Bundesliga
Trotz der 2:3-Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund gibt es bei der SGE einen Gewinner: Doppelpacker Rafael Santos Borre, der immer mehr zum neuen Goalgetter der Eintracht wird.
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Mit Gefühl bringt Filip Kostic den Ball aus dem linken Halbfeld in den Strafraum von Borussia Dortmund. Dort ist Rafael Santos Borre zur Stelle und befördert die Kugel mit einem zarten wie präzisen Kontakt auf die rechte Torecke. Gregor Kobel kommt noch an den Schuss, kann das 1:0 von Eintracht Frankfurt aber nicht verhindern. Nur neun Minuten später schaltet der Kolumbianer im Strafraum des BVB erneut am schnellsten: Er schnappt sich das Spielgerät acht Meter vor dem Tor und schiebt es links unten in die Maschen. Nachdem die Nummer 19 der SGE seinen ersten Treffer an der linken Eckfahne feierte, machte sich Borre in der 24. Minute nun zum rechten Fähnchen auf und bejubelte sein Tor.
Es waren die Saisontreffer Nummer fünf und sechs des Kolumbianers, sein erster Doppelpack für die Hessen. In den vergangenen fünf Spielen traf der Neuzugang, der im Sommer von River Plate Buenos Aires an den Main kam, vier Mal und ist mittlerweile der beste Torschütze der SGE in der Bundesliga. Auch wenn der BVB das Spiel letztendlich noch drehte und mit 3:2 gewinnen konnte, darf sich Borre als ein Gewinner fühlen: "Rafa ist auf dem absolut richtigen Weg", sagte sein Trainer Oliver Glasner, dessen Spielphilosophie der Stürmer, der auch auf den offensiven Flügeln agieren kann, immer besser umsetzt.
"Mir gefällt die Bundesliga. Hier wird guter, schneller, aggressiver Fußball gespielt. Ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung", sagte Borre Gol Caracol über seinen Wechsel zur Eintracht.
In den ersten 13 Saisonspielen kam der Kolumbianer, der mit River unter anderem die Copa Libertadores gewinnen konnte, nur auf zwei Treffer. Die Umstellung vom argentinischen auf den deutschen Fußball fiel dem schnellen und technisch beschlagenen Borre mitunter schwer. Für Glasner ist auch die Regeneration über die kurze Winterpause hinweg ein Grund, warum der Kolumbianer, der auf 14 Einsätze für sein Land kommt, eine derart starke Leistung gegen Dortmund zeigen konnte. "Er hat länger Urlaub bekommen. Das hat Wirkung gezeigt."
"Rafa war sehr umtriebig und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Er ist wieder knapp 12,5 Kilometer gelaufen und wird dafür belohnt. Das schätzen wir alle an ihm", setzte Glasner seine Lobeshymnen auf seinen Knipser fort. Diesen Fleiß, im Training wie im Spiel, wandelt der 1,74 Meter große Angreifer in den vergangenen Wochen immer mehr in Zählbares um: Durch seinen Doppelpack am Samstag ist Borre nun zusammen mit Kostic der Topscorer der Eintracht und kommt auf zehn direkte Torbeteiligungen.
Der drittbeste Scorer der SGE: Jesper Lindström, der wie Borre ein Neuzugang aus dem Sommer ist und auf vier Tore und zwei Assists kommt. Die Offensivtransfers machen Andre Silva immer mehr vergessen, auch ohne ihn ist in dieser Saison eine Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb drin: Frankfurt fehlen momentan nur drei Punkte zu einem Champions-League-Platz. "Ich wünsche mir natürlich, dass wir sowohl die Champions League erreichen, als auch, dass ich mit zur WM fahre", zeigte der Kolumbianer ganz offen seinen großen Ehrgeiz. Den Abstand auf Platz vier kann die Eintracht kommenden Sonntag weiter verkürzen, dann geht es für Borre, Frankfurts neuen Knipser, und Co. zum FC Augsburg.