Bundesliga
Bayer 04 Leverkusen hat bei der AS Rom einen großen Schritt in Richtung Europa-League-Finale in Dublin gemacht: Die "Werkself" siegte verdient mit 2:0 (1:0) im Stadio Olimpico, kam zu zahlreichen Chancen. Florian Wirtz (28.) und Robert Andrich per Traumtor (73.) erzielten die entscheidenden Treffer. Dadurch baute der Deutsche Meister seine Serie an ungeschlagenen Partien auf 47 aus. Das Rückspiel findet nächste Woche Donnerstag in der BayArena statt.
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Im Vergleich zum Last-Minute-2:2 gegen den VfB Stuttgart wechselte Coach Xabi Alonso fünf Mal bei Bayer 04 Leverkusen: Matěj Kovář, Josip Stanišić, Piero Hincapie, Granit Xhaka und Florian Wirtz begannen für Lukáš Hrádecký, Odilon Kossounou, Exequiel Palacios, Jonas Hofmann und Patrik Schick.
Auch Daniele de Rossi, Coach der AS Rom, wechselte seine Anfangself ein wenig durch, tauschte auf vier Positionen: Für Rasmus Kristensen, Evan Ndicka, Edoardo Bove und den ehemaligen Leverkusener Sardar Azmoun begannen Rick Karsdorp, Chris Smalling, Leandro Paredes und der wiedergenesene Romelu Lukaku.
Die beiden Teams liefen jeweils den gegnerischen Aufbau hoch an und sorgten damit für einige Ungenauigkeiten beim Gegenüber. Richtig gefährlich wurde es in der Anfangsphase noch nicht, ein Distanzschuss Xhakas flog weit drüber (4.), ein Versuch von Amine Adli wurde links im Strafraum geblockt (7.). Aufs Tor ging ein Linksschuss von Paolo Dybala, doch Kovář war zur Stelle (10.). Die dickste Möglichkeit aufs erste Tor bot sich dann den Hausherren in der 21. Minute: Paredes wurde links im Leverkusener Strafraum nicht aggressiv genug attackiert und konnte so seelenruhig und sehenswert mit rechts einen Heber in den Torraum bringen. Lukaku stieg am höchsten, setzte seinen Kopfball krachend gegen den Querbalken.
Die "Werkself" antwortete mit Tempo: Wirtz schickte Jeremie Frimpong rechts in den Strafraum, sein Schuss landete aber im rechten Außennetz (23.). Weil Karsdorp kurz darauf einen schlampigen Rückpass spielte und Alejandro Grimaldo hellwach war, gewann der Spanier die Kugel, drang links in den Strafraum ein und bediente Wirtz per Querpass: Der Spielmacher netzte eiskalt unten rechts zum 1:0 ein (28.)! Wirtz, der nur knapp eine Stunde nach Abpfiff 21 wurde, müsse laut Anführer Xhaka aufgrund des Tores "auf jeden Fall etwas ausgeben. Einen Kuchen oder so", lachte der Schweizer nach dem Spiel ins RTL-Mikrofon. Xabi Alonsos Elf lebte den Spaß am Spiel zuvor auf dem Feld weiter so aus: In der 31. Minute sorgte Wirtz für die nächste Chance, sein Distanzschuss aus vollem Lauf kam zwar zentral aufs Tor, doch Roma-Keeper Mile Svilar lenkte die Kugel über seinen Kopf in Richtung Tor – im Nachfassen bügelte er seinen Fehler aus.
Nur drei Minuten später die nächste Großchance: Grimaldo legte in den Strafraum zu Frimpong, der direkt mit links knapp am linken Pfosten vorbei schoss (34.). Rom fand gegen furiose Rheinländer kaum Mittel, kam selbst zu keinen großen Möglichkeiten. Kurz vor der Pause hatten die "Giallorossi" zudem Glück, dass Leverkusen nicht nachlegte: Nach einer Römer Ecke konterten die Gäste, Frimpong kam dann aus kurzer Distanz zum Abschluss, doch Leonardo Spinazzola blockte das vermeintliche 2:0 aus kurzer Distanz (45.+1).
Die zweite Hälfte begann direkt mit einer nächsten Leverkusener Chance: Hincapie köpfte eine Grimaldo-Ecke völlig freistehend einige Meter links vorbei (51.). Dieser Chancenwucher (12:4 Schüsse bis dahin) hätte sich fünf Minuten später beinahe gerächt: Bryan Cristante köpfte eine Ecke Dybalas knapp rechts am Werkself-Tor vorbei (56.). Leverkusen ließ sich davon aber nicht zu sehr schocken, gab weiterhin den Ton an. Die Gelb-Roten aus Rom trauten sich weiterhin nicht viel zu in der Offensive, Angriffsakzente setzte nur der Deutsche Meister.
Duracell-Hase Frimpong versuchte es beispielsweise in der 70. Minute mit einem Linksschuss, setzte den aber ein paar Meter drüber. In die Maschen wurde die Kugel dann von Robert Andrich gejagt: Der defensive Mittelfeldspieler, der sich im vergangenen Jahr den Mittelfuß in Rom brach, nahm mit der rechten Innenseite Maß und bugsierte den Ball links oben im Kreuzeck – nichts zu halten für Svilar (73.). "Ich wollte den Ball wirklich hinten die Ecke reindrehen, hatte viel Zeit und weiß, dass ich ihn ganz gut mit rechts so schießen kann", beschrieb der Abräumer seinen Treffer. Erstmals seit Oktober 2022 kassierte die Roma in einem Europa-League-Heimspiel mehr als einen Gegentreffer.
Die besten Chancen zum Anschluss bot sich den Römern in der Schlussphase: Zum einen dem ehemaligen Leverkusener Azmoun, der aus kurzer Distanz zu zentral abschloss: Hincapie hatte den Iraner im letzten Moment noch mit einer Grätsche irritiert und an einem besseren Schuss gehindert (84.). In der vierten Minute der Nachspielzeit köpfte zudem der Joker Tammy Abraham aus kurzer Distanz über den leeren Kasten (90.+4).