Bundesliga
Am 23. Bundesliga-Spieltag kommt es zum Duell Erster gegen Letzter. Der FC Bayern München empfängt die SpVgg Greuther Fürth und will auf die Pleite gegen den VfL Bochum eine Reaktion zeigen. Fürth hingegen holte aus den letzten drei Spielen zwei Siege und will in München für eine Überraschung sorgen.
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Die Unterschiede könnten vor dem Aufeinandertreffen nicht größer sein: Der FC Bayern München führt mit sechs Punkten Vorsprung die Tabelle an, schoss 70 Tore und kassierte nur 25. Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth traf bisher 20 Mal und musste schon 57 Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen. Wenn die beiden Mannschaften am 23. Spieltag gegeneinander spielen, ist es wahrlich das Duell David gegen Goliath.
Vor allem der Rekordmeister will seinen Ausrutscher vom letzten Spiel gegen den VfL Bochum wieder gutmachen. Bei der 2:4-Niederlage kassierten die Bayern alle Tore bereits vor der Pause (zuletzt im November 1975 in Frankfurt: 0:5 zur Pause, Endstand 0:6). Außerdem verloren sie erstmals seit August 2010 bei einem Aufsteiger. Damals gab es am 2. Spieltag ein 0:2 beim 1. FC Kaiserslautern.
"Es war ein beschissenes Spiel, das sollte uns nicht passieren", ärgerte sich Cheftrainer Julian Nagelsmann nach der Pleite an der Castroper Straße. Einzig Rekord-Torjäger Robert Lewandowski traf für die Münchener doppelt und kommt nach 22 Spieltagen auf 26 Tore - damit stellte er seinen historischen Bundesliga-Rekord von letzter Saison ein.
Das Spiel gegen Fürth soll trotz Favoritenrolle keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden, auch wenn die Bayern bisher alle drei Begegnungen gewonnen haben. "Wir müssen aufpassen. Es hat mit der Art und Weise zu tun, wie wir das Spiel angehen", warnte Joshua Kimmich nach dem Bochum-Spiel und will so eine Niederlage nicht mehr miterleben. Die Teams aus der unteren Tabellenhälfte scheinen dem Rekordmeister in dieser Saison nicht gerade zu liegen: Bayern hat in dieser Bundesliga-Saison viermal verloren und das gegen Frankfurt, Augsburg, Mönchengladbach und Bochum. Diese Teams standen vor den jeweiligen Spielen auf den Plätzen 14, 16, 14 und 11.
Bayern hat in dieser Bundesliga-Saison zwar schon genauso oft verloren wie in der ganzen letzten Saison (viermal), in den Duellen mit dem Tabellenletzten sah es aber in den vergangenen Jahren immer gut aus: Seit 2008 hat der FCB nicht mehr gegen einen Letzten verloren (damals in Cottbus) und hat seit 2014 gegen ein Schlusslicht keine Punkte mehr abgegeben (beim HSV).
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Beim Kleeblatt hingegen dürfte man die Partie gegen die Bayern mit Vorfreude erwarten. Zumal das Team von Stefan Leitl in letzter Zeit nicht schlecht performt hat: Greuther Fürth blieb zuletzt erstmals in der Bundesliga fünf Heimspiele in Folge ungeschlagen und holte dabei starke elf Punkte.
Beim 2:1-Sieg gegen Hertha BSC glänzte vor allem Kapitän Branimir Hrgota, der den Tabellenletzten mit einem Doppelpack zum zweiten Erfolg in dieser Saison schoss. Der Führungstreffer des 29-Jährigen nach 27 Sekunden war nicht nur das historisch schnellste Fürther Bundesliga-Tor, sondern auch der schnellste Treffer in dieser Bundesliga-Spielzeit. Mit dem Schweden war erstmals ein Akteur schon in der 1. Minute erfolgreich. Mit insgesamt sieben Toren ist Hrgota nun alleiniger Rekordschütze des Kleeblatts in der Bundesliga.
Mit viel Einsatz und Mut ist bei Greuther Fürth also immer was drin. "Wir wollen zeigen, dass wir eine Berechtigung haben, in dieser Liga zu sein", betont Stefan Leitl immer wieder und verspricht: "Wir werden noch ein paar Punkte holen." Gegen die Bayern will die Mannschaft keineswegs als Punktelieferant auftreten und es nicht unversucht lassen, so ähnlich zu triumphieren wie es Aufsteiger Bochum ebenfalls geschafft hat - auch wenn erst einmal hat in der Bundesliga-Geschichte ein Tabellenschlusslicht auswärts bei einem Tabellenführer gewonnen hat (Saarbrücken in Köln im Januar 1964). "Wir wollen es einfach nur genießen. Mal gucken, was dabei herauskommt", schmunzelt Leitl.