Bundesliga

Wagner ist Augsburgs Rezept gegen die "Graue Maus"

Sandro Wagner ist der Neue beim FCA
Sandro Wagner ist der Neue beim FCA

Dem FC Augsburg gelingt mit der Verpflichtung von Sandro Wagner als neuem Coach ein Coup, der den Verein voranbringen und das Image der "Grauen Maus" beseitigen soll. Der 37-Jährige kommt von keinem Geringeren als dem DFB in die Fuggerstadt und hat sich bereits einige Meriten verdient.

Es ist ein gewöhnlicher Donnerstag im Mai 2023 in der beschaulichen Münchner Vorstadt Unterhaching, als auf einem dort gelegenen Trainingsplatz plötzlich das große Chaos ausbricht. Dutzende Ordner tummeln sich am Spielfeldrand, in der Luft liegt der Rauch von Bengalos und aus großen Boxen dröhnen Fangesänge.

Verantwortlich dafür ist Sandro Wagner, der seine SpVgg Unterhaching auf diese Art auf die Relegationsspiele gegen Energie Cottbus und die Stimmung im Stadion der Freundschaft vorbereitet – und sie letztlich zu zwei Siegen und damit dem Aufstieg in die 3. Liga führt.

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"Da habe ich gemerkt: Das ist ein Profi, der will nichts dem Zufall überlassen", erinnerte sich Unterhachings Präsident Manfred Schwabl in einem Interview mit dem kicker an die Szenen zurück und beschreibt Wagner als "positiv verrückt".

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Der FCA hofft auf mehr Glamour

Vielleicht ist es nun gerade diese Eigenschaft, die Wagner zu einem Glücksgriff für den Augsburg werden lässt? Die bayrischen Schwaben trennten sich nach einer Niederlagenserie zum Saisonabschluss von ihrem bisherigen Trainer Jess Thorup; auch, weil Michael Ströll den vor der Spielzeit geäußerten Wunsch, sich vom alten Image zu lösen, als nicht erfüllt ansah.

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Der Geschäftsführer des FCA hätte für seinen Verein, der die Saison auf dem zwölften Rang abschloss, doch gerne etwas mehr Strahlkraft und auf dem Feld attraktiveren Fußball, was bestenfalls durch die Einbindung eigener Nachwuchsspieler gelingen soll.

Punkte, für die der Name Wagner wie ein Versprechen steht, präsentierte sich der gebürtige Münchner doch bisher als schillernde, aber auch erfolgreiche Persönlichkeit – egal ob als Spieler oder Coach.

Sandro Wagner als Co-Trainer von Bundestrainer Julian Nagelsmann

Fließender Übergang nach dem Ende der aktiven Karriere

"Bei seinen bisherigen Stationen hat er bereits unter Beweis gestellt, dass er Mannschaften besser machen und Spieler entwickeln kann. Sandro ist sehr akribisch und kann eine Mannschaft auch mit seiner Emotion packen", sagt Ströll über den neuen Mann an der Seitenlinie, dem er nun das Vertrauen schenkt.

Wagner selbst ließ nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn beim chinesischen Erstligisten TJ Teda jedenfalls keine Zeit verstreichen, bis er sich dem Job als Fußballlehrer verschrieb - den Weg immer klar gezeichnet vor seinen Augen: "Es war mein Ziel, selbst als Cheftrainer in der Bundesliga zu arbeiten. Die Gespräche haben mich überzeugt, dass die Aufgabe beim FC Augsburg genau der richtige Schritt ist", so der 37-Jährige nun.

>>> Der offizielle Transfermarkt

Nach einem ersten Engagement als Stürmertrainer der U-Nationalmannschaften ging es für den ehemalige Nationalspieler aber zunächst über die U19 Unterhachings zu deren Profis, die er aufgrund seiner damals noch fehlenden A-Lizenz erst einmal nur mit einer Sonderlizenz coachen durfte.

Die Lizenz hat Wagner mittlerweile nachgeholt und nimmt derzeit an Lehrgängen für die Pro-Lizenz teil, die er voraussichtlich im Frühjahr 2026 erlangen wird. An der Seitenlinie ging es für ihn nach dem gelungenen Drittligaaufstieg mit der SpVgg schließlich beim DFB weiter.

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Lob von Nagelsmann

Dort sollte Wagner ursprünglich als Co-Trainer von Hannes Wolf bei der U20 fungieren, wurde aber nach nur einer Partie und der Entlassung von Hansi Flick gleich zum Assistenten von Julian Nagelsmann bei der A-Nationalmannschaft befördert.

Es folgten die Europameisterschaft im eigenen Land mit dem dramatischen Aus im Viertelfinale gegen Spanien und anschließend die Qualifikation für das Final-Four der Nations League, nach dessen Abschluss Wagner nun weiterziehen wird.

Für seinen Förderer Nagelsmann, der den gleichaltrigen Wagner noch in dessen aktiver Zeit zwischen 2016 und 2018 bei der TSG Hoffenheim trainierte, ein Verlust: "Er ist unfassbar fleißig und strukturiert, sensationell gut", so das Lob des Bundestrainers an Wagner, der "das Team mit seiner Expertise und als Person bereichert" habe. 

Bereichern wird Sandro Wagner nun den FC Augsburg, womit er sich selbst in seinen doch noch recht jungen Jahren den Wunsch, Chefcoach in der Bundesliga zu werden, erfüllt.

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