60 Jahre Bundesliga
Rund um den 60. Geburtstag der Bundesliga haben wir euch alle im großen Fan-Voting nach euren Lieblingsspielern gefragt: Und hier kommt sie, eure Top-11 aus 60 Jahren Bundesliga!
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Zahlreiche Kandidaten standen pro Mannschaftsteil zur Wahl, die Spieler mit den meisten Punkten* haben es in die Top-11 seit 1963 geschafft!
Manuel Neuer hat das Torwartspiel der Moderne geprägt wie kaum ein Zweiter. Der fünfmalige Welttorhüter hat eine ganz besondere Spielweise, die weit über das reine Halten von Bällen hinausgeht. Vor allem bei der Weltmeisterschaft 2014 sorgte er mit seinen weiten Läufen aus dem Strafraum und seinen Klärungsaktionen per Kopf für Aufsehen. Neuer ist aber auch ein richtig guter Fußballer, der jederzeit problemlos einen heranstürmenden Angreifer ins Leere laufen lassen kann.
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Beim FC Schalke 04 zum Bundesliga- und Nationaltorwart gereift, hütet der Schlussmann seit 2011 den Kasten des FC Bayern München und hat dabei gleich eine ganze Reihe von Rekorden gebrochen: Kein Torhüter hat öfter zu Null gespielt, kein anderer Spieler hat mehr Bundesliga-Partien gewonnen. Kein Wunder, dass Neuer der Top-Torhüter der Fans aus 60 Jahren Bundesliga ist!
Abwehr: Philipp Lahm (844 Punkte)
Achtfacher deutscher Meister, sechsfacher Pokalsieger, Weltmeister und Champions-League-Sieger: Es gibt kaum einen Titel, den Philipp Lahm in seiner Karriere ausgelassen hat. Von 2005 bis 2017 trug er – mit Ausnahme einer Leihe von 2003 bis 2005 beim VfB Stuttgart – das Trikot des FC Bayern München.
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Lahm war dabei ein äußerst vielseitiger Spieler, der sowohl auf beiden Außenverteidiger-Position als auch im defensiven Mittelfeld stets zur Weltspitze gehörte. In 385 Bundesliga-Spielen verhielt er sich außerdem äußerst fair, leistete sich lediglich 202 Fouls und flog nie vom Platz.
Abwehr: Franz Beckenbauer (783 Punkte)
Er ist der wohl größte Name im deutschen Fußball: Franz Beckenbauer. Der "Kaiser" prägte als Spieler eine Ära von Mitte der 1960er bis in die frühen 1980er Jahre und war auch anschließend als Weltmeister- und Bundesliga-Trainer noch erfolgreich. Mit dem FC Bayern München und dem Hamburger SV holte er als Spieler insgesamt fünf Bundesliga-Titel, wobei vor allem die erste Hälfte der Siebziger seinen Höhepunkt markierte. In diesen Jahren führte Beckenbauer als Kapitän Deutschland zum Europa- und Weltmeistertitel, die Bayern zu drei Bundesliga-Meisterschaften in Folge (damals ein Novum) und zum dreimaligen Gewinn des Europapokals der Landesmeister.
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Beckenbauer begann als Mittelfeldspieler und perfektionierte später das Spiel des Liberos, in dem er aus der Abwehr heraus das Spiel dirigierte und seine Mitspieler immer wieder mit feinen Außenristpässen in Szene setzte. Er erzielte in 424 Bundesliga-Partien 44 Tore.
Abwehr: Mats Hummels (744 Punkte)
Mats Hummels ist vielleicht die moderne Interpretation von Franz Beckenbauer, was sich nicht nur an der Gabe, perfekte Außenristpässe spielen zu können, ablesen lässt. Hummels ist ein Innenverteidiger der modernen Art, der eine enorm gute Zweikampfquote (jede Saison mehr als 60 Prozent) mit einem herausragenden Aufbauspiel kombiniert. Dazu ist Hummels eine Waffe beim Kopfballspiel. In den letzten 16 Bundesliga-Spielzeiten hat er immer mindestens einmal getroffen, die meisten seiner Tore erzielte er per Kopf.
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Der Weltmeister von 2014 spielte in seiner Bundesliga-Karriere für den FC Bayern München und Borussia Dortmund, wechselte dabei zweimal vom Rekordmeister zum direkten Konkurrenten in das Ruhrgebiet und schaffte es bei beiden Clubs, die Sympathien der Fans auf seine Seite zu ziehen.
