Bundesliga
Wenn sich der FC Bayern München und der VfL Bochum treffen, dann ist es stets ein Duell mit freundschaftlichem Charakter, gerade auf den Rängen. Auf dem Platz geht es trotzdem nur um drei Punkte, der Underdog hofft auf eine Überraschung in der Allianz Arena und will den Favoriten ärgern.
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Seit Anfang der 1970er Jahre verbindet die Fans des FC Bayern München und des VfL Bochum 1848 eine Freundschaft. Eine ungleiche, möchte man ergänzen, schließlich ist der eine Verein der Deutsche Rekordmeister und der andere kämpft wahlweise um den Aufstieg aus der 2. Bundesliga oder gegen den Abstieg in der Bundesliga. Doch dass beide Mannschaft sportlich in unterschiedlichen Sphären unterwegs sind, hat der Fanfreundschaft keinen Abbruch getan.
Dementsprechend harmonisch dürfte es am kommenden Samstag zugehen, wenn die Bochumer in der Allianz Arena zu Gast sind. Um 15.30 Uhr steht die Partie des 5. Spieltags an, in die der FCB als haushoher Favorit geht. Nur eins von 36 Bundesliga-Heimspielen gegen Bochum haben die Bayern verloren und das war vor über 32 Jahren im August 1991. Doch irgendwann muss ja jede Serie ein Ende finden, wird man sich im Lager des VfL denken.
Die Bochumer haben zwar keines der letzten drei Spiele gewonnen, positiv formuliert sind sie aber auch drei Partien in Serie ungeschlagen, denn es gab an der Castroper Straße zwei 1:1-Remis gegen Dortmund und Frankfurt und dazwischen ein 2:2 in Augsburg. Trainer Thomas Letsch ist zufrieden mit seiner Mannschaft, was sich auch darin ausdrückt, dass zuletzt drei Mal nacheinander die gleiche Startelf beginnen durfte.
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Letsch sagte nach der Partie gegen Frankfurt am 4. Spieltag: "Aus den vergangenen drei Unentschieden hätten wir meiner Meinung nach eines gewinnen können, eines gewinnen müssen und eines gewinnen sollen. Wir müssen daran arbeiten, vorm Tor die letzte Konsequenz an den Tag zu legen. Wir müssen total heiß darauf sein, Tore zu machen." Heiß auf Abschlüsse sind die Bochumer bereits, gaben sie doch an den letzten drei Spieltagen 65 Torschüsse ab - mehr als alle anderen Bundesligisten. Geht es nach Letsch, dann findet der Ball in München öfter den Weg ins gegnerische Netz und sein Team sorgt dort für eine große Überraschung.
Naturgemäß haben die Bayern etwas dagegen. Während in München das Oktoberfest läuft, soll nach dem Punktverlust gegen Leverkusen (2:2) nicht gleich der nächste Misserfolg die Stimmung trüben. Erstmals in der Bundesliga-Geschichte war der FCB nach jedem der ersten vier Spieltage Zweiter. Mit einem klaren Sieg will die Elf von Trainer Thomas Tuchel nun Platz eins zurückerobern, also den Rang, auf dem sie sich am wohlsten fühlt.
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"Wir müssen noch griffiger werden, individuelle Zweikämpfe führen", forderte Tuchel im Anschluss an das Remis gegen die Werkself. Zweikämpfe kommen mit Sicherheit einige auf seine Mannschaft zu, schließlich definiert sich der Gegner stark über Kampf und Einsatzfreude. So groß die Freundschaft auf den Rängen auch sein mag, auf dem Rasen werden am Samstag mit Sicherheit keine Geschenke verteilt.