Bundesliga
Drei Teams kämpfen am letzten Spieltag um die beiden verbliebenen Champions-League-Plätze. Für Frankfurt, Freiburg und Dortmund wäre Platz 5 und die Qualifikation für die Europa League lediglich ein Trostpflaster. Mainz und Leipzig befinden sich wiederum im Fernduell um die Conference League - und der unterlegene Club wird in der kommenden Saison die europäischen Wettbewerbe nur von der Couch aus verfolgen dürfen.
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Zwei Mal hatte Eintracht Frankfurt bereits Matchball für die Champions-League-Qualifikation, schaffte in Mainz und gegen St. Pauli aber nicht den benötigten Sieg. So kommt es in Freiburg zum Endspiel um die Königsklasse, weshalb der BVB sein Schicksal wieder in der eigenen Hand hat. Spannennder könnte es im Saisonfinale nicht zugehen. Das sind die Trümphe der Clubs im Dreikampf um die Königsklasse:
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Eintracht Frankfurt (57 Punkte, +20 Tore)
Eintracht Frankfurt benötigt nur einen Punkt in Freiburg, um sich für die Champions League zu qualifizieren. Sollte die SGE im Breisgau verlieren, wäre man auf Schützenhilfe von Holstein Kiel in Dortmund angewiesen. Bei einem Remis der Störche würden die Adler auf jeden Fall Platz 4 halten, bei einem Dortmunder Sieg käme es auf die Tordifferenz an, die derzeit knapp für die SGE spricht.
Auf diese Rechenspiele will sich das Toppmöller-Team aber nicht einlassen. Frankfurt verlor nur eins der vergangenen acht Bundesliga-Spiele und steht seit Spieltag 9 durchgehend unter den Top 4. Die Eintracht blieb zudem in den vergangenen fünf Bundesliga-Duellen mit Freiburg unbesiegt, in der Hinrunde gab es in Frankfurt einen 4:1-Sieg.
Die SGE überzeugt vor allem offensiv: Die Hessen erzielten ligaweit die viertmeisten Tore (65) darunter so viele Kontertore wie kein anderes Team (13). Frankfurt erspielte sich auch den zweithöchsten xGoals-Wert (69,2) und die zweitmeisten Großchancen (80, jeweils hinter dem FC Bayern). Gute Voraussetzungen also, um die zweite Champions-League-Teilnahme unter Dach und Fach zu bringen.
Mit einer negativen Tordifferenz unter die Top-4 der Tabelle und in die Champions League? Der Sport-Club Freiburg könnte das erste Team sein, dem dies gelingt. Ein Sieg mit einem Tor Differenz würde schon genügen, um sich die Champions-League-Teilnahme zu sichern. Generell gilt, holt Freiburg im Saisonfinale mindestestens genauso viele Punkte wie der BVB gegen Kiel, wäre man erstmals in der Vereinshistorie für die Königsklasse qualifiziert.
Auch die Breisgauer gehen mit einer starken Serie in die Partie: Das Schuster-Team ist seit fünf Begegnungen ungeschlagen und holte daraus 13 der 15 möglichen Punkte (vier Siege, ein Remis) - das schaffte sonst nur der BVB. Anders als bei der SGE lebt der Sport-Club eher von der starken Defensive.
In der laufenden Saison ließ Freiburg die mit Abstand wenigsten Großchancen aller Bundesligisten zu (26, kein anderes Team weniger als 33). Die Abwehrspieler erledigen ihren Job aber nicht nur hinten, sondern auch vorne: 13 Tore durch Verteidiger sind ebenfalls Bundesliga-Bestwert.
Der BVB muss noch einen Platz klettern, um das große Ziel Champions League, das vor einigen Wochen noch völlig außer Reichweite schien, zu erreichen. Da die Konkurrenz aber direkt aufeinandertrifft reicht Borussia Dortmund auf jeden Fall ein Sieg mit zwei Toren Differenz - es sei denn, Frankfurt schießt in Freiburg drei Tore mehr als Dortmund gegen Kiel, verliert aber mit genau einem Tor Unterschied. Generell gilt: Holt Dortmund am letzten Spieltag mehr Punkte als Freiburg, ist mindestens Platz 4 sicher.
