Bundesliga

2019-08-05T08:30:00Z

Team-Check Augsburg: Grenzerfahrung für Klassenerhalt

Harte Arbeit vor malerischer Kulisse: Die Profis des FC Augsburg schwitzen im Trainingslager in Bad Häring
Harte Arbeit vor malerischer Kulisse: Die Profis des FC Augsburg schwitzen im Trainingslager in Bad Häring

Augsburg - Eine lange Vorbereitung neigt sich dem Ende zu und ab dem 16. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Der FC Augsburg arbeitet mit Grenzerfahrungen an der zehnten Bundesliga-Saison in Folge.

Der Kader

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Die beiden prominentesten Zugänge des FC Augsburg kommen aus Tschechien. Da wäre zum einen Marek Suchy. Zuletzt war der 31-Jährige Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft und des Schweizer Erstligisten FC Basel. Er absolvierte 102 Spiele in Champions League und Europa League sowie 41 Partien für die Auswahl seines Heimatlandes. Zudem wechselt Torwart Tomas Koubek von Stade Rennes nach Augsburg. Der Keeper bringt internationale Erfahrung mit zum FCA, war in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes zuletzt aber nur Ersatzmann. Suchy und Koubek sind neben Angreifer Florian Niederlechner (28), der vom Sport-Club Freiburg kommt, die Ausreißer in der Riege der Fuggerstädter Neuverpflichtungen. Denn der Brasilianer Iago (22) sowie Carlos Gruezo (24), Ruben Vargas (20), Noah Bazee (22) und Mads Pedersen (22) sind allesamt junge Burschen.

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Einige Abgänge gab es auch: Aufsteiger 1. FC Union Berlin hat die Rückkaufoption für Innenverteidiger Marvin Friedrich gezogen, zudem wechselte Martin Hinteregger zur SG Eintracht Frankfurt. Auch Angreifer Dong-won Ji entschied sich für einen Liga-Konkurrenten: Er läuft zukünftig für den 1. FSV Mainz 05 auf.

So könnte der FC Augsburg zu Saisonbeginn auflaufen

Der Schlüsselspieler: Alfred Finnbogason

Ja, Alfred Finnbogason erfüllt beim FC Augsburg gleich zwei Funktionen. Zum einen ist der Isländer Hoffnungsträger im Angriff. Die Quote nach den 67 Ligaspielen, die er für den FCA absolvierte: 32 Tore. Das ist ein hervorragender Wert, auf den es der 30-Jährige bringt. Doch so überzeugend seine Fähigkeiten vor dem gegnerischen Tor sind, so treu ist ihm auch das Verletzungspech. Im Augenblick bangen sie in Augsburg noch um den Einsatz des Stürmers zum Saisonstart bei Borussia Dortmund am 17. August (15.30 Uhr).

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In der vergangenen Saison diagnostizierten die Augsburger Ärzte einen Sehnenanriff, er musste sich einer Operation unterziehen. Finnbogason absolvierte harte Einheiten in der Reha, statt die freie Zeit zwischen den Spielzeiten zu genießen. Zahlt sich das Aufbauprogramm aus, ist der Isländer Dreh- und Angelpunkt des Angriffsspiels des FCA.

Gewinner der Vorbereitung: Tim Rieder

Jonathan Schmid ist zum SC Freiburg gewechselt, beim FC Augsburg musste Ersatz her. Da kam es Trainer Martin Schmidt gerade recht, dass Tim Rieder sich in der Vorbereitung dauerhaft gekonnt in Szene setzte. Der 25-Jährige, zuletzt an den SV Darmstadt 98 ausgeliehen, sei "immer online", wie sein Trainer betonte. Schmidt weiter: "Er hat, seit er da ist, viel gelernt."

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Rieder ist seit 2014 beim FCA, sammelte jedoch nur bei anderen Clubs Spielpraxis. Zunächst lieh ihn der polnische Erstligist Slask Wroclaw aus, anschließend spielte er in Darmstadt. Nach seiner Rückkehr zeigte er auf besondere Weise, worauf er sich in diesem Sommer konzentrieren möchte: Im Trainingslager wollte er kein Interview geben, fokussierte sich einzig auf seine sportliche Entwicklung.

Der Trainer: Martin Schmidt, der akribische Arbeiter

Martin Schmidt gilt als Vollprofi, als einer, der nichts dem Zufall überlässt. Er hat ein großes Team um sich herum, das alles genau durchleuchtet. Der 52 Jahre alte Schweizer hat in der Vorbereitung daher seinen Plan knallhart durchgezogen, die Regeneration seiner Spieler aber keinesfalls außer Acht gelassen. Dafür hat er extra einen zusätzlichen Reha-Trainer engagiert.

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Manager Stefan Reuter gefällt das gut: "In diesem Bereich haben wir uns noch besser aufgestellt." Anders als in der vergangenen Saison: Da waren die FCA-Profis ob der Tabellensituation früh gefordert. "Da macht man das eine oder andere Unvernünftige", so Reuter. Schmidts Vorteil: Im Gegensatz zur vergangenen Saison kann er diesmal von vornherein bestimmen, wie das Augsburger Training aussieht. Es ist seine erste Vorbereitung mit den Fuggerstädtern.

Trinkpause: Tim Rieder gönnt sich einen kräftigen Schluck

Die aktuelle Form

Zum Ende des Trainingslagers im österreichischen Bad Häring zeigte sich, wie nah Freud' und Leid beieinander liegen können. Dem überzeugenden 4:1-Sieg über den türkischen Erstligisten Galatasaray Istanbul folgte ein 2:6 gegen den spanischen Club FC Villarreal. "Wir wussten, dass es unglaublich schwer ist, gegen eine Mannschaft zu spielen, die solch eine Frische hat. Da hinterher zu laufen, ist ermüdend. Das haben wir gesehen", bilanzierte Trainer Martin Schmidt.

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Der Schweizer hat seine Profis in der Vorbereitung stark gefordert. So unternahm er mit dem Kader eine mehrtägige Alpen-Wanderung im Wallis (Schweiz). Ohne Handy, ohne Duschen - eine neue Erfahrung für Körper und Geist. "Im Nachhinein aber reden die Spieler über genau diese Grenzerfahrung. Das ist es, was dich stolz macht und woran du dich erinnerst. Ich möchte das Team am Limit bewegen, manchmal   vielleicht auch überdrehen, denn wenn man das Limit nicht auslotet, weiß man nie, wo die Grenzen liegen", erklärt Schmidt.

Saisonziel und Prognose

Der FC Augsburg hat sich einzig und allein vorgenommen, auch im zehnten Jahr in Folge in der Bundesliga zu spielen. Manager Stefan Reuter betont: "Wir erhoffen uns für die nächste Saison eine ruhigere Saison, mit einer Mannschaft die zu hundert Prozent hinter dem FCA steht und dann einen möglichst frühzeitigen Klassenerhalt."

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