Bundesliga
Am Samstagabend steht das derzeit größte Duell der Bundesliga auf dem Programm: Bayern München tritt zum Klassiker bei Borussia Dortmund an. Hier erfahrt ihr, auf welche FCB-Stars es besonders ankommt.
Einer der Köpfe des FC Bayern, einer der lautstarken Anführer beim Triplegewinner: Joshua Kimmich geht im Mittelfeldzentrum der Münchener mit bestem Beispiel voran und hat sich den Platz auf seiner Lieblingsposition gesichert: Der 26 Jahre alte Nationalspieler agiert für den FCB mittlerweile fast ausschließlich auf der Sechs und hilft nur noch in Notfällen als Rechtsverteidiger aus. Vor der Abwehr hat sich Kimmich als Stratege mit Offensivdrang etabliert, war in seinen 17 Saison-Einsätzen in der Bundesliga an zwölf Toren direkt beteiligt (zwei Treffer, zehn Torvorlagen). Wie wichtig er für den FC Bayern ist, zeigen auch andere Statistiken: Kimmich ist in dieser Bundesliga-Saison bisher im Schnitt 100 Mal pro 90 Minuten am Ball, spult bislang pro Partie 12,5 Kilometer ab.
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Kaum verwunderlich, dass auch seine Chefs vom Mittelfeldchef begeistert sind: "Ich finde seine Entwicklung auf und neben dem Platz wirklich sehr positiv", erklärte FCB-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge jüngst mit Blick auf die Leistungen Kimmichs und dessen soziales Engagement. Im Zusammenspiel mit Leon Goretzka bilde der Führungsspieler eines der besten Tandems, die der Bayern-Boss kenne – "nicht nur national, auch international". Besonders im Klassiker weiß Kimmich zu überzeugen: Vergangene Saison erzielte er am 28. Spieltag bei Borussia Dortmund mit einem wundervollen Lupfer den 1:0-Siegtreffer für den FC Bayern, Ende September 2020 erzielte er im Supercup den 3:2-Siegtreffer. Seinen Weg sieht er derweil noch längst nicht am Ende: "Ich kann mich in jedem Punkt noch verbessern, meine Entwicklung ist noch nicht vorbei", erklärte Kimmich im exklusiven bundesliga.de-Interview.
Comeback mit Knalleffekt: Zwei Bundesliga-Partien hatte Serge Gnabry dem FC Bayern wegen eines Muskelfaserrisses gefehlt, doch beim 5:1 gegen den 1. FC Köln meldete sich der Nationalspieler nach seiner Einwechslung mit einem Doppelpack zurück. "Sehr wertvoll" sei Gnabry als Joker gewesen, er habe gut hereingefunden, befand auch FCB-Coach Hansi Flick nach dem klaren Heimsieg der Münchener eine Woche vor dem Klassiker gegen Borussia Dortmund. Doch nicht nur als Einwechselspieler ist Gnabry sehr wertvoll für den Rekordmeister: Der 25 Jahre alte Flügelstürmer erzielte 2020/21 bereits sieben Tore drei davon nach Kontern – ligaweit keinem Spieler mehr. Mit seiner Schnelligkeit und seiner Einsatzfreude (Gnabry bringt im Schnitt 30 Sprints pro Partie auf den Platz) ist er mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil der FCB-Offensive.
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Gerade mit seinem geradlinigen Zug zum Tor verleiht der dynamische Außenstürmer dem Spiel des Rekordmeisters eine weitere Dimension: "Ich versuche immer, eine Aktion zu kreieren, die zum Torerfolg führt oder einen Mitspieler in eine gute Position bringt. Manchmal wäre eine Finte vielleicht hilfreicher, um vorbei zu kommen, aber der Sinn des ganzen Spiels ist es ja, Tore zu machen", erklärt Gnabry zuletzt seine Spielweise bei „DAZN“. Darauf setzt der FC Bayern auch im Prestigeduell mit dem BVB: Der Nationalspieler gewann die vergangenen vier Klassiker gegen Borussia Dortmund, stand bei allen Partien in der Startelf und erzielte zwei Tore. Darüber hinaus gab er beim 3:2-Erfolg im Hinspiel die Torvorlage zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Auch deshalb dürfte sich beim Rekordmeister jeder freuen, dass Gnabry rechtzeitig zum Klassiker wieder fit ist und seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt hat.
