Bundesliga
Der VfB Stuttgart hat einen ganz wichtigen Punkt im Abstiegskampf geholt und sich beim FC Bayern ein 2:2 (2:1) verdient. Tomas (8.) und Kalajdzic (52.) trafen für die Schwaben, Gnabry (35.) und Müller (44.) hatten die Partie zwischenzeitlich gedreht.
An der für die Übergabe bereitstehenden Meisterschale vorbei betrat der neue, alte Meister FC Bayern München den Rasen zum leztzten Heimspiel der Saison gegen den VfB Stuttgart. Für die Schwaben ging es, auf dem Relegationsplatz stehend, noch um alles. Das war nicht nur dem lautstarken Anhang im Auswärtsblock, sondern auch dem Team von Pellegrino Matarazzo von Anfang anzumerken. In der 7. Minute fehlten Wataru Endo bei seinem Volley nach Ecke noch ein paar Zentimeter zum Torerfolg, wenige Sekunden später passte aber alles zusammen.
Fantasy Heroes: Thomas Müller (14 Punkte), Sasa Kalajdzic und Borna Sosa (je 13)
Omar Marmoush brach rechts durch, fand im Rücken der Bayern-Abwehr Tiago Tomas, der den nicht leicht zu nehmenden Ball per Direktabnahme von der Strafraumgrenze in die linke Ecke knallte (8.). Die Münchner Antwort klatschte vier Minuten später an die Latte, Thomas Müller hatte aus kurzer Distanz zu hoch gezielt (12.).
Bayern hatte konstant über 75 Prozent Ballbesitz, doch die Gäste machten aus wenig viel. Immer wieder verlängerte Stoßstürmer Sasa Kalajdzic hohe Bälle aus dem Mittelkreis in den Lauf des schnellen Marmoush. Der entkam Tanguy Nianzou in der 23. Minute zum wiederholten Mal, lupfte den Ball von rechts kommend aber zu weit an Manuel Neuer vorbei - links daneben.
Die Münchner drückten die Gäste konstant hinten rein und kamen über Steckpässe auf die Flügel immer wieder in den Rücken der Abwehr. So auch nach einer halben Stunde, als Serge Gnabry auf der Grundlinie einen Haken schlug und mit links aufs lange Eck schoss. Florian Müller war geschlagen und Konstantinos Mavropanos' Rettungsversuch auf der Linie geriet zum Eigentor (35.).
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Nun spielten sich die Gastgeber öfter in den Stuttgarter Strafraum, das zweite Tor lag in der Luft und viel kurz vor der Pause. Dayot Upamecano ging über rechts mit nach vorne, steckte auf Müller durch, der sehenswert aufdrehte und den Ball mit der linken Fußspitze an seinem Namensvetter vorbei ins kurze Eck spitzelte (44.).
Stuttgart kam mit neuem Mut aus der Halbzeit und durch sorgloses Münchner Abwehrverhalten immer wieder zu Flankenmöglichkeiten von links. Borna Sosa versuchte es innerhalb weniger Sekunden drei Mal - und der finale Versuch saß! Sasa Kalajdzic überstieg am zweiten Pfosten Nianzou und köpfte zum 2:2 ins kurze Eck (52.). Die Münchner, die Sekunden zuvor durch Müller zum zweiten Mal Aluminium getroffen hatten (51.), verloren den Faden und hätten beinahe den Doppslschlag kassiert. Kalajdzic blieb mit Ball am Fuß zentral vor Neuer aber nicht cool und schloss so zentral ab, dass der FCB-Kapitän keine Mühe hatte (53.).
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Stuttgart stand hinten nun besser, Bayern tat sich schwer, zu weiteren Torchancen zu kommen. Zwischen einigen Wechseln auf beiden Seiten ging der Spielfluss etwas verloren. Ein Joker stand aber gleich zwei Mal im Fokus: Philipp Förster hatte Sekunden nach seiner Hereinnahme das 3:2 auf dem Fuß, verfehlte das lange Eck aber knapp (76.). Nach dem dritten Aluminiumtreffer der Bayern Robert Lewandowski (77.) scheiterte Förster erneut im Abschluss, diesmal aus spitzem Winkel am starken Neuer (82.).
In der Nachspielzeit brannten Kingsley Coman die Sicherungen durch. Der Franzose schlug Mavropanos nach dessen harten Einsteigen ins Gesicht und sah von Schiedsrichter Deniz Aytekin glatt Rot (90.+6).
Der Punkt ist für Stuttgart Gold wert. Mit einem Sieg am letzten Spieltag könnte sich der VfB noch an Hertha BSC vorbei auf Platz 15 schieben. Ein Abrutschen auf den direkten Abstiegsrang 17 ist ob des deutlich besseren Torverhältnisses gegenüber Arminia Bielefeld sehr unwahrscheinlich.
Der in dieser Saison lange velertzte Sasa Kalajdzic setzte sich mit seinem fünften Saisontor an die Spitze der teaminternen Schützenliste. Sein Kopfball zum 2:2-Endstand könnte ein ganz wichtiger Treffer gewesen sein: Durch das Unentschieden kann Stuttgart am letzten Spieltag noch den Relegationsplatz verlassen und den Klassenerhalt ohne den Umweg über die Relagtion schaffen.