EURO 2024
Spanien hat den Titel der EM 2024 geholt. Auf dem Weg dahin hat sich vor allem ein Spieler von "La Furia Roja" heimlich ins Rampenlicht gespielt: RB Leipzigs Dani Olmo ist nach dem Finalsieg gegen die Engländer mit drei Toren und zwei Vorlagen einer der Topscorer des Turniers.
So richtig hatte man Dani Olmo vor der Europameisterschaft nicht auf dem Schirm. Zwar wurde der 26-Jährige von Spaniens Trainer Luis de la Fuente in den Kader berufen, vor dem Turnier in Deutschland machte Olmo aber nur eines der letzten zehn Partien für "La Furia Roja" und war sogar bei den letzten beiden Generalproben ohne Einsatz im Kader. Grund dafür waren mehrere Verletzungen, die sich beim Offensivspieler von RB Leipzig durch die Saison zogen. So verpasste Olmo durch eine Knieverletzung, eine Schultereckgelenksprengung und durch muskuläre Probleme 13 Bundesliga-Spieltage.
Dabei startete der Spanier furios in die abgelaufene Saison und erzielte im Supercup 2023 gegen den FC Bayern München beim 3:0-Sieg alle drei Tore. Es folgten neben den vielen Verletzungen immerhin noch vier Tore und fünf Vorlagen für die Sachsen, die die Saison auf Rang vier beendeten.
Doch de la Fuente wusste um die Fähigkeiten des abschlussstarken Dribblers und schenkte ihm sein Vertrauen in Spaniens ohnehin schon stark besetztem Kader – und das sollte sich auszahlen. Beim spanischen EM-Auftakt gegen Kroatien kam Olmo 31 Minuten vor Schluss und war dann gegen Italien ohne Einsatz. Danach drehte der Leipzig-Star aber mächtig auf: Mit einer Vorlage gegen Albanien und einem Tor gegen Georgien spielte er sich bereits in den Vordergrund, ausgerechnet eine Verletzung eines Teamkollegen sollte dann Olmos "Time to shine" werden. Im Spiel gegen Deutschland musste Pedri nach einem Foul von Toni Kroos bereits nach acht Minuten verletzt vom Feld und wurde durch Olmo ersetzt, der zum Matchwinner avancierte. Mit einem Tor und der alles entscheidenden Flanke in der 119. Minute, die zum Siegtreffer führte, wurde er zum Spieler des Spiels ernannt.
Gegen Frankreich sollte dann das bisherige Sahnehäubchen für Olmo folgen, denn er erzielte den 2:1-Siegtreffer und machte erneut ein starkes Spiel. Entsprechend lobende Worte gab es auch von seinem Trainer: "Ich weiß, wozu er fähig ist. Er brauchte nur Zeit, um eine Verletzung zu überwinden, sich zu integrieren und das Tempo und den Rhythmus zu finden. Ich bin Dani dankbar für das, was er uns auf dem Spielfeld bringt. Wir haben das Glück, eine sehr junge spanische Mannschaft mit viel Präsenz und Zukunft zu haben, und Dani ist eines unserer Aushängeschilder“, so de la Fuente nach dem Finaleinzug.
In einem für Offensivspieler lange sehr komplizierten Finale erwies sich Dani Olmo dann mit einer Defensivtat zum Helden der Spanier. Ausgerechnet der nur 1,76 Meter Dribbelkünstler rettete Spanien den Sieg im Endspiel. Kurz vor Schluss bewies Olmo ungeahntes Abwehrgespür. Gerade erst hatte Mikel Oyarzabal einem in der zweiten Halbzeit verrückten Finale eine neuerliche Wendung verpasst und Spanien in der 86. Minute wieder in Führung gebracht. Doch England wollte noch einmal antworten.
>>>Spielbericht: Ein Joker bringt den EM-Titel für Spanien
In der 90. Minute gab es Ecke für die Three Lions. Einen Kopfball von Declan Rice fischte Unai Simon aus dem Eck, doch beim Abstauber-Kopfball von Marc Guéhi war der Schlussmann machtlos. Nicht aber Dani Olmo, der auf der Linie stand und den Ball gerade so per Kopf wegdrückte. Damit rettete er für seinen Torwart - und seinem Team den vierten EM-Titel. Mit drei Toren und zwei Vorlagen im Turnier hatte Olmo ohnehin schon einen großen Anteil am Triumph der Spanier, doch mit seiner Rettungstat in den letzten Minuten des Finals dürfte Olmo spätestens jetzt einer der größten spanischen Helden beim Europameisterschaft-Titel 2024 sein.