Seinen zweiten Frühling genießt Thomas Müller beim FC Bayern: Unter Hansi Flick ist der 31 Jahre alte Offensivallrounder gesetzt – und feierte nach Corona-Pause zuletzt beim 5:1 gegen Köln sein Comeback mit einer Torvorlage direkt nach seiner Einwechslung. Es war sein elfter Assist in dieser Spielzeit: Der Top-Vorbereiter der letzten Saison (21 Torvorlagen – Bundesliga-Rekord im Datenbankzeitalter) ist derzeit auch schon wieder bester Vorbereiter 2020/21. Insgesamt war Müller in dieser Saison 22 Bundesliga-Spielen bereits an 21 Toren direkt beteiligt (zehn Tore, elf Torvorlagen) – ligaweit sammelte nur Robert Lewandowski mehr Scorerpunkte. Doch nicht nur die offensiven Daten stimmen bei "Radio Müller", der seine Mitspieler permanent lautstark dirigiert: Er legt bei Bayern bisher die größte Laufstrecke zurück (228,8 Kilometer = 11,6 pro Spiel) und bestreitet die meisten Zweikämpfe (506, davon 44 Prozent gewonnen).
Mit seiner Spielweise ist Müller ein ganz eigener Typ, ist für die gegnerischen Abwehrreihen nie richtig zu packen. Der "Raumdeuter" hat ein einzigartiges Spielverständnis, agiert unkonventionell, erkennt Räume und Laufwege wie kein anderer, ist viel unterwegs und hat Ideen, die sonst keiner hat. Das macht ihn unberechenbar für den Gegner, das bekam auch Borussia Dortmund des Öfteren im Klassiker zu spüren. Müller lief in der Bundesliga bislang 21 Mal im Prestigeduell gegen den BVB auf, historisch spielten für den FC Bayern nur Oliver Kahn (27) und Klaus Augenthaler (24) öfter gegen Borussia Dortmund. Von seinen 21 Einsätzen im Klassiker gewann Müller gewann elf – einzig Oliver Kahn feierte im Trikot der Münchener mehr Siege gegen die Schwarzgelben (13). Mit sechs Klassiker-Toren liegt Müller in der vereinsinternen Klassiker-Torschützenliste des FC Bayern auf Rang fünf und könnte bereits am kommenden Wochenende mit seinem nächsten Treffer mit Roy Makaay (sieben Treffer gegen Dortmund) gleichziehen.
Er trifft und trifft und trifft: Robert Lewandowski ist auch in dieser Saison von den Abwehrreihen der Gegner nicht zu bremsen. Nach 23 Spieltagen kommt der amtierende Weltfußballer auf 28 Saisontore für den FC Bayern – neuer Bundesliga-Rekord. Er hat jetzt schon deutlich mehr als die halbe Miete auf dem Weg zum historischen Gerd-Müller-Rekord (40 Tore 1971/72, Müller stand damals nach 23 Spieltagen bei 25 Toren). Dabei zeigt sich Lewandowski vor dem Tor gewohnt eiskalt: Der polnische Ausnahmestürmer trifft in dieser Saison bisher im Schnitt fast mit jedem dritten Torschuss und nutzt dabei überragende 74 Prozent seiner Großchancen (14 von 19). Kein Wunder, dass der 32-Jährige die Bundesliga gleich in mehreren Statistiken anführt: Lewandowski ist auch diese Saison der Spieler mit den meisten Torschüssen (91), Toren (28) und Torbeteiligungen (34). Bereits in der zehnten aufeinander folgenden Bundesliga-Saison traf der FCB-Goalgetter zweistellig, das gelang bisher nur Gerd Müller (13 Saisons) und Manfred Burgsmüller (10)!
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Wie treffsicher er ist, das hat der Torschütze vom Dienst auch schon oft genug im Klassiker nachgewiesen: Im Aufeinandertreffen zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund ist Lewandowski der Rekordtorschütze, erzielte im Prestigeduell 18 Treffer (17 für den FCB, eins für den BVB). Der Pole ist auch der einzige Spieler, der in sechs Klassikern in Serie immer mindestens ein Tor erzielt hat. In den sechs Klassikern von April 2017 bis November 2019 traf er insgesamt zwölf Mal. Und eine weitere Bestmarke des 32-Jährigen: Lewandowski gewann 15 seiner 21 Klassiker, historisch gewann kein Bundesliga-Spieler dieses Duell häufiger. Eine Tormaschine, die offenbar gemacht ist für die großen Partien, für die große Bühne. Und das auf der Gegenseite mit Erling Haaland ein junger Herausforderer steht, der an Lewandowskis Torjägerthron rüttelt, dürfte den ehemaligen Dortmunder noch ein Stückchen mehr motivieren.