mit Hasebe den Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2024 und durch seine bislang sieben Einsätze in dieser Spielzeit löste der Japaner die Torwart-Legende Uli Stein als historisch ältesten Bundesliga-Spieler der Hessen ab.
Nun verkündete der Stratege sein Karriereende: "Ich werde meine aktive Karriere nach der Saison beenden. Ich habe seit vielen Jahren das Gefühl, dass der Moment irgendwann kommen muss. Das ist jetzt seit fünf, sechs Jahren so. Ich glaube, nun ist der richtige Moment gekommen, um Schluss zu machen."
Seit 2014 schnürt der Routinier die Fußballschuhe für die Adlerträger, hat seitdem 303 Bundesliga-Spiele für die SGE bestritten.
In der Bundesliga-Historie ist er einer von zehn Spielern, die nach ihrem 40. Geburtstag zum Einsatz kamen. Mit Klaus Fichtel, Claudio Pizarro, Mirko Votava und Manfred Burgsmüller gab es in der Ligageschichte nur vier weitere Feldspieler, die in ihren 40er Jahren zu Bundesliga-Spielen kamen, Hasebe ist also Teil eines illustren Kreises.
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Insgesamt spielt Hasebe seine 17. Bundesliga-Saison, lief zuvor für den 1. FC Nürnberg und den VfL Wolfsburg auf. In Wolfsburg kam er immer auf seine Einsatzzeiten (135 Bundesliga-Spiele: fünf Tore, 19 Assists) und gehörte 2008/09 zu dem Team, das sensationell Deutscher Meister wurde.
Die Frankfurter profitieren seither nicht nur von der Erfahrung des 40-Jährigen. Hasebe agierte als Chef der Dreierkette sehr umsichtig, ist aber ein Stück weit von den Abräumerqualitäten seiner Kollegen abhängig (2022/23 nur 49 Prozent gewonnene Zweikämpfe). Umso mehr liegen die Qualitäten des Japaners im Spielaufbau, Fehlpässe sind und waren eine Seltenheit im Spiel Hasebes.
"Mit seiner Einstellung, seiner Disziplin und seiner fußballerischen Qualität ist er in unserer Mannschaft nicht nur ein absolutes Vorbild, sondern nach wie vor auch eine Bereicherung für unser Spiel", kommentierte Sportvorstand Markus Krösche das Profil des Defensivallrounders im Rahmen der letzten Verlängerung. "Mit bald 40 Jahren ist er eine Bundesligagröße und auch über die Landesgrenzen hinaus ein Botschafter für Eintracht Frankfurt und den deutschen Fußball", fügte Krösche damals hinzu.
Botschafter ist und war Hasebe auch in seinem Heimatland Japan, für das er als Kapitän bei den WM-Endrunden 2010, 2014 und 2018 in allen elf Spielen Japans dabei war. Nach der WM 2018 beendete er seine Länderspielkarriere, konzentrierte sich fortan in Gänze auf die Eintracht.
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Hasebe ist seit einiger Zeit mit inzwischen 383 Bundesliga-Spielen der Rekord-Asiate, übertrumpfte den Südkoreaner Bum-kun Cha - dieser kam auf 308 Bundesliga-Spiele. Bei der SGE ist er zudem der Rekord-Ausländer, er überholte Oka Nikolov. Nikolov zählt wie Hasebe zu den Legenden der Eintracht. Heute ist der frühere Torhüter Torwart-Trainer beim Los Angeles Football Club.
Eine Trainerkarriere will Hasebe ebenfalls einschlagen – wenn auch nicht kurzfristig. "Ich habe mit Markus Krösche und Alex Richter gesprochen. Es sind noch ein paar Details offen, aber der Plan ist, bei der Eintracht zu bleiben. Darüber bin ich sehr, sehr froh!", sagte der Japaner bei der Verkündung seines Karriereendes.
Eine Funktion im Trainerteam der Eintracht wird also mittelfristig angestrebt. Doch vorher hat der bescheidene und dennoch ehrgeizige alte Hase weiter sportliche Ziele: "Ich möchte nicht jetzt in Erinnerungen schwelgen. Über meine Karriere kann ich nach der Saison sprechen. Ich möchte noch ein großes Ziel erreichen: Nach dem letzten Heimspiel für den Europapokal qualifiziert zu sein und mit den Fans zu feiern!"