Bundesliga
Das Top-Spiel des bevorstehenden 4. Spieltags in der Bundesliga (Anstoß Samstag, 18:30 Uhr) ist nicht nur von einer großen Historie geprägt, es empfängt auch ganz nebenbei der Tabellenführer den Zweiten, wenn es heißt: FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach. bundesliga.de wirft vorab einen Blick in die Daten und macht die Match Facts Analyse.
>>> Beim Fantasy Manager jeden Spieltag attraktive Preise gewinnen
Borussia Mönchengladbach ist in der noch jungen Saison bisher der größte Herausforderer vom noch makellosen Tabellenführer FC Bayern München. Beim direkten Aufeinandertreffen im Top-Spiel am Samstagabend kann Gladbach mit einem Sieg sogar am Rekordmeister vorbeiziehen. Und ganz überraschend wäre dieses Szenario nicht: Seit Sommer 2011 hat kein anderes Team gegen die Münchner so eine gute Bilanz wie die "Fohlen".
Wie aber haben sich die beiden Kontrahenten, die in den 1970er-Jahren alle deutschen Meistertitel unter sich ausgemacht haben, in der bisherigen Saison präsentiert? Ein Blick auf die Tabelle verrät schnell: Was das Offensivfeuerwerk betrifft, ist der FC Bayern einmal mehr das Maß aller Dinge. Die Elf von Julian Nagelsmann hat die meisten Tore erzielt (15), die meisten Torschüsse abgegeben (69) und liegt auch beim xGoals-Wert (8,5) klar vorne im Bundesliga-Ranking.
Bei bereits 15 erzielten Toren gegenüber 8,5 xGoals zeigt sich deutlich: Die Bayern haben ihre zu erwartenden Tore durch ihre bisherigen Abschlüsse bei weitem übertroffen. Mit einer Abschluss-Effizienz von +6,5 führt der amtierende Meister die Statistik ligaweit mit großem Abstand an. Hier können die Gladbacher nicht mithalten. Bei 6,6 xGoals und sechs tatsächlich erzielten Toren haben die Mannen von Trainer Daniel Farke sogar eine leicht negative Abschluss-Effizienz (-0,6) und liegen damit deutlich unter dem Bundesliga-Durchschnitt (+0,6).
>>> Bayerns Schlüsselspieler gegen Gladbach
Dennoch kommen die Gladbacher Spieler zu ihren Chancen. Mit Jonas Hofmann (1,8 xGoals) und Alassane Plea (1,6 xGoals) befinden sich gleich zwei Akteure der Borussia unter den zehn Spielern mit den ligaweit meisten xGoals. Das Problem: Hofmann und Plea haben selbst erst einmal getroffen und agieren hier bisher noch nicht besonders kaltschnäuzig. Ein vergebener Strafstoß von Hofmann am vergangenen 3. Spieltag sowie einige ungenutzte Großchancen von Plea am 1. Spieltag sind für diese Statistik die Hauptgründe.
Besser machen es da schon die Bayern, die mit Sadio Mane (2,1 xGoals) und Jamal Musiala (1,7 xGoals) ebenfalls zwei Spieler unter den Top-10-Spielern mit den meisten xGoals stellen. Mit jeweils drei Saisontore hat das Duo aber schon häufiger jubeln dürfen, als es zu erwarten war.
>>> Gladbachs Schlüsselspieler gegen Bayern
Neben der Effizienz vor dem gegnerischen Tor kann auch ein anderes Kriterium bei diesem Top-Spiel über Sieg und Niederlage entscheiden: die Schnelligkeit. Bezeichnend: Mit Alphonso Davies (35,97 km/h) und Marcus Thuram (35,72 km/h) stellen Bayern und Gladbach mit Abstand die beiden schnellsten Spieler der Bundesliga 2022/23. Gut für Bayern: Top-Sprinter Davies und Effizienz-Monster Musiala, die beide am 3. Spieltag angeschlagen passen mussten, sind rechtzeitig vor diesem Top-Spiel wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und demnach einsatzbereit. Auf den schnellen Thuram gilt es für die Abwehr des FCB besonders aufzupassen. Der Franzose hat in dieser Saison bereits elf Torschüsse abgegeben - kein anderer Spieler ligaweit mehr!
Doch das haben die Gegner längst registriert. In zwei der drei Gladbacher Spiele dieser Saison war Thuram der "Most Pressed Player" bei Gladbach, also der Spieler, der am häufigsten unter signifikanten Gegnerdruck gesetzt wurde. Aufseiten der Bayern war das – wenig verwunderlich – der bisher so geniale Musiala. Zumindest an den ersten beiden Spieltagen, als er auf dem Platz stand.
Sollten sich beide Teams am Samstag aus dem Spiel heraus neutralisieren, könnten auch ruhende Bälle den Unterschied ausmachen. Experten dafür sind schließlich beide. Gladbach hat als einzige Mannschaft in dieser Saison schon zweimal nach Ecken getroffen und liegt mit einer Eckball-Gefahr von 147 Prozent über dem Bundesliga-Schnitt ligaweit auf Platz eins.
Etwas gefährlicher bei Freistößen sind hingegen die Bayern, die mit einer Freistoß-Gefahr von 111 Prozent über dem Ligaschnitt auf Rang zwei liegen. Als erste Spieler in dieser Saison konnte der Experte für den ruhenden Ball, Joshua Kimmich, einen direkten Freistoß verwandeln. Die Gladbacher trafen zwar noch nicht mit einem Freistoß, kamen nach solchen aber immerhin schon zu vier Torschüssen – und damit doppelt so oft wie die Bayern.
Ob am Samstag die Effizienz, die Schnelligkeit oder die Standards das Spiel entscheiden? Das wird sich gegen 19:50 Uhr zeigen.