Bundesliga
Vincent Kompany hat seine erste Pressekonferenz als Trainer des FC Bayern hinter sich. Der neue Coach der Münchener glänzte bei der Vorstellung mit Tatendrang, Optimismus und Angriffswille. Die Verantwortlichen des Deutschen Rekordmeisters hat der Belgier bereits überzeugt.
Da ist er also: Vincent Kompany ist beim FC Bayern München angekommen. Am Mittwoch hatte der Verein seine Verpflichtung bekannt gegeben, schon am Donnerstag stellte er sich den Pressevertretern vor.
Die Medienrunde zeichnete das Bild eines motivierten und ehrgeizigen Trainers, der seine neuen Bosse von seiner Arbeit überzeugen will. Bayerns Sportvorstand Max Eberl und der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen betonten ausdrücklich, dass sie gemeinsam mit allen Verantwortlichen des FCB vollends von ihrem neuen Coach überzeugt seien.
Unaufgeregt und locker präsentierte sich der 38-Jährige gleich zu Beginn der PK. Die erste Frage beantwortete das Sprachtalent (Flämisch, Französisch, Niederländisch, Englisch fließend) sogar in Deutsch. "Ich freue mich unglaublich, wenn es nach mir ginge, könnte die Saison schon morgen losgehen."
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Im weiteren Verlauf wechselte der ehemalige Weltklasse-Verteidiger dann immer mal wieder zwischen der deutschen - und englischen Sprache. Die anwesenden Journalisten wollten zu Beginn viel über seine bevorzugte Spielweise wissen. Hier zog Kompany Parallelen zu seiner Heransgehensweise als Spieler. Der zwischen 2006 und 2008 für den Hamburger SV aktive Belgier, der seine erfolgreichste Zeit bei Manchester City verbrachte und dort als Kapitän zahlreiche Titel sammelte, antwortete: "Man muss so trainieren lassen, wie man selbst gespielt hat. Ich möchte, dass das Team mutig und dominant auftritt und 90 Minuten aggressiv spielt."
Volle Attacke und hohe Intensität also? Es scheint, als wolle der auf den Straßen von Brüssel aufgewachsene 1,90-Meter-Mann diese Philosophie seinen Spieler vorleben: "Ich lebe und liebe den Trainerjob", so Kompany. "Man muss 24 Stunden am Tag arbeiten. Ich gebe 100 Prozent in meinem Job."
Das Angebot der Münchener anzunehmen, sei ihm nicht schwer gefallen, so der zuletzt für den FC Burnley in England tätige Coach. "Max Eberl und Christoph Freund haben angerufen, dann haben wir uns getroffen. Ich dachte mir: 'Ja ich muss zu Bayern'."
Viel war in den letzten Monaten über die langanhaltende Trainersuche der Münchner geschrieben worden, Kompany wurde zuletzt gar als Plan C oder Plan D betitelt. Dem trat Bayerns Sportvorstand Max Eberl entschieden entgegen: "Wir sind überzeugt, dass wir genau den richtigen Trainer für die nächsten Jahre des FC Bayern München gefunden haben!"
Ich werde mich jetzt die nächsten vier Tage ausruhen. Nächste Woche lege ich dann los. Für mich ist dieser Trainerjob nicht wirklich "Arbeit". Ich lebe und liebe diesen Beruf und freue mich einfach unglaublich auf diese Aufgabe."
Nach knapp 45 Minuten ist Schluss. Noch ein gemeinsames Foto und dann verlassen Kompany, Eberl und Dreesen den Presseraum der Allianz Arena.
"Um als Trainer zu arbeiten, muss man 24 Stunden am Tag arbeiten. Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf meinen Job. Max Eberl und Christoph Freund haben angerufen und dann haben wir uns getroffen. Ich hatte das Glück, von Vereinen angesprochen worden zu sein und dann meine Entscheidung getroffen zu haben. Ich dachte mir: "Ja, ich muss zu Bayern."
"Für mich ist es wichtig, dass wir das nächste Spiel gewinnen. Das ist das größte Ziel. Die Zielsetzung auszusprechen, dass wir in das Finale wollen, bringt uns ja jetzt nicht näher dahin. Wir müssen uns einfach von Spiel zu Spiel verbessern, um uns so, diesem besonderen Finale - das gebe ich gerne zu - zu nähern."
"Ich bin ein Mensch voller Motivation. Ich möchte den Kader und die Spieler bessermachen. Ich möchte gemeinsame Erfolge sammeln, nicht für mich alleine. Es reicht nicht nur die besten Spieler zu haben, ich möchte das beste Team formen."
