Bundesliga
Der Titeltraum der deutschen Nationalmannschaft ist frühzeitig geplatzt: Im EM-Achtelfinale unterlag die DFB-Auswahl England im Wembley-Stadion mit 0:2 (0:0). Raheem Sterling (75.) und Harry Kane (86.) sorgten nach dem Seitenwechsel für den verdienten Erfolg der "Three Lions".
Vor 45.000 Zuschauern im Wembley-Stadion zu London begann die deutsche Nationalmannschaft auf drei Positionen verändert: Thomas Müller kehrte nach überstandenen Knieproblemen in die Anfangsformation zurück, dazu rückten Leon Goretzka und Timo Werner in die Startelf. Für Ilkay Gündogan, Leroy Sane und Serge Gnabry blieb zunächst nur ein Platz auf der Bank. Und die Veränderungen zeigten Wirkung, die DFB-Auswahl begann stark und konnte erste Offensivaktionen inszenieren.
Die erste bessere Möglichkeit hatten allerdings die „Three Lions“, die mit zunehmender Spielzeit besser in die Partie kamen. Raheem Sterling prüfte mit einem Distanzschuss Deutschlands Kapitän Manuel Neuer (16.), Harry Maguire vergab freistehend per Kopf (27.). In einem intensiven Schlagabtausch hatte dann Deutschland die beste Möglichkeit der ersten Hälfte, nach feinem Zuspiel von Kai Havertz scheiterte Werner jedoch am englischen Torwart Jordan Pickford (32.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff vereitelte noch Mats Hummels einen Großchance von Englands Torjäger Harry Kane (45.+2).
Nach dem Seitenwechsel hatte Deutschland die Führung auf dem Fuß, doch Pickford parierte glänzend gegen Havertz (48.). Danach gab es viel Leerlauf, beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld und scheuten offensiv das Risiko. England nutzte dann aber die erste Unaufmerksamkeit der deutschen Abwehr: Sterling nahm im Zentrum Fahrt auf und brachte Kane am Strafraum ins Spiel, Luke Shaw passte scharf vor das DFB-Tor und der eingelaufene Sterling vollendete zum 1:0 für England (75.).
Auf der Gegenseite hatte dann Müller den Ausgleich auf dem Fuß, vergab aber freistehend vor Pickford klar (81.). Fünf Minuten später sorgte schließlich Kane für die Entscheidung: Nach einer Grealish-Flanke erzielte der englische Torjäger per Kopf das 2:0 für die "Three Lions" (86.), der Rest im Wembley-Stadion war Partystimmung der frenetisch anfeuernden Fans der Gastgeber. Für das deutsche Team ist damit im Achtelfinale Schluss, England trifft im Viertelfinale auf den Sieger aus der Partie zwischen Schweden und der Ukraine.
Das Spiel England - Deutschland im Liveticker:
Der Titeltraum der deutschen Nationalmannschaft ist im Achtelfinale ausgeträumt: Gegen England verlor die DFB-Auswahl nach hartem Kampf mit 0:2 (0:0), Raheem Sterling (75.) und Harry Kane (86.) brachten den "Three Lions" nach dem Seitenwechsel den verdienten Erfolg. Für Deutschland vergab Müller kurz nach dem 0:1 die große Chance auf den Ausgleich.
Vier Minuten gibt es oben drauf. Aber diese Partie scheint entschieden.
"It's coming home - football's coming home" - die englischen Fans sind im Jubeltaumel. Und das nicht unverdient: England ist hier zurecht auf der Gewinnerstraße.
Gnabry verliert im Mittelkreis den Ball, dann ziehen die Engländer doch einmal das Tempo an. Grealish ist auf links frei und flankt butterweich auf Kane, der zum 2:0 einköpft. Die "Three Lions" sind dem Viertelfinale ganz nah, die DFB-Auswahl kurz vor dem Aus.
Die "Three Lions" spielen jetzt nicht mehr jeden Konter aus, sondern versuchen den Ball in den eigenen Reihen zu behalten. Das scheint derzeit eine vielversprechende Taktik zu sein.
Riesenbock von Sterling, der Havertz an der Mittellinie ins Spiel bringt. Der ehemalige Leverkusener bedient Müller mustergültig, der Bayern-Star läuft allein auf Pickford zu. Müller schießt den Ball am englischen Keeper, aber auch am englischen Tor vorbei.
Deutschland braucht einen Treffer, um das Ausscheiden im Achtelfinale zu verhindern. Viel Zeit ist aber nicht mehr.
Aussichtsreiche Freistoßgelegenheit nach dem Maguire-Foul, doch Müller bleibt aus 20 Metern halbrechter Position in der englischen Mauer hängen.
Kimmich wird mit einem langen Ball auf die Reise geschickt. Am Strafraum stoppt ihn Maguire irregulär. Gelb für Englands Abwehrchef!
Sterling bedient Kane, der am Strafraum auf die linke Seite ablegen kann. Shaw flankt den Ball scharf vor das deutsche Tor, wo Sterling eingelaufen ist und aus kurzer Distanz zur Führung einschiebt. 1:0 England!
Trippier bleibt nach einem Luftloch liegen, signalisiert muskuläre Probleme. Es scheint aber für den Engländer weiterzugehen.
Der deutsche Linksverteidiger tritt Trippier auf den Fuß. Klare Sache: Gelb!