Mittelfeld: Bastian Schweinsteiger (872 Punkte)
Sein Trainer Jupp Heynckes sagte einst über ihn: "Bastian Schweinsteiger ist zusammen mit Sergio Busquets der beste Mittelfeldspieler der Welt." Da hatte Schweinsteiger 2013 als Leistungsträger und Führungsspieler mit dem FCB das Triple aus Deutscher Meisterschaft, Pokalsieg und der Champions League gewonnen. Ein Jahr später führte er Deutschland als Leader zum WM-Titel in Brasilien.
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Den Status als "Fußballgott", wie ihn das Münchner Publikum später auf den Rängen feierte, musste er sich aber erst hart erarbeiten. Vom frechen "Schweini" der frühen Jahre, der bevorzugt als offensiver Flügelspieler agierte, machte er eine erstaunliche Wandlung durch zu einem Sechser, der sich als Schaltzentrale immer in den Dienst der Mannschaft stellte. In 13 Jahren beim Rekordmeister brachte er es auf 342 Bundesliga-Spiele und 45 Tore.
Mittelfeld: Thomas Müller (831 Punkte)
Das Phänomen Thomas Müller ist mitunter schwer zu greifen. Das FC-Bayern-Urgestein – seit nunmehr 23 Jahren an der Säbener Straße – ist weder besonders schnell, noch kann er seine Gegenspieler mit Dribblings an der Nase herumführen oder glänzt gar mit einer außergewöhnlichen Schusstechnik. Aber dennoch ist Thomas Müller vor allem eins: der erfolgreichste Spieler der Bundesliga. Zwölf Mal hielt er die Schale bisher hoch - häufiger als jeder andere in 60 Jahren Bundesliga. Und in jedem dieser Jahre war er ein entscheidender Akteur für den FCB.
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Müller gilt als "Raumdeuter", der ein untrügliches Gespür dafür besitzt, wohin er sich auf dem Feld bewegen muss, um in eine gute Abschlussposition zu kommen. Und er versteht es bestens, seine Mitspieler in Szene zu setzen: Seine 21 Torvorlagen aus der Saison 2019/20 sind seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1992 unerreicht.
Mittelfeld: Arjen Robben (871 Punkte)
Wenn Arjen Robben zu seinem Signature Move ansetzte, wusste jeder, was gleich passiert: Er verlud auf der rechten Seite einen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung, dribbelte dann parallel zum Tor nach innen, während der Ball an seinem linken Fuß klebte, um ihn dann mit extremer Wucht und Präzision in einer der Torecken – meist der linken oberen – unterzubringen. Verteidigen konnte diesen typischen Robben-Move kaum jemand, selbst wenn man ihn doppelte oder gar drei Gegenspieler ihn stoppen wollten.
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Stoppen konnten ihn eigentlich nur Verletzungen. Und davon hatte der Niederländer in seiner zehnjährigen Zeit beim FC Bayern zwischen 2009 und 2019 nicht wenige. Wenn er aber auf dem Platz stand, gab es kein Halten mehr. Robben erzielte in seinen 201 Bundesliga-Spielen alle 141 Minuten ein Tor - die beste Quote eines Mittelfeldspielers in der Geschichte der Bundesliga!
Mittelfeld: Franck Ribéry (846 Punkte)
So richtig genial war Robben mit seinem Partner Franck Ribéry. Schnell wurde das Duo "Robbery" getauft und galt als die gefürchtetste Flügelzange im europäischen Fußball. Der Franzose Ribéry (86 Tore in 273 Bundesliga-Spielen) war ein sensibler Feingeist, der seine Freiheiten auf dem Platz brauchte, dafür aber auch mal neben dem Platz über die Strenge zu schlagen wusste.
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Ein Glück, dass Ribéry in Club-Chef Uli Hoeneß einen mächtigen Verbündeten hatte, der ihn wie ein Ziehsohn behandelte, ihm vieles verzieh und bei seinem Abschied sogar reichlich Tränen vergoss. Kein Wunder, schließlich hatte Ribéry mit seinen aberwitzigen Dribblings auf engstem Raum immer wieder für beste Fußballunterhaltung und ein Raunen in der Münchner Allianz Arena gesorgt. Seinen Karriere-Höhepunkt erreichte er im Jahr 2013 als Triple-Gewinner und Europas Fußballer des Jahres.
Sturm: Robert Lewandowski (845 Punkte)
Kaum jemand kannte den jungen Polen, den Borussia Dortmund 2010 verpflichtete. Zwölf Jahre später hatte sich Robert Lewandowski mit einer Vielzahl an Tor-Rekorden, die meisten davon als Bayern-Spieler, in die Geschichtsbücher der Bundesliga eingetragen. Mit 312 Toren (Platz zwei der ewigen Torjägerliste) ist er der einzige Ausländer, der die 300-Tore-Marke knacken konnte. Sieben Mal wurde er Torschützenkönig (Rekord mit Gerd Müller).
