Bundesliga

2024-10-22T18:15:00Z

Wo Kane noch besser ist als Lewandowski

Harry Kane und Robert Lewandowski - am Mittwoch kommt es zum Duell
Harry Kane und Robert Lewandowski - am Mittwoch kommt es zum Duell

Am Mittwochabend knallt es in der Champions League: Der FC Bayern München ist um 21 Uhr zu Gast beim FC Barcelona. Es gibt nicht nur ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Hansi Flick, sondern auch mit Über-Stürmer Robert Lewandowski. Der Pole und Bayerns neuer Knipser Harry Kane werden im Fokus stehen.

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In großen Spielen kommt es auf besondere Spieler an. Und das sind Robert Lewandowski, zwischen 2014 und 2022 beim FC Bayern München und jetzt beim FC Barcelona, sowie Harry Kane allemal. Die beiden Angreifer haben nicht nur ein unglaubliches Gespür und Können, wenn es ums Toreschießen geht: Sie sind außerdem physisch eine Klasse für sich, beinahe in jedem Spiel einsatzbereit. Kane bestritt all seine 39 Bundesliga-Spiele von Beginn an, nur zwei Mal musste er passen (Ende der Saison 2023/24 wegen Rückenproblemen).

Lewandowski absolvierte in seiner Zeit beim bayerischen FCB 253 von 272 möglichen Bundesliga-Partien, 238 Mal stand er dabei in der Startelf. Man erkennt: Obwohl die beiden Stürmer es regelmäßig mit richtigen Abwehrkanten zu tun bekommen, bleiben sie fit und verletzen sich so gut wie nie. Eine zweimonatige Pause im Frühjahr 2020 war Kanes längste Ausfallzeit, Lewandowski verpasste im Frühjahr 2021 mal sechs Pflichtspiele am Stück – seine längste Ausfallzeit in Deutschland.

Die Rekord-Ballermänner: Aus Erfahrung gut

Wer viel spielt, kann auch oft treffen – klingt ziemlich simpel, ist aber auch so. Kane stellte mit 44 Toren in den ersten 39 Bundesliga-Spielen einen Bundesliga-Rekord auf (den hielt zuvor seit September 2021 Erling Haaland, der 47 Spiele für seine ersten 44 Tore gebraucht hatte). Zum Vergleich: Robert Lewandowski traf in seinen ersten 39 Spielen in der Bundesliga zehn Mal und in seinen ersten 39 Spielen für die Bayern 29 Mal. Aber: Kane kam als Weltstar in die Bundesliga, Lewandowski als polnisches Talent.

Ein guter Torjäger ist eben wie ein guter Wein – er wird im Alter immer besser: Mit mehr Erfahrung werden die Knipser oft noch zielsicherer und kälter vor dem Tor. Als 30-Jähriger wurde Kane mit 36 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga. 2020/21, als Lewandowksi den Gerd-Müller-Rekord von 40 Buden knackte und 41 Mal einnetzte, war der Pole 33 Jahre alt.

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Kane ist seit dieser Saison englischer Rekordtorschütze der Bundesliga, hat Jadon Sancho überholt. Lewandowski ist sogar ausländischer Rekordtorschütze in Deutschland. Historisch erzielte nur Gerd Müller mehr Treffer (365) als der Pole (312). Es wird spannend zu beobachten sein, ob Kane in den kommenden Jahren die 41-Tore-Marke Lewandowskis knacken kann – die sieben Torjäher-Kanonen des Barcelona-Stürmers (Bundesliga-Rekord gemeinsam mit Gerd Müller) wird der Kapitän Englands eher schwer erreichen können.

Beide sind unfassbar effizient

Alle 78 Minuten rappelt es im Karton, wenn Kane in der Bundesliga spielt. Unter allen Spielern mit mindestens 25 Bundesliga-Toren ist das der historische Bestwert. "Lewangoalski" traf in seiner Zeit in der Bundesliga im Schnitt alle 100 Minuten – bei den Bayern lag sein Schnitt sogar bei 89 Minuten pro Tor. 

