Bundesliga
Am 32. Spieltag will der FC Bayern München die 34. Deutsche Meisterschaft unter Dach und Fach bringen. Der Rekordmeister muss dazu die letzte Hürde bei einem Champions-League-Aspiranten nehmen. Doch auch der Titel-Konkurrent Bayer 04 Leverkusen steht vor einer vergleichbar schweren Aufgabe.
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"Wir hatten Druck, die Leute haben geredet, als hätten wir den Titel bereits gewonnen", sagte Superstar Harry Kane nach dem souveränen 3:0 gegen den 1. FSV Mainz 05. Nicht wenige hatten eine vorzeitige Titelsause in der Allianz Arena erwartet. Doch dafür, so Kane, "musst du noch rausgehen und Leistung bringen gegen einen Gegner, gegen den wir früher in der Saison verloren haben." Und Titelkonkurrent Leverkusen musste mitspielen und gegen Augsburg Punkte lassen.
Cool, wie die Bayern ein Meisterrennen in der Rolle des Gejagten nunmal angehen, blieben sie am 31. Spieltag gegen die Nullfünfer, bei denen sie im Dezember letzten Jahres noch 1:2 verloren hatten. Der FCB brachte die von Kane angesprochene Leistung, doch der Verfolger aus Leverkusen zwingt die Münchener mit seinem 2:0 gegen den FCA, die Spannung weiter hochzuhalten. "Jetzt haben wir es im nächsten Spiel selbst in der Hand", blickt Sportdirektor Christoph Freund selbstbewusst auf das kommende Spitzenspiel in Leipzig.
Der Rekordmeister benötigt noch einen Sieg aus den verbleibenden Spielen gegen Leipzig (A), Gladbach (H) und Hoffenheim (A). Weniger würde reichen, wenn Verfolger Leverkusen gegen Freiburg (A), Dortmund (H) oder Mainz (A) Punkte lässt.
Um am kommenden 32. Spieltag rechnerisch uneinholbar auf Platz 1 zu liegen, braucht der FCB auswärts einen Dreier gegen Leipzig. Das Ergebnis der Werkself einen Tag später beim derzeit Tabellenvierten aus Freiburg wäre dann aus Sicht der Münchener irrelevant.
Selbst bei einem Münchner Unentschieden in Leipzig bliebe dem noch amtierenden Meister aus Leverkusen im Falle eines Auswärtsdreiers in Freiburg realistisch betrachtet keine Chance mehr auf die Titelverteidigung: Bayern hätte bei zwei verbleibenden Partien sechs Punkte Vorsprung und das um 30 Tore bessere Torverhältnis. Bei einer Niederlage von Bayer 04 wären etwaige Rechenspiele ohnehin hinfällig.
Das Titel-Comeback des im Vorjahr entthronten Abo-Meisters (elf Meisterschaften in Folge) steht unmittelbar bevor. Die Bayern stehen mit 75 Punkten aktuell sechs Zähler besser da als letzte Saison nach 31 Spieltagen.
Leverkusen dagegen holte bislang 14 Punkte weniger als im rauschhaften Titeljahr – was nicht überschatten sollte, dass sich die aktuelle Saison immer noch als die zweitbeste der Clubgeschichte einreihen könnte. Dafür bräuchte es noch drei, also insgesamt 70 Zähler. Das wäre einer mehr als 1996/97 unter Christoph Daum und 2001/02 unter Klaus Toppmöller.
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"Zu viele Unentschieden", machte Alonso als Hauptgrund für den Rückstand seines Teams aus. Das Hinrundenduell gegen Freiburg gewann Bayer 04 allerdings mit 5:1. Die Bayern sollten für ihren 34. Meistertitel also am Tag zuvor letzte Mini-Zweifel beseitigen.