Bundesliga
Eintracht Frankfurt meldet sich fulminant aus der Winterpause zurück: Die Hessen sind in der Rückrunde noch ungeschlagen und holten zehn der möglichen zwölf Punkte aus den letzten vier Spielen. Ende 2019 befanden sich die Adler noch in einer Sieglosserie, doch Trainer Adi Hütter nutzte die Winterpause und feilte an einem neuen System - und das mit Erfolg.
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Eigentlich stand bei den Fans von Eintracht Frankfurt in der Winterpause ein Spieler für die rechte Offensivseite ganz oben auf dem Wunschzettel, damit das Spiel nicht nur über Filip Kostic auf dem linken Flügel läuft. Stattdessen verpflichteten die Hessen mit Stefan Ilsanker aber einen Mann für die Defensive und setzten ansonsten auf die vorhandenen Akteure im Kader. Auf der rechten Seite wurde Timothy Chandler eingesetzt und das System auf Viererkette umgestellt. Durch diese taktischen Änderungen erstrahlen die Hessen im neuen Glanz - und haben, zur Überraschung aller, mit Chandler einen neuen Torjäger in ihren Reihen.
Mit vier Toren aus den ersten vier Spielen war der 29-Jährige maßgeblich an den Frankfurter Siegen beteiligt. "Eigentlich schieße ich immer nur zwei Tore pro Saison, aber jetzt ist es ein unglaubliches Gefühl und ich hoffe, dass noch ein paar Treffer dazukommen", freute sich Chandler nach dem Spiel gegen den FC Augsburg, in dem er seinen ersten Bundesliga-Doppelpack schnürte. Das 1:0 machte er mit einem satten Rechtsschuss aus spitzem Winkel (37.), das wichtige 2:0 köpfte er direkt nach der Halbzeit nach einer Ecke. Vier Tore im Jahr 2020 überbietet ligaweit nur Erling Haaland mit sieben Treffern. Sport-Vorstand Fredi Bobic kennt die Gründe, warum es bei der Eintracht momentan so gut läuft: "Das Wichtigste war, dass wir Pause gehabt haben und uns sammeln konnten. Wir sind ruhig geblieben, wir vertrauen der Mannschaft und wissen, was sie kann. Die Jungs spielen sehr intensiv und haben sich auch das Glück in den letzten Spielen verdient."
Ein weiterer Erfolgsgarant der Eintracht ist Flügelflitzer Filip Kostic, der schon lange einer der Leistungsträger der Hessen ist. Der Serbe war der überragende Spieler gegen Augsburg und an vier der fünf Frankfurter Tore direkt beteiligt. Zwei Tore bereitete er vor, zweimal traf er selbst. In den Spielen davor glänzte Kostic ebenfalls: Sowohl im DFB-Pokal, als auch in der Bundesliga schoss der 27-Jährige ein Tor gegen RB Leipzig.
"Es hat mich selber ein bisschen überrascht, dass wir im dritten Spiel in sechs Tagen so eine Leistung zeigen. Es war ein unglaublich wichtiger Sieg gegen Augsburg, die Richtung stimmt und ich bin sehr zufrieden, was die Mannschaft hier gezeigt hat", erklärte Adi Hütter nach dem Spiel. Durch die taktischen Umstellungen hat es der Cheftrainer geschafft, Eintracht Frankfurt ein neues Gesicht zu verleihen. In den nächsten Spielen wird die Flexibilität weiterhin wichtig sein, denn die Eintracht muss am 22. Spieltag gegen Borussia Dortmund ran und trifft danach in der Europa League auf Salzburg. Man darf gespannt sein, ob der Aufwärtstrend der Frankfurter in den nächsten Wochen weiter anhält.
Simon Schmortte