>>> Der BVB will die Aufholjagd krönen
Und das Kovač-Team geht mit enormen Schwung ins Saisonfinale. Dortmund holte aus den vergangenen sieben Bundesliga-Spielen 19 der 21 möglichen Punkte, kletterte in diesem Zeitraum von Platz 11 auf 5 und verkürzte den Rückstand auf Rang 4 von zehn auf nur noch einen Zähler. Für die Borussia wäre es die zehnte Champions-League-Teilnahme in Folge. Nur der FC Bayern und der BVB waren in den letzten neun Jahren immer in der Königsklasse vertreten.
Ein Faustpfand ist Serhou Guirassy, der in der Rückrunde der mit Abstand erfolgreichste Torschütze der Bundesliga ist (13 Treffer, kein anderer mehr als neun). Die 36 Rückrundentore der Dortmunder werden nur vom FC Bayern überboten (42). Positiv zudem: In den vergangenen sieben Partien gelangen jeweils mindestens zwei Treffer.
Theoretisch hat der 1. FSV Mainz 05 noch Chancen auf die Europa League. Dafür müsste der BVB aber gegen Kiel verlieren und Mainz sechs Tore gut machen. Ein Mainzer 3:0 gegen Leverkusen und ein Dortmunder 0:3 würden beispielsweise ausreichen. Ein nicht völlig undenkbares, aber doch sehr unwahrscheinliches Szenario.
Der Fokus der 05er liegt deshalb klar auf der Verteidigung von Rang 6 - und da ist die Ausgangslage einfach: Punktet man mindestens so gut wie Leipzig im Parallelspiel gegen Stuttgart, geht Mainz 2025/26 in den Play-offs zur Conference League an den Start. Mit dem 4:1 in Bochum am 33. Spieltag haben die Rheinhessen gerade noch rechtzeitig eine Sieglosserie von sieben Partien beendet.
Jetzt spielt das Henriksen-Team zuhause gegen Leverkusen. Im eigenen Stadion ist Mainz seit zwölf Partien unbesiegt. Die Trümpfe gegen den Vizemeister sind zum einen die Goßchancenverwertung - die 05er haben mit 57 Prozent die beste der Liga - und zum anderen Superknipser Jonathan Burkardt, der mit 17 Saisontoren schon jetzt einen neuen Clubrekord aufgestellt hat. Diese Offensivpower soll der entthronte Meister im letzten Spiel von Xabi Alonso zu spüren bekommen.
Die Sachsen müssen am letzten Spieltag mehr Punkte holen als Mainz - dann wäre der Trostpreis Conference-League-Play-offs gesichert. Sollte Mainz gewinnen, bräuchte man einen um sechs Tore höheren Erfolg - ein sehr schwer vorstellbares Szenario, zumal die Sachsen seit vier Spielen sieglos sind und in der Rückrunde nur vier der 16 Partien gewonnen haben. Schon jetzt ist klar: Es ist die schwächste Rückrunde der Bundesliga-Historie von RB Leipzig.
Mut macht RBL die Bilanz gegen den kommenden Gegner, denn gegen Stuttgart hat man zumeist gut ausgesehen. Neun Siegen stehen zwei Remis und zwei Niederlagen gegenüber - die beiden Niederlagen gab es allerdings ausgerechnet in den letzten beiden Duellen.
Dass Leipzig gerade in der Rückrunde unter den eigenen Ansprüchen blieb, liegt nicht an mangelndem Engagement: Nur der VfL Bochum bestritt mehr Zweikämpfe (durchschnittlich 211 pro Partie) als die Sachsen (205). Aber auch mit vielen Zweikämpfen droht nun die erste Saison ohne Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb seit dem Aufstieg 2016.