Bundesliga
Der FC Bayern München kommt nach zuletzt vielen Ausfällen wieder ins Rollen und schoss in den letzten beiden Spielen acht Tore. Ein großer Faktor ist dabei Trainer Julian Nagelsmann, der seinen Matchplan immer auf die aktuelle Situation perfekt anpassen kann.
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Nach einem Ausrutscher zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach nimmt der FC Bayern München wieder Fahrt auf. Ein 4:0 gegen den 1. FC Köln und ein 4:1 bei Hertha BSC verteidigten erfolgreich die Tabellenspitze gegen Borussia Dortmund. Der BVB gewann bisher alle Spiele in der Rückrunde, hat dennoch sechs Punkte Abstand zum Rekordmeister.
Gegen Berlin konnte Julian Nagelsmann wieder auf einige Stammkräfte zurückgreifen. Serge Gnabry, Kingsley Coman und Leroy Sane begannen erstmals seit Februar 2021 wieder gemeinsam in der Bundesliga – gerade Gnabry und Coman nahmen dabei Schlüsselrollen im ausgefeilten Münchner Matchplan ein.
Durch den langen Ausfall von Alphonso Davies (Herzprobleme) baute Nagelsmann das Team um, stellte Coman und Gnabry auf die Flügel und spielte mit Dreierkette. Das Ergebnis: Die Mannschaft hatte deutlich besseren Zugriff, presste stark und konnte mit Tempo schnell umschalten. "Unsere Spieler waren im Gegenpressing extrem scharf. Aus dem Ballbesitz hatten wir viele Chancen“, wusste auch Nagelsmann nach dem Spiel.
20 Schüsse auf das Tor der Hertha gaben die Bayern am Ende ab, zudem trugen sich Gnabry und Sane in die Torschützenliste ein. "Wir haben uns auf das Spiel gefreut, weil wir wussten, was wir heute vorhatten. Andererseits weiß man natürlich nie, wie so eine offensive Flügelzange mit Coman und Gnabry funktioniert“, sagte Thomas Müller und fügte hinzu: "Wir haben Berlin von Beginn an eingeschnürt und nichts anbrennen lassen und eine Welle nach der anderen gefahren. Ein sehr schöner Fußballnachmittag", so der Torschütze zum 2:0, der nun bei 135-Bundesliga-Toren steht.
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Sane erzielte dabei sein sechstes Bundesliga-Tor in dieser Saison - genauso viele wie in der ganzen letzten Spielzeit. Für Gnabry war es Tor Nummer zehn. Der 26-Jährige traf nun in allen seinen sechs Bundesliga-Jahren zweistellig. Der letzte, dem das in den ersten sechs Spielzeiten gelang, war Claudio Pizarro (sogar in den ersten sieben: 1999 bis 2006).
Ein Spieler stach bei dem Offensiv-Erfolg in Berlin besonders heraus: Joshua Kimmich. Der 26-Jährige spielte erstmals seit dem 6. November im zentralen Mittelfeld und ging direkt als Leader und Spielmacher voran. Dabei bereitete er zwei Tore vor, hatte eine starke Passquote von 91 Prozent, 154 Ballaktionen und spielte insgesamt 125 Pässe. Im Vergleich kam die gesamte Mannschaft von Hertha BSC zusammen nur auf 153 Pässe. "Es macht wirklich Spaß, wieder auf dem Platz zu stehen. Wir haben das Spiel 90 Minuten kontrolliert“, freute sich Kimmich nach dem Triumph.
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Trainer Nagelsmann war ebenfalls sehr zufrieden mit der Leistung seines Rückkehrers: "Er hat sehr gut gespielt und viele Bälle rausgeholt. Es ist ganz wichtig für die Flügel, dass du auf der Sechs einen hast, der den Ball auch will und die nötige Ballsicherheit hat“, erklärte der Cheftrainer und schwärmte von Kimmichs Fähigkeiten auf der Sechserposition: "Dass er das lieber macht als außen, ist, glaube ich, klar. Das Schöne ist, dass Josh auf beiden Positionen weltklasse ist.“
Als Julian Nagelsmann im Sommer 2021 das Traineramt beim FC Bayern München übernahm, erwarteten die Verantwortlichen eine moderne und neue Art zu coachen. Das brachte der 34-Jährige zu aller Zufriedenheit mit an die Säbener Straße und kitzelte zudem noch mehr aus den Spielern heraus- Denn die Bayern waren zum jetzigen Zeitpunkt offensiv noch nie so gut: 65 Tore nach 20 Spieltagen gab es nie zuvor bei einem Team. Der Saisonrekord liegt bei 101 - und das aktuelle Team ist derzeit auf 111-Tore-Kurs.
Außerdem baute der Rekordmeister einen laufenden Rekord weiter aus: Im 67. Bundesliga-Spiel in Folge erzielte der FC Bayern mindestens ein Tor. Torlos blieben die Münchner in der Bundesliga zuletzt im Februar 2020 gegen Leipzig (0:0). Die Bayern-Offensive ist also wieder ins Rollen gekommen und schafft es, trotz einiger Ausfälle und mithilfe eines ausgeklügelten Matchplans unaufhaltbar zu sein. Am 21. Spieltag empfangen die Münchener mit RB Leipzig das Ex-Team von Julian Nagelsmann. Bei diesem Wiedersehen wird es sich der Taktik-Fuchs mit Sicherheit nicht nehmen lassen, für die nächste Überraschung zu sorgen.