Bundesliga
Zwei möglichst erfolgreiche Bundesligaspiele trennen die Bayernprofis noch von frohen Weihnachtsferien. Doch Selbstläufer werden die Aufgaben in Mainz und gegen Leipzig ob der Verletztenliste nicht. Im Hintergrund werkeln die Verantwortlichen derweil weiter an einer möglichen Vertragsverlängerung von Jamal Musiala.
Lediglich zwei Partien müssen die Bayern-Profis nach dieser intensiven Vorrunde noch bestreiten, bis sie in ihre kurze Weihnachtspause ausschwärmen können und in ihrer Heimat und oder bei ihren Liebsten ihre Geschenke unter dem Tannenbaum - sofern sie Weihnachten denn feiern - auspacken dürfen. Damit das Weihnachtsfest ohne mediale Nebengeräusche und mit guter Laune begangen werden kann, sollen die zwei Bundesliga-Aufgaben in Mainz am kommenden Samstag sowie zum Jahresabschluss freitags danach in der Allianzarena gegen Leipzig erfolgreich gestaltet werden. Selbstläufer werden die Begegnungen bei formstarken Rheinhessen um Topangreifer Jonathan Burkardt sowie im Prestigeduell gegen RBL nicht. Die Personallage ist weiter angespannt.
Mit Klanac, Schmitt, Aznou, Aseko Nkili, Tel, Ibrahimovic und Irankunda nahmen beim 5:1 in der Champions League gegen Donetsk gleich sieben unter 20-Jährige auf der Bank Platz. Die Muskelfaserrisse bei Alphonso Davies sowie Kingsley Coman während des letzten Bundesligaspiels gegen Heidenheim hatten das FCB-Lazarett vergrößert.
In diesem befindet sich seit seinem Rippenbruch ebenfalls wieder Manuel Neuer. Sportvorstand Max Eberl erklärte nach dem Sieg über Donetsk am Dienstag, dass der Verein im Winter keinen Ersatz verpflichten werde. "Nein, wir haben mit Daniel Peretz einen herausragenden Ersatz. Und Manuel wird ja zurückkommen“, sagte Eberl am Mikrofon von Amazon Prime. "Rippe beim Torwart ist natürlich blöd, aber Manuel ist immer noch einer der besten Torhüter der Welt. Da haben wir keinen Bedarf“, so Eberl weiter. Viel passieren, darf vor Weihnachten aber nicht. Sven Ulreich fehlt in diesen Tagen aus privaten Gründen. In der Champions League saßen mit Max Schmitt und Leon Klanac zwei Teenager als Ersatz auf der Bank.
Die allgemeine sportliche Performance spricht für ein friedliches Weihnachtsfest bei den Bayern. Nach der Niederlage in der Champions League Ende Oktober in Barcelona folgten wettbewerbsübergreifend sieben Siege in Serie. Mit dem 1:1 in Dortmund konnten die Verantwortlichen gut leben, das knappe Pokalaus in Unterzahl gegen Bayer Leverkusen war ein kurzfristiger Stimmungskiller. Priorität Nummer eins hat aber der Wiedergewinn der Deutschen Meisterschaft. Bei sechs Punkten Vorsprung und dem viel besseren Torverhältnis gegenüber Eintracht Frankfurt ist das Team von Vincent Kompany auf einem zielgerichteten Kurs.
Für eine weitere postive Grundstimmung sorgten die Zahlen bei der Jahreshauptversammlung voriges Wochenende. Mit 1,017 Milliarden Euro verbuchte der Rekordmeister einen Rekordumsatz. Finanzvorstand Michael Dietrich nannte weitere Rekordzahlen. "Die weiterhin bankschuldenfreie Bilanz ermöglichte uns, die Dividende um 33 Prozent zu erhöhen", sagte er. "Das ist einzigartig in Europa, zeichnet uns aus und gibt uns finanzielle Flexibilität und Unabhängigkeit."
Trotz der grandiosen finanziellen Grundlage samt dem legendären bayrischen Festgeldkonto ist weiterhin offen, ob Jamal Musiala und Joshua Kimmich ihre Verträg verlängern. Laut eines Berichts wird Kimmich vor Weihnachten keine Entscheidung mehr treffen, mit Musiala würde man sich aber gerne noch zusammensetzen. "Wir reden schon sehr viel. Wir reden immer wieder. Ob es dann ein finales Gespräch vor Weihnachten gibt, das kann ich jetzt noch nicht sagen", sagte Eberl nach dem Spiel gegen Donetsk.
Nahezu alle potenten europäischen Topvereine, das ist kein Geheimnis, jagen das Ausnahmetalent. Vor der Jahreshauptversammlung wurde spekuliert, ob eine Verlängerung medienwirksam vor den Fans verkündet werden könnte. Das geschah nicht. Eine Vertragsverlängerung Musialas vor dem Jahresende wäre sicher für alle Beteiligten des FC Bayerns und seine Fans das wohl größtmögliche sportliche Weihnachtspresent.