Sadio Mane: Zehn Dinge über den neuen Bayern-Star

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Sadio Mane wurde am 10. April 1992 im Dorf Sedhiou in Bambali, Senegal, geboren. 70 Prozent der Familien in dieser Gegend leben in Armut, aber Mane sah im Fußball einen Ausweg. „Es war hart, weil ich niemanden hinter mir hatte, der mich dazu gedrängt hat, meinen Traum zu verwirklichen“, sagte er 2020 in einem Interview mit dem Guardian. „Aber ich habe nie aufgehört zu träumen.“

Mane war gerade sieben Jahre alt, als sein Vater – ein lokaler Imam – nach einem Kampf gegen eine Krankheit starb. Die Auswirkungen dieses Verlustes waren erheblich. „Als ich klein war, sagte mein Vater immer, wie stolz er auf mich sei“, fügte er hinzu. „Er war ein Mann mit einem großen Herzen. Als er starb, hatte das einen großen Einfluss auf mich und den Rest meiner Familie. Ich habe mir gesagt: ‚Jetzt muss ich mein Bestes geben, um meiner Mutter zu helfen.‘ Das ist schwer zu ertragen, wenn man so jung ist.“

Nicht zuletzt durch den Tod seines Vaters, dem mit ausreichender medizinischer Versorgung womöglich das Leben hätte gerettet werden können, ließ Mane in Bambali das erste Krankenhaus bauen. Zuvor hatte er bereits den Bau einer Schule in seinem Heimatdorf finanziert. In seiner Heimat stellte er außerdem Mittel zur Bekämpfung des Coronavirus zur Verfügung und spendete für den Bau einer Moschee. 2018 schickte er vor dem Champions-League-Finale 300 Liverpool-Trikots in sein Heimatdorf und 2022 ermöglichte er es 50 senegalesischen Fans, zum Afrika-Cup-Halbfinale nach Kamerun zu fliegen.

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Mane sagt bescheiden: „Warum sollte ich zehn Ferraris, 20 Diamantuhren oder zwei Flugzeuge besitzen? Ich habe Schulen gebaut, ein Stadion, wir stellen Kleidung, Schuhe, Nahrung für Menschen bereit, die in extremer Armut leben. Ich möchte lieber, dass meine Leute ein wenig davon erhalten , was mir das Leben gegeben hat.“

Im streng gläubigen Elternhaus wurde Mane als Kind bisweilen das Fußballspielen verboten. Er lief davon und spielte trotzdem weiter, einigte sich mit seiner Mutter aber schließlich darauf, sich dennoch auf Schule und Religion zu fokussieren. Mit 15 Jahren verließ er sein zu Hause dann erneut in Richtung Hauptstadt Dakar. „Es war wirklich mutig, meine Familie im Dorf zu lassen und nach Dakar zu gehen, aber ich wusste, dass ich erfolgreich sein könnte. Danach nahm es meine Familie mit dem Fußball ernster und wusste, dass ich nichts anderes tun wollte. Sie wussten, dass sie keine Wahl hatten, also haben sie mich unterstützt.“

4) Frühe Förderer

In Dakar landete Mane in der Jugend-Akademie von Generation Foot. Der Gründer des Clubs, Mady Toure, war für Mane sowohl größter Förderer als auch Vaterfigur: „Er ist nicht mein Spieler. Er ist mein Sohn“, sagte Toure im Jahr 2015. „Ich kenne ihn, seit er ein Kind war, es ist fantastisch zu sehen, dass es ihm so gut geht. Heute sprechen wir über Messi und Neymar, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese Spieler so gut sind wie Sadio.“ Dank der engen Partnerschaft mit dem FC Metz landete Mane 2011 in Frankreich, wo er ein Jahr später sein Profi-Debüt in der Ligue 2 gab.