Beiden Teams ist das Bemühen nicht abzusprechen, den Offensivaktionen mangelt es aber an Präzision und der letzten Überzeugung.
Unter der frenetischen Anfeuerung der englischen Fans bringt Southgate Jack Grealish in die Partie. Endlich, so scheinen die Anhänger und Anhängerinnen auf den Tribünen zu rufen.
Die Engländer liefern sich hier zwar einen packenden Kampf mit der DFB-Auswahl, aber auch ihnen geht die Durchschlagskraft in vorderster Front ab.
Die DFB-Auswahl hat etwas mehr Sicherheit in ihr Spiel bekommen und kann den Ball jetzt auch länger in den eigenen Reihen halten. Nach vorne geht aber weiterhin wenig.
Beide Mannschaften konzentrieren sich zunehmend darauf, nicht den entscheidenden Fehler zu machen. Strafraumsituationen sind Mangelware - auch, weil die jeweiligen Abwehrreihen einen starken Tag erwischt haben.
Saka will einen Ball erlaufen, doch Ginter ist zur Stelle und klärt die Situation mit einer herzhaften Grätsche.
Sterling nimmt ungeheim Fahrt auf, wird aber von Müller am deutschen Strafraum vom Ball getrennt. Im Gegenzug bedient Havertz Werner, der allerdings von Stones abgeblockt wird. Der kurz ausgeführte Eckball der deutschen Nationalmannschaft bleibt harmlos.
Auf rechts spielt sich die DFB-Auswahl durch, bei der Kimmich-Flanke fehlt Gosens das richtige Timing. Im Nachsetzen faustet Pickford ihm den Ball über dem Scheitel weg.
Der deutsche Spielmacher ist nicht nur Dreh- und Angelpunkt im Spielaufbau, sondern wirft sich auch defensiv in jeden Zweikampf. Neben Hummels derzeit stärkster DFB-Akteur.
Beide Teams mit gebremstem Schaum, aber hoher Intensität unterwegs. Deutschland überlässt den "Three Lions" wieder etwas mehr vom Ballbesitz, sucht bei Ballgewinne das schnelle Umschaltspiel.
Die DFB-Auswahl kommt stark aus der Kabine - und hat die erste Großchance nach dem Wiederbeginn: Gosens' Flanke wehren die Engländer vor die Füße von Havertz ab, der direkt per Dropkick abzieht. Pickford lenkt den wuchtigen Abschluss von der Strafraumkante über die Latte.
Die Teams gehen die zweite Hälfte unverändert an.
Zwei Erzrivalen auf Augenhöhe: Nach 45 Minuten steht es zwischen England und Deutschland 0:0. Die DFB-Auswahl kam gut in die Partie, konnte die Feldvorteile aber nicht in Zählbares ummünzen. Das galt allerdings auch für die "Three Lions", die ab der 15. Minute dominanter auftraten. Sterling und Kane hatten gute Chancen für die Gastgeber, die beste Möglichkeit vergab jedoch Werner für das Löw-Team, als er allein vor Pickford am englischen Torwart scheiterte.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte fast die Führung für die Engländer: Müller mit einer kapitalen Fehlpass im Spielaufbau, Ginter stoppt Sterling eigentlich sauber - doch der Ball tropft zu Kane, der Neuer umkurvt, dann aber von Hummels abgegrätscht wird.
In der deutschen Hälfte kommt Phillips gegen Kroos klar zu spät und sieht für das rustikale Einsteigen zurecht die Gelbe Karte.
Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld kann der deutsche Abwehrchef gerade noch so zur Ecke klären, bevor der Ball im Strafraum zu Englands Torjäger Kane kommen kann.
Nach der wackligen Phase zwischen der 15. und der 30. Spielminute ist die DFB-Auswahl wieder besser in der Partie, wenngleich die Engländer mehr Ballbesitz haben. Das Löw-Team schenkt die Kugel auf dem Weg nach vorn oft zu leichtfertig ab, um noch mehr Ruhe in die eigenen Aktionen zu bekommen.
Es bleibt ein intensiver Kampf auf Augenhöhe. Die spielerischen Highlights fehlen noch etwas, doch das Duell der beiden Rivalen lebt von der Spannung und der Atmosphäre.
Ein langer Schlag auf den rechten Schienenspieler der Deutschen, doch dessen Flanke Richtung Werner wird abgeblockt. Danach wird die Situation unterbrochen, weil Kimmich beim Zuspiel knapp im Abseits stand.
Wie erwartet: Die Teams schenken sich hier in Wembley nichts. Das Spiel wogt hin und her.
Größte deutsche Chance des Spiels: Havertz setzt Werner perfekt in Szene, der ehemalige Leipziger läuft der englischen Abwehr davon. Im direkten Duell gegen Pickford aus halblinker Position behält der Keeper der "Three Lions" die Oberhand.
Deutschland baut geduldig durchs Zentrum auf und bringt Kimmich in Stellung. Gosens ist eingelaufen, kommt aber an die Flanke des deutschen Rechtsverteidigers nicht heran.
Deutschland kann mehrere Standards klären, doch im Nachsetzen haben die "Three Lions" die große Chance auf die Führung: Von rechts segelt der Ball in den deutschen Strafraum, Maguire setzt die Kugel per Kopf deutlich daneben.
Deutschlands rechter Halbverteidiger kann Shaw an der Außenlinie nur per Trikotfoul bremsen. Gelb für Ginter, der in einem möglichen Viertelfinale gesperrt fehlen würde.