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Den für die Ewigkeit bestimmten Tor-Rekord mit 40 Toren aus einer Saison von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 konnte Lewandowski im Jahr 2021 um einen Treffer überbieten. Besonders in Erinnerung bleibt auch Lewandowskis Jahrhundertspiel im Jahr 2015 gegen den VfL Wolfsburg, als er als Einwechselspieler einen Fünferpack binnen neun Minuten schnürte.
Sturm: Miroslav Klose (806 Punkte)
Wo man Namen wie Ronaldo, Messi oder Pelé vermuten könnte, nämlich an der Spitze der ewigen WM-Torjägerliste, steht kein geringerer als Miroslav Klose. Und diese Geschichte ist vor allem deshalb so erstaunlich, weil Klose im Alter von 20 Jahren noch in der Bezirksliga für die SG Blaubach-Diedelkopf auf Torejagd ging. Über die Amateure des 1. FC Kaiserslautern landete er schließlich auf dem zweiten Bildungsweg in Otto Rehhagels Bundesliga-Mannschaft.
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Zunächst als Kopfball-Spezialist bekannt, legte Klose in seiner Zeit beim SV Werder Bremen auch spielerisch eine deutliche Entwicklung hin. In der Saison 2005/06 wurde er mit 25 Treffern nicht nur Torschützenkönig, sondern untermauerte mit seinen 16 Assists auch, dass er inzwischen zur absoluten Elite der europäischen Top-Stürmer zählte. 121 Bundesliga-Tore, die er nicht selten mit einem Salto feierte, gelangen Klose in der Bundesliga für Kaiserslautern, Bremen und den FC Bayern. Seine vielleicht größten Momente hatte er aber in der Nationalmannschaft. Mit 71 Toren ist er bis heute DFB-Rekordtorjäger.
Sturm: Gerd Müller (844 Punkte)
Im Voting der Fans hatten es ältere Spieler der Geschichte nicht gerade leicht. Doch einer darf nicht fehlen: Gerd Müller, der "Bomber der Nation", traf sagenhafte und unerreichte 365 Mal in der Bundesliga. Keiner hat mehr Tore erzielt als er. Keiner wurde häufiger Torschützenkönig (siebenmal wie Lewandowski), keiner erzielte mehr Doppelpacks (87) und mehr Hattricks (32).
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Am Ende seiner Karriere, die er nach 15 Jahren beim FC Bayern in den USA ausklingen ließ, hatte Müller so ziemlich jeden Pokal in den Händen gehalten. Er wurde Welt- und Europameister, gewann den Europapokal der Landesmeister, wurde Pokalsieger und natürlich Deutscher Meister (viermal). Am 15. August 2021 verstarb Gerd Müller im Alter von nur 75 Jahren.
Die Top-11 der Fans aus 60 Jahren Bundesliga im Überblick:
Auf den weiteren Plätzen:
Tor:
Oliver Kahn (749 Punkte)
Marc-André ter Stegen (747 Punkte)
Sepp Maier (741 Punkte)
Kevin Trapp (688 Punkte)
Jens Lehmann (678 Punkte)
Abwehr:
Lucio (737 Punkte)
Matthias Sammer (726 Punkte)
Jürgen Kohler (709 Punkte)
David Alaba (704 Punkte)
Per Mertesacker (703 Punkte)
Mittelfeld:
Toni Kroos (829 Punkte)
Lothar Matthäus (801 Punkte)
Marco Reus (769 Punkte)
Kevin de Bruyne (743 Punkte)
Mehmet Scholl (718 Punkte)
Sturm:
Rudi Völler (797 Punkte)
Uwe Seeler (770 Punkte)
Lukas Podolski (761 Punkte)
Erling Haaland (759 Punkte)
Claudio Pizarro (747 Punkte)
*Die Berechnung der Punkte setzt sich wie folgt zusammen: Jeder Teilnehmer konnte beim Voting für einen Spieler 1-5 Punkte vergeben. Der prozentuale Anteil wurde mit der jeweiligen Punktzahl multipliziert und schließlich wurden alle fünf Werte addiert. Am Ende wurden noch die Punkte aus dem deutschen und englischen Voting auf bundesliga.com und in der App addiert.
Beispiel Thomas Müller:
54%x5 Punkte + 20%x4 Punkte + 10%x3 Punkte + 6%x2 Punkte + 10%x1 Punkt = 402 Punkte.
402 Punkte im deutschen Voting + 429 Punkte im englischen Voting = 831 Punkte