"Wir sind überzeugt, dass wir genau den richtigen Trainer für die nächsten Jahre des FC Bayern München gefunden haben."
"Er hat einfach alles, außer vielleicht die große Erfahrung als Trainer. Aber er hat Persönlichkeit, hat als Spieler auf extrem hohem Niveau gespielt und hat schon mit großen Trainern zusammengearbeitet. Rückblickend ärgern wir uns ein bisschen, dass wir das Gespräch mit ihm nicht schon viel früher geführt haben. Dann hätten wir uns gleich für ihn entschieden."
"Ich weiß, dass alle beim Club hinter mir stehen. Nicht nur Max Eberl, Christoph Freund, Jan-Christian Dreesen, sondern auch Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß. Viel wichtiger ist mir aber, dass sie auch in Zukunft hinter mir stehen. Ich möchte sie mit meiner Arbeit und dem Fußball, den wir spielen werden, überzeugen.
"Es ist jetzt auch die Chance, wieder eine geschlossene Einheit zu sein. Wir waren uns alles einig, dass Vincent Kompany der richtige Trainer ist."
"Man muss so trainieren, wie man selbst gespielt hat. Ich möchte, dass das Team mutig mit dem Ball agiert und stets eine gewisse Intensität im Spiel hat und diese dann auch von Anfang bis Ende durchzieht."
Die ersten Fragen richten sich aber natürlich direkt an Vincent Kompany.
Sportvorstand Max Eberl und Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen sitzen neben Kompany auf dem Podium.
Vincent Kompany beantwortet die erste Frage auf Deutsch. Auf die Frage, ob er sich schon freut, sagt er: "Natürlich, wenn es nach mir gehen würde, dann könnte es schon morgen los gehen mit der Saison."
"Ich freue mich auf die Herausforderung FC Bayern. Es ist eine große Ehre, für diesen Club tätig sein zu dürfen – der FC Bayern ist eine Institution im internationalen Fußball. Als Trainer musst du für das stehen, was du als Persönlichkeit bist: Ich liebe es, den Ball zu haben, kreativ zu sein – und wir müssen auch aggressiv sein auf dem Platz und mutig. Ich freue mich jetzt auf die ganz elementaren Dinge: Mit den Spielern zu arbeiten, ein Team zu bilden. Wenn die Basis steht, kommt auch der Erfolg."
Der FC Bayern hat Vincent Kompany als neuen Trainer unter Vertrag genommen. Der 38-jährige Belgier unterschrieb beim deutschen Rekordmeister bis zum 30. Juni 2027. Zuletzt war er beim englischen Premier League-Club FC Burnley tätig.
Vincent Kompany ist der neue Cheftrainer des FC Bayern. Ab 11 Uhr stellen die Münchener den 38 Jahre alten Belgier in einer Pressekonferenz vor. Wir sind live dabei und bringen euch die wichtigsten Informationen.
Insbesondere die fehlende Erfahrung als Trainer von Top-Teams wurde kritisch beäugt. Der Belgier coacht erst seit 2020, und bis hierhin "nur" den RSC Anderlecht in seiner Heimat und den FC Burnley, mit dem er zwar im Jahr 2023 mit 101 Punkten aus der Championship aufgestiegen war, diesen Sommer aber auch gleich wieder aus der Premier League abstieg.
Vielleicht fehle es ihm nach Erfahrung, doch die sammeln wir nun eben gemeinsam, so Eberl dazu. Er fügte an: "Vincent hat alles, was es sonst braucht: Persönlichkeit, eine große Spielerkarriere und er hat von den Besten gelernt." Eine Anspielung auf Pep Guardiola, auch ein ehemaliger Bayern-Coach, der Kompany zwischen 2016 bis 2019 bei Manchester City trainierte.
Knapp elf Jahre, nachdem die Bayern Guardiola - damals als Triple-Sieger beim FC Barcelona empfohlen - vorstellten, präsentierte der Deutsche Rekordmeister nun also Vincent Kompany als neuen Coach. Ausgestattet mit einem Vertrag bis 2027 soll der "Neue" alle von außen kommenden Zweifel zerstreuen und den FC Bayern München nach einer titellosen Saison und dem dritten Platz in der Bundesliga, zurück an die Spitze führen. Bei diesem Versuch dürfte Kompanys Motto hilfreich werden: "Das größte Ziel ist immer, das nächste Spiel zu gewinnen."
Die Vorstellungs-PK zum Nachlesen im Liveticker: