Bundesliga

2024-12-02T09:00:00Z

Die Werkzeuge der Werkself

Florian Wirtz, Jonathan Tah und Patrik Schick umarmen sich in Berlin
Florian Wirtz, Jonathan Tah und Patrik Schick umarmen sich in Berlin

Bereits im Achtelfinale des DFB-Pokals kommt es zu einem richtigen Kracher: Der FC Bayern München empfängt den amtierenden Doublesieger Bayer 04 Leverkusen. bundesliga.de wirft einen Blick darauf, wie die Werkself ins Viertelfinale einziehen kann.

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Bayer 04 Leverkusen kommt immer besser ins Rollen: Zuerst schenkte die Werkself direkt nach der Länderspielpause Heidenheim beim 5:2 fünf Tore ein. Drei Tage später schob sich der Deutsche Meister mit einem glatten 5:0 gegen Salzburg in der Champions League auf Platz sechs. Und vergangenen Samstag fügte die Elf von Trainer Xabi Alonso Union Berlin mit dem 2:1 die erste Heimniederlage der Saison zu und kletterte auf den dritten Tabellenplatz der Bundesliga. Es war das zehnte Ligaspiel in Serie ohne Niederlage für Bayer 04.

Es läuft also wieder prächtig bei Leverkusen, das in den drei Spielen nach der Länderspielpause wieder vermehrt die Klasse der historischen vergangenen Saison zeigen konnte. "Wir haben viele reife und erwachsene Entscheidungen getroffen", freute sich B04-Kapitän Lukáš Hrádecký nach dem Auswärtsdreier An der Alten Försterei. "Es war Thema bei uns gewesen, dass wir in den Auswärtsspielen zuvor einige Punkte liegen gelassen haben", räumte der finnische Keeper ein.

Ein Fakt, den auch Meister-Coach Alonso nicht unerwähnt lassen wollte: "Es war wichtig, dass wir endlich wieder auswärts gewonnen haben, wir haben aus den letzten Wochen gelernt." Der größtmögliche Auswärtstest, eine Reifeprüfung sozusagen, steht nun am Dienstag an: Leverkusen muss im Achtelfinale des DFB-Pokals zum FC Bayern München reisen. Doch die Brust des Titelverteidigers im Pokal - sie ist breit derzeit: "Es läuft gerade gut für uns", weiß Alonso.

Schick und Wirtz in absoluter Topform

Doch warum läuft es aktuell so gut für den Deutschen Meister, der etwas schleppend in die aktuelle Saison gestartet ist? Ein Grund: die exzellente Form des Patrik Schick. Der Tscheche schnürte nach 0:2-Rückstand gegen Heidenheim einen Dreierpack, traf zudem gegen Salzburg zum 4:0 und machte auch das spielentscheidende 2:1 in Berlin. Es war das 48. Tor Schicks in seinen ersten 100 Bundesliga-Spielen für die Leverkusen - und damit knackte er einen Club-Rekord: Werkself-Legende Ulf Kirsten war mit 47 Treffern zuvor der der Rekordhalter, was die meisten Buden in den ersten 100 Bundesliga-Einsätzen für Leverkusen angeht.

"Ich kriege mehr Chancen und dann ist es natürlich einfacher die Tore zu machen", stellt der Tscheche fest, wenn er über seine aktuell überragende Form spricht. Dabei hebt Schick zudem einen Mitspieler heraus, ohne den er diese ganzen Hütten wohl nicht erzielen könnte: "Florian Wirtz ist ein unglaublicher Spieler, er hat mir einen sehr, sehr guten Ball zugespielt. Er ist ein Spieler, der den Unterschied macht", sagte Schick nach 2:1 in Berlin über seinen Spielmacher, der ihm bereits vor der Länderspielpause in Bochum einen Treffer aufgelegt hatte. 

Wirtz dreht wie Schick aktuell richtig auf: In der Länderspielpause gelangen ihm beim 7:0 in Bosnien ein Doppelpack sowie ein Assist. Außerdem traf er doppelt in der Champions League gegen Salzburg, legte dort auch noch das 5:0 auf und holte zudem den Freistoß vor Alejandro Grimaldos Treffer heraus. In Berlin bereitete er wie bereits erwähnt Schicks Siegtreffer vor. 

Schnelle Angriffe über die Außenpositionen schmerzen den FCB

Der knipsende Tscheche und der mit seiner engen Ballbehanldung kaum von der Kugel zu trennende Wirtz werden am Dienstag aber nur zwei Faktoren im Duell bei den Bayern sein: Es wird vor allem auch auf die Geschwindigkeit Bayers im Angriff ankommen. Im Klassiker offenbarte die Mannschaft von Vincent Kompany abermals eine ihrer Anfälligkeiten bei schnellen Umschaltaktionen. Weil der FCB eben derart aggressiv ins Gegenpressing geht und von Haus aus hoch steht, um dem Gegner nach Ballgewinn erst gar keinen Raum fürs Kombinationsspiel zu lassen, entstehen im Rücken der Abwehr riesige Räume.

Mit einem guten, öffnenden Pass von Nationalspieler Nico Schlotterbeck in die Tiefe für den schnellen Jamie Gittens war München im ersten Durchgang vor dem 0:1 ausgehebelt worden. Auch der Deutsche Meister beherrscht dieses schnelle Umschalten beziehungsweise Aushebeln hohen Pressings exzellent – so geschehen am Samstag bei Union: Die Köpenicker störten früh den Aufbau Bayers, wo Jonathan Tah mit einem präzisen wie langen Ball nach links hinter die Kette Grimaldo auf die Reise schickte. Der spanische Europameister musste nur noch nach rechts ablegen, wo Sprinter Jeremie Frimpong zeitgleich gestartet war. Eiskalt schoss der Niederländer schon in der zweiten Minute das 1:0 der Werkself.

Wenn man den derzeit so dominant auftretenden Bayern beikommen will, müssen diese Umschaltaktionen weiterhin effizient genutzt werden. Und: Hinten muss konsequent und konzentriert verteidigt werden. Ähnlich wie es die Dortmunder Borussia über weite Strecken im Klassiker getan hat. Dass wohl Superstar Harry Kane ausfällt, muss diese Aufgabe nicht unbedingt leichter machen. Das Duell am Dienstag ums Viertelfinale des Pokals ist nach dem DFL-Supercup das nächste Endspiel in dieser Saison für den Deutschen Meister. Es spricht einiges dafür, dass der aktuelle Lauf Leverkusens in dieser ultimativen Reifeprüfung anhält.

Patrick Dirrigl

Florian Wirtz netzt in der Champions League ein
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