Bundesliga

2019-08-08T07:50:00Z

Team-Check Frankfurt: Jahr eins nach der Büffelherde

Frankfurt hat die erste Pflichtspiel-Aufgabe in der Europa League bereits erfolgreich beendet
Frankfurt hat die erste Pflichtspiel-Aufgabe in der Europa League bereits erfolgreich beendet

Köln - Eine lange Vorbereitung neigt sich dem Ende zu und ab dem 16. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Eintracht Frankfurt hat im letzten Jahr vor allem international für Furore gesorgt. Doch nun sind die beiden Top-Stürmer Sebastien Haller und Luka Jovic weg. Wer kann sie ersetzen?

Der Kader

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In den vielen spektakulären Auftritten in der Bundesliga und in der Europa League stach bei Eintracht Frankfurt in der letzten Saison vor allem das Sturmtrio um Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic heraus. Die "Büffelherde" war alleine in der Bundesliga für 41 der 60 erzielten Tore verantwortlich. Doch nun wurde das Trio auseinandergerissen. Jovic zog es zu Real Madrid, Haller zu West Ham United. Stand jetzt ist nur noch Rebic übrig. Um die Lücke zu füllen, hat sich Sportvorstand Fredi Bobic nach den guten Erfahrungen mit Jovic erneut in Serbien umgeschaut und mit Dejan Jovelic einen sehr ähnlichen Stürmertyp verpflichtet. Der ähnelt seinem Vorgänger nicht nur im Namen, sondern kommt auch vom selben Club (Roter Stern Belgrad) und stürmte zuletzt gemeinsam mit Jovic bei der U21-EM.

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Beinahe noch wichtiger dürfte es sein, dass die zuletzt nur ausgeliehenen Schlüsselspieler Kevin Trapp, Martin Hinteregger und Sebastian Rode fest verpflichtet werden konnten. Zudem hat Frankfurt im zentralen Mittelfeld noch einmal kräftig zugeschlagen: Mit dem zunächst noch verletzten Djibril Sow (Young Boys Bern) und Dominik Kohr (Bayer 04 Leverkusen) stoßen zwei vielversprechende Akteure zur Eintracht. Und nicht zu vergessen: mit Erik Durm, der ablösefrei aus Huddersfield kam, steht nun auch ein Weltmeister im Frankfurter Kader. Durm soll auf den Außenpositionen die Vielspieler Filip Kostic und Danny da Costa entlasten.

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Die mögliche Startelf von Eintracht Frankfurt

Der Schlüsselspieler: Filip Kostic

Der Serbe war auf der linken Außenbahn in der letzten Saison kaum zu bändigen. Und ohne ihn hätte die "Büffelherde" wohl kaum in diesem Maße glänzen können. Kein Spieler in der Bundesliga flankte 2018/19 häufiger (157 Mal). Mit zehn Torvorlagen lag er in dieser Statistik nur noch hinter Jadon Sancho, Joshua Kimmich und Julian Brandt auf Rang vier. Und auch was Zweikämpfe anbetrifft, spielt Kostic im Konzert der Großen. 396 Duelle gewann er, nur vier Spieler waren hier ligaweit besser. Selbst in der Kategorie "Dauerbrenner" war der 26-Jährige Stammgast. Insgesamt kam Kostic in der letzten Spielzeit auf 46 Pflichtspieleinsätze, bei denen er immerhin zehn Tore erzielte.

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Gewinner der Vorbereitung: Goncalo Paciencia

Wer soll Haller und Jovic ersetzen? Eine Frage, die gewiss viele Frankfurt-Fans umtreibt. Doch die Lösung könnte ganz simpel aus den eigenen Reihen kommen. Der Portugiese Goncalo Paciencia stand letzte Saison - auch verletzungsbedingt - noch klar im Schatten des fulminanten Trios, zeigte im Frühjahr mit fünf Treffern in nur 461 Pflichtspiel-Minuten aber schon, dass mit ihm noch zu rechnen ist. Im Schnitt traf er alle 92 Minuten. In diesem Sommer hat der Modellathlet aber noch einmal eine Schippe draufgelegt. So schnürte er beim Test gegen Wels etwa einen Dreierpack binnen 45 Minuten und traf beim Europa-League-Qualifikations-Rückspiel gegen Tallinn doppelt. Es spricht vieles dafür, dass Paciencia als gesetzter Stürmer bei der Eintracht in die Saison geht.

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Der Trainer

Adi Hütter hat es schon in seinem ersten Jahr verstanden, eine Mannschaft auf den Rasen zu stellen, bei der jeder Spieler nicht nur an seine eigenen Interessen denkt, sondern auch gewillt ist, unermüdlich für die Nebenmänner zu rackern. Das Mannschaftsgefüge ist intakt. Auch und vor allem wegen Hütter. Der Österreicher landete deshalb nicht zu Unrecht bei der Wahl zum "Trainer des Jahres" im "Kicker" hinter Jürgen Klopp und Friedhelm Funkel  auf Platz drei. Rein taktisch hat der 49-Jährige mit seinem Kader in der Vorbereitung vor allem daran gearbeitet, ballbesitzorientierter und variabler zu werden. Neben dem in der letzten Saison klar präferierten 3-5-2-System soll nun gelegentlich auch auf Viererkette umgestellt werden. Hütters größte Maxime stellte er aber zuletzt sehr deutlich klar: "Wir wollen die Zuschauer wieder begeistern."

Zwei Frankfurter Schlüsselspieler: Filip Kostic und Goncalo Paciencia

Die aktuelle Form

Die heftige 1:5-Niederlage im ersten ernstzunehmenden Test gegen Young Boys Bern kam zur rechten Zeit. Denn anschließend präsentierte sich Frankfurt deutlich konzentrierter. Ein 3:1-Erfolg gegen den schweizer Erstligisten FC Luzern sowie ein 7:0 Kantersieg gegen den österreichischen Drittligisten Wels folgten. Viel wichtiger: Die erste Pflichtspiel-Aufgabe in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League wurde mit Bravour gelöst. Gegen den Tabellenführer aus Estland, FC Flora Tallinn, setzte sich die Eintracht standesgemäß mit 2:1 und 2:1 durch.

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Ein wenig Sorge macht derweil nur noch die Verletzung von Neuzugang Djibirl Sow, der mit einem Sehnenriss noch bis Oktober fehlt. Rückkehrer Sebastian Rode hofft durch eine Blitzheilung nach einem Knorpelschaden hingegen, schon an den ersten Spieltagen wieder mitwirken zu können.

Saisonziel und Prognose

Es wird nach den Abgängen von Haller und Jovic alles andere als einfach, noch einmal an die Leistungen der Vorsaison anzuknüpfen. Doch dieEintracht hat oft genug bewiesen, dass sie das Maximum aus sich herausholen kann. Wenn dies erneut gelingt, kann sie auch 2019/20 wieder um die internationalen Plätze mitspielen.

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