Bundesliga
Locker und selbstbewusst präsentiert sich Erik ten Hag auf seiner offiziellen Vorstellungs-PK an der Seite von Simon Rolfes. Der Nachfolger von Xabi Alonso hat große Ziele mit der Werkself.
210 Tage nach seinem letzten Trainerkapitel hat der Profi-Fußball Erik ten Hag wieder. Der 55-jährige Niederländer präsentierte sich auf seiner ersten offiziellen Pressekonferenz als Trainer von Bayer 04 Leverkusen locker, aber auch ambitioniert und selbstbewusst. Sein Credo: "Ich will Titel gewinnen - auch hier!"
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"Ein Verein wie Bayer war immer innovativ und vorne dabei, aber in den letzten Jahren haben sie auch den Schritt gemacht, Titel zu gewinnen. Das habe ich in meiner ganzen Karriere vorgelebt: Ich will gewinnen! Und das auf eine bestimmte Art und Weise: mit dominantem, attraktivem Fußball, der die Menschen begeistert", gab der Niederländer die Marschrichtung für seine erste Amtszeit als Cheftrainer in der Bundesliga vor.
Sätze, die Leverkusens Sportchef Simon Rolfes darin bestätigt haben dürfte, den richtigen Mann als Nachfolger von Xabi Alonso gefunden zu haben. "Wir hatten schon seit dem Frühjahr 2021 Kontakt zu Erik und wollten ihn damals schon von Ajax zu uns lotsen, das hat nicht geklappt. Aber jetzt!"
Das Anforderungsprofil des Werksclubs erfüllt ten Hag perfekt, findet Rolfes: "Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, passt sehr gut zueinander. Er hat gezeigt, dass er Talente wie Frenkie de Jong oder Ryan Gravenberch auf ein internationales Toplevel entwickeln kann. Wir wollen neue Geschichten schreiben. Bei aller Entwicklung haben wir auch immer das Ziel, Titel zu gewinnen - das hat Erik schon gezeigt."
Die großen Fußstapfen von Xabi Alonso, der Bayer 04 Leverkusen die erfolgreichste Zeit seiner Vereinsgeschichte bescherte, machen ten Hag hingegen keine Sorgen.
"Es gibt hier Strukturen und sehr kompetente Mitarbeiter. Der Trainer ist zwar wichtig und steht im Vordergrund, kann aber nicht alles alleine machen. Das ist immer eine gemeinsame Arbeit." Der Verein habe eine "Siegerkultur" geschaffen, auf die der Niederländer aufbauen möchte.
Ganz besonders freut sich der Coach auf die "deutschen Tugenden", die er bereits im Verein spüre: "Wir wollen mutig sein, als Kollektiv zusammenhalten und die Fans mitnehmen. Jeder muss Hand in Hand arbeiten, um erfolgreich zu sein. Wir wollen mutig und innovativ sein."
"Ich habe schon ein Bild vom Kader", erklärt der Coach, "aber noch nicht im Detail." Deshalb verzichtet ten Hag noch auf konkrete Aussagen zu Transferzielen. "Ich habe viele Wünsche", grinst ten Hag. "Im Detail müssen wir das jetzt aber erst noch planen."
Auch angesprochen auf Superstar Florian Wirtz reagiert der neue Cheftrainer zurückhaltend: "Er ist ein super Spieler und ich habe mit viel Freude seine Entwicklung verfolgt." Ob solch ein Spieler bleibe wisse man "erst am 1. September", wenn das Transferfenster geschlossen ist.
"Es ist ein offenes Thema bei Florian", ergänzt Sportchef Rolfes. "Es gibt ein konkretes Interesse von Liverpool, aber im Moment gibt es dazu keinen weiteren Stand."
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Klar ist: Erik ten Hag möchte auf eine feste Achse im Kader setzen. "Das braucht jede Mannschaft. Es geht darum, dass wir ein Team aufbauen, das zusammen erfolgreich sein kann." In den nächsten Tagen sollen dann Gespräche mit allen folgen, um die Spieler und Mitarbeiter kennenzulernen. "Dann werde ich dafür sorgen, dass wir für die neue Saison bereit sind."
Den deutschen Fußball kennt der Niederländer schon. Von 2013 bis 2015 arbeitete der bei der Zweitvertretung des FC Bayern München. "Ich bin ihnen total dankbar. Ich hatte dort eine super Zeit. Ich habe viel von der 'Philosophie Bayern' mitbekommen und bin tollen Menschen begegnet. Daraus habe ich viel mitgenommen, was meiner Karriere geholfen hat", blickt ten Hag zurück.
Ein Wiedersehen wird es dann spätestens in der neuen Saison geben, wenn die beiden Spitzenclubs der Bundesliga aufeinandertreffen werden.