Dank Musiala und Rekord-Kane: Der FC Bayern marschiert weiter

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Eine kurze Schrecksekunde gab es am Freitagabend trotz des verdienten 3:0-Erfolges gegen Hoffenheim dann doch für den FC Bayern München: Nach dem schönen Schnittstellenpass von Leon Goretzka in der 90. Spielminute auf Harry Kane zog der Engländer 14 Meter vor dem Tor mit links ab, erzielte so das dritte Tor der Münchner und ging direkt nach dem Schuss zu Boden, fasste sich an die linke Wade. Als Goretzka den Neuner kurz darauf vom Rasen im Strafraum hochzieht, huscht schon ein Lächeln über das Gesicht des Engländers: Es war wohl nur ein Krampf, der sich bei Bayerns bestem Torschützen andeutete.

Mit dem Schlusspunkt hinter die souveräne Vorstellung gegen die TSG Hoffenheim bringt es Kane nun schon auf 22 Tore: In der Geschichte der Bundesliga gab es erst einen Spieler, der so viele Treffer in einer Hinrunde erzielen konnte: Robert Lewandowski 2020/21 – die Saison, in der der Pole insgesamt 41 Mal in der Bundesliga einnetzte. Bayerns aktueller Weltklasse-Neuner brauchte für diesen Hinrunden-Bestwert allerdings nur 16 Spiele, der FCB hat noch ein Nachholspiel gegen Union Berlin in petto – der alleinige Rekord könnte demnach am 24. Januar an den Engländer gehen.

Mit 41 Punkten nach 16 Spielen sind die Bayern nun Zweiter, nur ein Zählerchen hinter Xabi Alonso und der noch ungeschlagenen "Werkself" – Harry Kanes 22-Tore-Husarenstück in seinen ersten 16 Bundesliga-Spielen lassen den Rekordmeister nicht in Jubelsarien verfallen. "Vom Ergebnis kann das Jahr so losgehen. Es war heute kein Schmankerl", sagte Thomas Tuchel und legte den Finger in die Wunde: Die Traingswoche sei gut gewesen, "aber wir bekommen die Lust, die Freude und die Gier noch nicht konstant rüber in die Spiele."

Zwei Mal musste Manuel Neuer eingreifen, tat dies gegen Maximilian Beier und Andrej Kramarić aber bravourös. "Am Ende ist es ein souveräner 3:0-Sieg – Job erledigt", machte Tuchel dann einen Haken hinter den 13. Bundesliga-Saisonsieg seiner Mannschaft. Jamal Musiala sah sein Team vor allem gegen den Ball stark: "Wir hatten ein gutes Gegenpressing, wo wir viele Bälle gewonnen haben. Da hätten wir noch mehr Chancen kreieren können." Es war einzige Kritikpunkt, der dem 20 Jahre alten Offensivspieler nach dem Dreier zum Start ins Fußball-Jahr 2024 einfiel.

Musiala selbst überzeugte mit seinem zweiten Doppelpack in dieser Saison. Der Dribbelkünstler, der sowohl das 1:0, als auch das 2:0 auf Vorlage von Leroy Sané erzielte. Der Assist-König der Bayern kommt nun schon auf zehn direkte Torvorlagen – persönlicher Bestwert für Sané. "Ich habe richtig viel Spaß gehabt", bekannte Musiala denn auch nach dem Spiel, in dem er erst aus spitzem Winkel und dann aus kurzer Distanz einnetzte. "Wir mögen es, zusammen zu zocken, haben eine gute Connection", beschreibt er sein Zusammenspiel mit Nationalmannschaftskollege Sané. 

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Sie seien "gute Freunde" – so beschreibt Musiala das Verhältnis zu Sané. Der Song "Gute Freunde kann niemand trennen", gesungen vom kürzlich verstorbenen Franz Beckenbauer, wurde vor dem Anpfiff und nach jedem Treffer zu seinem Gedenken in der Allianz Arena abgespielt. Auf der Brust der Bayernspieler prangte zudem der Schriftzug "Danke Franz" – der Sieg wurde auch für den am Freitag im engsten Familienkreis beerdigten "Kaiser" eigefahren. 

Kommende Woche Freitag gibt es eine Trauerfeier für den legendären Welt- und Europameister, diese wird in der Allianz Arena stattfinden. Bis dahin sind Tuchel und seine Mannen zurück aus Portugal: Am Sonntag bricht der Rekordmeister nach Faro auf, ist dort für ein Kurztrainingslager vor Ort, ehe kommende Woche Sonntag Werder Bremen in der bayerischen Landeshauptstadt zu Gast ist.

Drei Tage danach geht's schon wieder rund: Das Nachholspiel gegen Union steht an. Mit Siegen soll der Druck auf Bayer 04 Leverkusen hochgehalten werden. Und: Im Bestfall der alleinige Rekord für Kane herausspringen.