Bundesliga

Vier Pflichtspiele – vier Siege: Trotz eines denkbar knappen 3:2-Erfolgs des FC Bayern München beim FC Augsburg scheint der Deutsche Meister schon bestens angekommen zu sein in der neuen Saison. Und das sogar ohne einen durch einen Dreierpack oder Last-Minute-Treffer glänzenden Harry Kane...
>>> Hol' dir die FCB-Stars in dein Fantasy-Team!
Eigentlich sollte es der Abend von einem werden: Harry Kane. Der Superstürmer stand am 2. Spieltag der jüngst gestarteten Bundesliga-Saison nicht nur vor seinem 100. Pflichtspiel-Einsatz für seinen FC Bayern, sondern hatte aufgrund des Gegners rein statistisch gute Chancen, den Abend mal wieder nach seinen Wünschen gestalten zu können.
Schließlich ist der FC Augsburg für den Engländer nichts Geringeres als der Lieblingsgegner, erzielte er doch in seinen vier Bundesliga-Spielen sieben Tore – und damit so viele wie gegen keinen anderen Verein. Doch an jenem Samstagabend sollten andere Darsteller in die Rolle des Protagonisten schlüpfen...
Ganz seiner bodenständigen Art entsprechend, schien es sich Kane ausgerechnet bei seinem Jubiläum offenbar als Aufgabe zu machen, sich nicht selbst, sondern andere in Szene zu setzen: Erst flankte er butterweich auf Serge Gnabry, der mit einem präzisen und technisch nicht ganz einfachen Kopfball für den Dosenöffner des Rekordmeisters sorgte.
"Er ist ein sehr unterschätzter Spieler", sagte FCB-Coach Vincent Kompany schon im Vorfeld der Partie über den 30-Jährigen, der das beim FC Augsburg prompt zu unterstreichen wusste. Etwas später legte Kane einen weiteren Treffer auf, diesmal war Michael Olise der Nutznießer, der zur Krönung eines ohnehin schon starken Dribblings auch noch Keven Schlotterbeck ins Leere rutschen ließ und dann zum 3:0 der Bayern einschob.
Im Fan-Voting zum Man of the Match gekürt wurde aber ein anderer: Luis Díaz. Drittes Tor im vierten Pflichtspiel – der Kolumbianer verzichtet zweifellos auf die Orientierungsphase bei den Bayern und schlägt sofort nach seiner Verpflichtung ein. Seine Dynamik, seine Spielfreude und die Konsequenz vor dem Tor machen ihn schon jetzt zum Fixpunkt im Offensivspiel.
Und zur Freude des Trainers genügten die drei Treffer auch zum bayerischen Sieg, auch wenn er und seine Mannen kurz vor Schluss ordentlich ins Zittern gerieten, weil den Fuggerstädtern es beinahe gelang, das 0:3 noch zu einem 3:3 umzubiegen. "Natürlich ärgern uns die beiden Gegentore", gab Kompany im Nachgang zu und fügte hinzu: "Es gibt noch Arbeit, es ist noch nicht perfekt, aber wir kriegen es hin."
Als Grund für das noch nicht vollständig gefestigte Auftretung nennt der Coach die "sehr kurze Vorbereitung" – die aber trotzdem dazu geführt hat, dass der FC Bayern auch das vierte von den bisherigen vier Pflichtspielen gewonnen hat – und das dieses Mal ohne einen durch einen Dreierpack oder Last-Minute-Treffer glänzenden Harry Kane.