EURO 2024
Neben den Spielern und Toren sorgen die Fans aus ganz Europa für die vielen bunten Momente bei der Europameisterschaft. Vor allem die Fanmärsche geben dem Turnier einen neuen Farbtupfer.
Seit einer knappen Woche ist das Turnier nun für den Gastgeber bereits beendet - das EM-Gefühl ist geblieben und wird es in der Erinnerung auch. Innenstädte in ein leuchtendes Orange gehüllt, das sich wie Tulpen im Wind "naar links" und "naar rechts" wiegt. Schotten, die unter den typischen Klängen des Dudelsacks Biergärten-Betreibern den Umsatz des Jahres bescherten, und englische Fans, die einen deutschen Polizisten als Gareth Southgate ausgemacht haben und viral gehen lassen. Die EM in Deutschland hat viele Gesichter, die meisten sind feiernd und ausgelassen.
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18 Jahre nach dem letzten großen Fußball-Turnier ist die Welt, zumindest Europa, ganz offensichtlich wieder bei den Freunden von damals zu Gast. "Die Atmosphäre in den deutschen Stadien und auf den Straßen zeigt, wie sehr der Fußball die Menschen verbindet", schrieb der ehemalige Nationalspieler und EM-Organisator Philipp Lahm vor einigen Tagen auf "X" und daran tut auch das Aus der deutschen Mannschaft keinen Abbruch. Alleine 160.000 niederländische Fans verwandelten die Dortmunder Innenstadt am Mittwochabend in ein orangenes Meer, feierten eine wilde Partie, die erst Englands Ollie Wilkens jäh beendete.
Deutschland ist im Juni wie aus dem Nichts zu einer einzigen Partyzone geworden. Und die Mannschaften haben ihren Teil dazu beigetragen. "Ich habe die Meinung, dass wir ein Land sind, das viel zu viel in Tristesse verfällt. Stetig und ständig in Tristesse verfällt und in Schwarzmalerei. Ich glaube, wir haben es geschafft, dieses Land ein wenig aufzuwecken und schöne Momente zu bescheren", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann am Tag nach dem bitteren Viertelfinal-Aus gegen Spanien. "Und ich hoffe, dass die Symbiose zwischen Fußballmannschaft und Fußballfans auch in der normalen Gesellschaft stattfindet. Dass wir als Gemeinschaft mehr bewegen können, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht."
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Bewegt wurde viel. Gerade auch durch die Städte. "Fanmärsche durch die Innenstädte sind das neueste Massenphänomen. Es sind diese Begegnungen, die das Turnier zu einem europäischen Fest machen. Es macht einfach großen Spaß und so kann es weitergehen", schrieb Lahm. Franzosen, Belgier, Rumänen - das vielleicht nicht ganz so neue, aber für Großturniere eher untypische Phänomen verwandelte die Gassen und Straßen der Spielorte in bunte Farbenspiele.
Die Farbenspiele, aber auch André Schnura, der seine Stelle als Musiklehrer erst vor wenigen Wochen verlor, um nun auf den Fan-Fasten mit seinem schwarzen Saxophon für Stimmung zu sorgen, sind die Geschichten, die diese EM neben dem Rasen geschrieben hat. Auch sie werden wie die sportlichen Ereignisse in Erinnerung bleiben.