Bundesliga
Im Nachholspiel des 31. Spieltags hat Hertha BSC mit 2:1 (1:1) auf Schalke gewonnen und sich so ein kleines Polster zur Abstiegszone verschafft. Boyata und Ngankam drehten die Partie für die Hauptstädter, nachdem Harit S04 früh in Führung gebracht hatte.
Durch das Nachholspiel des 31. Spieltags zogen der FC Schalke 04 und Hertha BSC nach Spielen mit dem Rest der Liga gleich. Schalke erwischte, wie schon am vergangenen Wochenende in Sinsheim, einen Traumstart. Amine Harit leitete die erste Chance für Königsblau selbst ein und traf von links im Strafraum platziert ins rechte Eck (6.). Wie schon beim 2:4 bei der TSG Hoffenheim konnte das Team von Dimitrios Grammozis die Führung aber nicht halten. Dedryck Boyata durfte eine Freistoßflanke von Marvin Plattenhardt völlig frei in die rechte Ecke köpfen (19.).
Hertha verlagerte das Spiel zunehmend in die Hälfte der Gastgeber, spielte sich aber nur selten in aussichtsreiche Abschlusspositionen. Nemanja Radonjic scheiterte aus der Distanz an Ralf Fährmann, der emsige Javairo Dilrosun zielte bei jedem seiner drei Linksschüsse zu hoch (4., 45., 45.+2). Auf der anderen Seite ließ Harit immer wieder seine Klasse aufblitzen, die Matthew Hoppe in der 37. Minute eine große Chance ermöglichte. Der US-Amerikaner traf den Ball im Zentrum aber nicht richtig, Klaas-Jan Huntelaar setzte den Rest der Chance drüber. Mit 1:1 ging es in die Pause.
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Ohne Wechsel des Personals oder der taktischen Herangehensweise setzte sich das Bild aus der ersten Halbzeit zunächst fort. Hertha versuchte es fast ausschließlich über links, die beste Chance entstand aber erneut nach Plattenhardt-Freistoß, der diesmal Krzysztof Piateks Kopf fand - Fährmann streckte sich und parierte (56.). Kurz darauf musste Piatek verletzt ausgewechselt werden (58.) und bot sich auf der anderen Seite Huntelaar eine unverhoffte Möglichkeit. Nach Boyatas verunglücktem Klärungsversuch schoss der Niederländer ans rechte Außennetz (59.).
Schalke schenkte Hertha immer wieder Freistöße aus dem linken Halbfeld, die Linksfuß Plattenhardt Mal für Mal in Torchancen ummünzte. Nach einer Stunde fand er erneut Boyata, der Fährmann aus spitzem Winkel einen starken Reflex abverlangte - der Pfosten half auch noch mit (64.). Hertha drängte auf die Führung und Pal Dardai bewies ein glückliches Händchen. Eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung traf Jessic Ngankam nach Vorarbeit des starken Radonjic durch zwei Schalker hindurch ins kurze Eck (74.).
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Die Gäste kontrollierten die Partie und ließen auch nach Schalkes offensiven Wechseln so gut wie nichts zu. Vorne ließen sie allerdings die Vorentscheidung liegen. Radonjic wollte es im Eins-gegen-eins mit Fährmann zu hübsch machen und scheiterte per Lupfer am Schalker Schlussmann (84.). Kurz vor Ende der regulären Spielzeit sah dann noch Dodi Lukebakio die Gelb-Rote Karte (89.) So kam es, wie es kommen musste: Es wurde nochmal eng. Schalke gab mit vier Stürmen alles für den späten Ausgleich, und traf in der Nachspielzeit binnen weniger Sekunden zwei Mal den Pfosten. Shkodran Mustafi scheiterte per Kopf, Benito Raman im Nachschuss per Volley (90.+3), dann war Schluss.
"Wir haben bis zum Ende versucht, wenigstens einen Punkt zu holen," sagte Grammozis nach dem Spiel. "Dass wir dann kurz vor Schluss zwei Mal den Pfosten treffen, ist symptomatisch für die Saison." Die bereits abgestiegenen Schalker liegen mit 13 Zählern weiterhin 16 Punkte hinter dem Vorletzten. Dardai freute sich ob der Pfosten-Szene, dass der "Fußballgott was zurückgegeben" habe. Sein Team springt durch den siebten Punktgewinn in Folge auf Platz 13 und hat zwei Runden vor Schluss drei Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. Dardai: "Jetzt haben wir zwei Matchbälle und dann schaffen wir das."
Der Serbe war auf seiner linken Seite von Anfang an der Gefahrenherd für die Schalker Hintermannschaft. Ein ums andere Mal schüttelte er auf dem Flügel seine Bewacher ab, so auch vor Ngankams Siegtreffer, den er mit einem seiner unberechenbaren Dribblings vorbereitere. Mit 33,46 km/h war er außerdem der schnellste Spieler und mit 53 Druckphasen der meistgepresste Spieler auf dem Platz.