Der FC Bayern ist zur rechten Zeit wieder in Form

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Dass man Joao Cancelo auf der rechten Seite keinen Zentimeter Raum lassen darf, hat der Portugiese in seinen ersten beiden Spielen für den FC Bayern München bereits bewiesen: Die technisch begnadete Leihgabe von Manchester City legte nämlich im DFB-Pokal, seinem Debüt bei den Bayern, ebenso einen Treffer per Maßflanke auf, wie am Sonntag beim Bundesliga-Debüt. Bediente der 28 Jahre alte im Achtelfinale des Cup-Wettbewerbes Eric Maxim Choupo-Moting, legte er nur wenige Tage später für Kingsley Coman auf. Der Franzose nutzte den präzisen Flugball Cancelos zu einem überragenden Volleyschuss und schnürte nur fünf Minuten nach seinem ersten Treffer so seinen Doppelpack.

Es dauerte keine 20 Minuten, da führten die Münchner bereits mit 3:0 beim VfL Wolfsburg. Die in den vergangenen Wochen mit ihren Chancen wuchernden Bayern zeigten sich bei den Niedersachsen äußerst effizient beim Abschluss. "Man hat gesehen, dass wir diese Gier hatten, gewinnen zu wollen. Es war ein Top-Start von uns", sagte Thomas Müller nach dem Auswärtsdreier. Der Ur-Bayer sorgte in Wolfsburg für eine besondere Marke: Es war sein 427. Bundesliga-Spiel für den FCB. Damit zog er mit "Bomber" Gerd Müller gleich – kein anderer Feldspieler hat mehr Bundesliga-Einsätze für den Rekordmeister absolviert als die beiden Müllers. Nur die beiden Torwart-Legenden Sepp Maier und Oliver Kahn kommen auf mehr Bundesliga-Spiele bei den Münchnern.

Trotz der schnellen Drei-Tore-Führung war der Auswärtsdreier kein Selbstläufer für die Bayern. "Der Spielverlauf war dann schon so, dass es zur Arbeit wurde. Wenn du das 3:1 kurz vor der Pause kassierst, ist es eine andere Nummer", sagte Müller. Was zum Wolfsburger Anschluss dazu kam, war die Gelb-Rote Karte für Joshua Kimmich in der 54. Minute. 36 Minuten musste der Tabellenführer also in Unterzahl agieren. "Extrem wichtig" sei laut Müller deshalb das 4:1 durch Jamal Musiala gewesen. Der Ausnahmekönner der Bayern veredelte ein Edel-Solo, bei dem er mehrere Wolfsburger in Folge narrte, mit einem sehenswerten und platzierten Abschluss.

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In Unterzahl konzentrierten sich die Bayern aufs Verteidigen und setzten mit Kontern immer wieder Nadelstiche gegen ein hinten aufmachendes Wolfsburg. "Nach der Gelb-Roten Karte ging es um andere Tugenden, die haben wir gut an den Tag gelegt. Wir haben dann natürlich einen anderen Spielstil gehabt als sonst. Es war wichtig, gegen die Widerstände anzukämpfen. Das haben wir gemacht. Wir sind schon auf dem richtigen Weg", stellte Julian Nagelsmann nach dem Spiel fest. Zwar haben die Bayern gegen Wolfsburg erst den ersten Bundesliga-Erfolg des Jahres gefeiert, verloren haben sie aber in 2023 noch nicht.

Platz eins in der Tabelle, auch wenn der Vorsprung auf die Verfolger Union (ein Punkt), Dortmund (drei) und Leipzig (vier) nicht allzu groß ist – plus Viertelfinale im Pokal: Die Bayern haben den harten Start nach den WM-Rückschlägen für einige Spieler samt der schweren Verletzung von Kapitän Manuel Neuer weggesteckt und können nun selbstbewusst nach vorne blicken. Am Wochenende kommt es zum Duell mit formstarken Bochumern: Der VfL hat sich dank zweier Siege in diesem Jahr von den Abstiegsrängen vorerst verabschiedet und steht seit dem überzeugenden 5:2 gegen Hoffenheim vom Samstag auf Platz 15.

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Kommende Woche Dienstag geht es für den FCB zu Paris Saint-Germain: Das Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals steht an. Danach geht es nach Gladbach zu den "Fohlen", die in der Vergangenheit immer wieder überzeugende Spiele gegen die Bayern zeigten. Und zum Abschluss des Monats gibt es das Spitzenspiel gegen Union Berlin. "Es warten interessante Wochen", weiß Thomas Müller. Die Bayern sind dafür aber gut gerüstet.