Bundesliga
Der Magier mit der Raute auf der Brust
Wenn Fábio Vieira den Ball am Fuß hat, wirkt Fußball spielerisch leicht. Der 25-jährige Portugiese ist der neue Hoffnungsträger im offensiven Mittelfeld des HSV – ein Techniker, der das Spielgerät streichelt und gleichzeitig mit links einen tödlichen Pass oder Abschluss setzen kann. Nach Arsenal und Porto startet er nun sein zweites Auslands-Abenteuer, diesmal im Volksparkstadion.
Ausgebildet beim FC Porto, dort schon früh als Spielmacher gereift, zog es Fábio Vieira 2022 zum FC Arsenal. In London erlebte er Höhen und Tiefen, sammelte 49 Pflichtspieleinsätze, ehe eine Verletzung ihn zurückwarf. Zurück in Porto fand er als Leihspieler zu alter Stärke: 42 Spiele, jede Menge Torbeteiligungen, dazu internationale Erfahrung in der Champions League. "Es ist eine große Chance für mich, meinen Fußball zu zeigen und wieder Top-Niveau zu erreichen", sagt der neue HSV-Profi.
Seit dieser Woche trägt er die Raute auf der Brust. In den ersten Einheiten überzeugte er sofort mit Übersicht und feinem Fuß, beim Test gegen Hannover 96 durfte er eine gute halbe Stunde ran. "Das waren meine ersten Minuten in dieser Saison. Es war ein schönes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen", erklärte er nach dem Abpfiff. Für Vieira ist klar: "Wir müssen in jedem Spiel um die drei Punkte kämpfen. Das muss unser Mindset sein."
Kreativität zwischen den Linien
Besonders wertvoll könnte der 25-Jährige für das Team von Merlin Polzin durch seine Variabilität werden. "Ich kann auf der Zehn oder als rechter Flügel, der nach innen zieht, spielen. Ich bin da, um zwischen den Linien die letzte Entscheidung zu treffen. Ich kann den letzten Pass spielen und selbst abschließen", erklärt Vieira. Genau diese Fähigkeiten fehlten den Rothosen zuletzt oft, somit könnte der Portugiese das letzte Puzzleteil für den Aufsteiger sein.
Direkt gegen die Bayern
Der Blick geht für Vieira direkt nach vorn: Schon am kommenden Samstag wartet mit dem FC Bayern ein echter Kracher. Für den neuen Hamburger ein ganz besonderes Duell, denn in seiner Arsenal-Zeit blieb ihm ein Einsatz gegen den Rekordmeister noch verwehrt. "Bayern ist eines der besten Teams der Welt. Es wird sehr schwer, aber wir werden kämpfen und wollen von dort etwas mitnehmen", sagt er. Mit dieser Mischung aus Realismus und Mut will er den HSV sofort prägen – als stiller Gestalter mit lauten Aktionen am Ball.