Der Engländer brachte im Schnitt knapp jeden vierten seiner Torschüsse im Tor unter (3,9 Torschüsse pro Tor). Der Pole lag hingegen in seiner Bundesliga-Karriere bei knapp unter fünf (4,9) bzw. bei den Bayern bei 4,6 Torschüssen pro Tor.

Je näher man dem Tor kommt, desto größer die Wahrscheinlichkeit auch einzunetzen: Lewandowski erzielte 293 sein 312 Bundesliga-Tore (94 Prozent) von innerhalb des Strafraums. Bei Harry Kane waren 39 der 44 Treffer von innerhalb des Strafraums (89 Prozent) – er traf aber beispielweise auch schon aus dem Mittelkreis (am 9. Spieltag 2023/24 gegen Darmstadt).

Die Meister der Mehrfachpacks

Kane schnürte in etwas mehr als einem Jahr in der Bundesliga elf Mehrfachpacks. Sechs Dreierpacks waren darunter, in dieser Saison in Kiel und gegen Stuttgart. Sein polnisches Pendant der Extraklasse traf in der Bundesliga-Karriere 80 Mal mindestens doppelt. Historisch gelang das nur Gerd Müller häufiger (87 Mal). In seinen ersten 39 Bundesliga-Spielen gelang Lewandowski allerdings gar kein Mehrfachpack – das hat der Engländer "Lewa" also voraus.

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In seinen ersten 39 Bundesliga-Spielen für den FC Bayern traf Lewandowski allerdings auch gute sieben Mal mindestens doppelt – darunter war der legendäre Fünferpack als Joker gegen Wolfsburg am 22. September 2015. Der jetzige Barça-Star traf in seiner Bundesliga-Karriere 16 Mal mindestens dreifach (historisch nur Gerd Müller häufiger: 32 Mal), zweimal vierfach und an eben jenem geschichtsträchtigen Tag gegen Wolfsburg zum einzigen Mal fünffach (vier oder fünf Tore in einer Partie gelangen Harry Kane bislang noch nicht).

Weitere Gemeinsamkeiten – und Unterscheide

Auffällig: Sowohl Kane als auch Lewandowski bringen die Bälle eher auf der rechten als auf der linken Seite im Tor unter. Bei Kane ist das bei 34 Prozent der Bundesliga-Tore der Fall (links 27 Prozent), bei Lewandowski bei 29 Prozent der Treffer (links 25 Prozent). Aus Torwartsicht ist das die linke Seite des Tores, das linke Absprungbein ist bei einigen Keepern möglicherweise das schwächere.

Was die beiden Über-Knipser aber trennt: die bisher gewonnen, bzw. nicht gewonnenen Titel. Mit Tottenham Hotspur hat "King Kane" keinen Titel geholt – und mit dem deutschen FCB ebenfalls noch nicht! Ganz anders Robert Lewandowski: Der wurde in seiner Karriere unter anderem zwölf Mal Meister (zehn Mal in der Bundesliga, je einmal in Polen und Spanien), gewann 2019/20 die Champions League (in der Gruppenphase gab es ein 7:2 gegen Kane und Tottenham) und holte vier Mal den DFB-Pokal.

2019 verpasst der FCB um Lewandowski den Spurs mit Kane eine 7:2-Abreibung in London

Die aktuelle Saison

Beide Angreifer sind momentan in Topform: In zwölf Pflichtspielen kommt Lewandowski auf 14 Buden, Kane hat in zehn Spielen wettbewerbsübergreifend 13 Mal eingenetzt. Zudem sind beide mit ihrem jeweiligen FCB Tabellenführer in der Bundesliga bzw. La Liga.

>>> Kane trotzt den Zweiflern

In der neuen Ligaphase der Champions League halten sich der FC Bayern und der FC Barcelona im Mittelfeld auf: Der deutsche Rekordmeister hat drei Punkte auf dem Konto (ein Sieg und eine Niederlage) und ist auf Rang 15. Die Katalanen haben ebenfalls drei Zähler und sind nur einen Platz hinter München.

Es geht also eng zu – und es kommt in diesen Duellen auf Augenhöhe auf Ausnahmekönner an. Also auf besondere Spieler eines Kalibers wie Kane und Lewandowski. Wer macht am Mittwoch den Unterschied?

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