2012 wechselte Mane nach Österreich zu RB Salzburg. Dort spielte er mit einigen aktuellen Bundesliga-Stars zusammen, unter anderem Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt), dem Leipziger Trio  Peter Gulacsi, Kevin Kampl und Konrad Laimer sowie seinem neuen Bayern-Teamkollege Marcel Sabitzer. Seine Cheftrainer Roger Schmidt und Adi Hütter heuerten später ebenfalls in der Bundesliga an.

Der Neuzugang an der Säbener Straße wird den Bayern-Profis vor allem noch wegen seiner starken Leistung in München vor drei Jahren in Erinnerung sein: Mane erzielte beim 3:1-Sieg von Liverpool im Achtelfinal-Hinspiel zwischen den beiden Mannschaften in der Allianz Arena zwei Tore. Unvergessen der Treffer, als er Manuel Neuer umkurvte und die Kugel in das leere Netz chippte.

Schon 2014 hätte Mane in der Bundesliga landen können. Nach einem ersten Treffen mit dem damaligen BVB-Coach Jürgen Klopp zerschlug sich aber ein Wechsel und Mane zog es zunächst in die Premier League zum FC Southampton. Nach zwei Jahren, 25 Toren und 14 Vorlagen in 75 Spielen rief 2016 der FC Liverpool an und die Wege von Klopp, inzwischen Trainer bei den Reds, und Mane kreuzten sich erneut.

Mane hat seitdem sechs Trophäen mit Liverpool gewonnen, darunter die Champions League im Jahr 2019 und die Premier League in der folgenden Saison. Er wurde 2017 von den Profis und Fans zum Spieler des Jahres gewählt. Dazu kam der vierte Platz beim Ballon d'Or 2019. Mane hat in insgesamt 269 Pflichtspielen für Liverpool 120 Tore erzielt und in jeder seiner bisher acht Premier-League-Spielzeiten zweistellig getroffen.

Mane gilt als einer der größten Exportschlager Afrikas. Seine 28 Tore für Senegal machen ihn zum Rekordtorschützen seines Landes, seine 86 Länderspiele – Tendenz steigend – hieven ihn auf Platz drei der Rekorspieler des Senegals. 2019 wurde er Afrikas Fußballer des Jahres, was Anfang 2022 mit dem Gewinn des Afrika Cups noch gesteigert werden konnte. Im Finale gegen Ägypten verwandelte er den entscheidenden Elfmeter. „Das ist der beste Tag meines Lebens und der beste Pokal meines Lebens“, sagte er, nachdem er sein Team zu diesem Triumph geführt hatte. „Ich habe die Champions League und einige andere Trophäen gewonnen, aber das ist etwas Besonderes für mich. Das ist mir wichtiger.“

8) Afrikanische Bayern-Connection

Beim FC Bayern München trifft Mane auf seinen Landsmann Bouna Sarr, mit dem er gemeinsam Afrika-Meister wurde. Gemeinsam mit dem Ägypter Noussair Mazraoui und dem Kameruner Eric Maxim Choupo-Moting ist die afrikanische Bayern-Connection komplett.

Privat ist Mane ein leidenschaftlicher Koch, der nur allzu gerne Fisch zubereitet, vor allem Lachs. Auch Musik zählt zu seinen großen Hobbies. Der senegalesische Sänger und Komponist Youssou N’Dour ist dabei sein Lieblingskünstler. Als sportliche Inspiration auf dem Fußballplatz nennt Mane hingegen Ronaldinho und El Hadji Diouf als seine Idole.

10) Titelsammler trifft Titelsammler

Als Seriensieger für den Verein und für sein Land schließt sich Mane nun den Bayern an, deren Trophäenschrank ohnehin aus allen Nähten platzt. Nach zehn Bundesliga-Meisterschaften in Folge passt Titelsammler Mane also perfekt zu seinem neuen Arbeitgeber. Der Mann mit dem schnellsten Hattrick der Premier-League-Geschichte –  er brauchte 2015 für Southampton gegen Aston Villa nur zwei Minuten und 56 Sekunden für einen Dreierpack – wird es gewiss eilig haben, um in München weitere Erfolge zu feiern.