Bundesliga
Bundesliga-Rückkehrer FC Schalke 04 hat Sebastian Polter verpflichtet. Der 31-Jährige kommt vom Revier-Nachbarn VfL Bochum zu den Königsblauen und unterschreibt einen Vertrag bis 2025. bundesliga.de zeigt, warum der Stürmer gut zum Revierclub passt.
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Sebastian Polter hat, das verriet er Mitte Mai in einem Interview, eine gewisse Vorliebe für Clubs mit großen Emotionen. Dass der 31-Jährige selbst kein Party-Verächter ist, zeigte er nach dem geschafften Klassenerhalt mit seinem Ex-Verein VfL Bochum. Da stieg ausgerechnet beim Rivalen Borussia Dortmund die große Party des vermeintlich kleinen Nachbarn. Und Polter war mittendrin. Sang, feierte, hüpfte auf dem Zaun vor dem mit 8.000 VfL-Fans gefüllten Block.
Nicht weit davon entfernt feierte BVB-Rivale Schalke 04 nur knapp eine Woche später die nächste große Revier-Sause. Die Königsblauen verabschiedeten sich mit dem 3:2-Heimsieg gegen den FC St. Pauli von der Sorge, dem ersten ungeplanten Zweitliga-Jahr könnte noch ein zweites folgen. Innerhalb einer Woche stand fest: In der kommenden Saison werden sowohl Bochum als auch Schalke in der Bundesliga spielen. Und Sebastian Polter könnte dem Verein, dem er beim Erreichen dieses Ziels mitgeholfen hat, empfindlich wehtun.
Am Sonntag absolvierte der 31-Jährige den Medizincheck auf Schalke, einen Tag später stellte der Club ihn offiziell vor. Ein weiterer erfahrener Angreifer für das Primärziel Klassenerhalt, der jedoch weit mehr sein soll als ein Backup für den Torgaranten Simon Terodde, der in der vergangenen Saison stolze 30 Tore für die Königsblauen erzielte.
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Polter, so sieht es aus, kann zwei mögliche Rollen bei seinem neuen Club übernehmen. Zum einen ist denkbar, dass er den Konkurrenzkampf im Schalker Angriff beleben soll. Denn nach Terodde kommt - bisher - lange kein so treffsicherer Stürmer. Dieses Delta wollen die Königsblauen offenbar verkleinern. Polter könnte mit seiner Erfahrung aus 97 Bundesligaspielen (19 Tore) mithelfen, die Kader-Breite des Aufsteigers zu verstärken.
Zum anderen ist denkbar, dass Polter im von Trainer Frank Kramer bevorzugten Angriffsspiel mit Doppelspitze den Platz neben Terodde einnimmt - Schalke hätte damit einen 40-Tore-Sturm. Der neue Mann erzielte in seinen 33 Bundesliga-Partien für den VfL nämlich zehn Treffer. So oder so: Club und Spieler passen zusammen. Das haben vor allem die vergangenen Jahre gezeigt, ohne dass sich beide in dieser Zeit auffällig oft begegnet sind.
Denn Schalkes Umfeld steht, ebenso wie der neue Stürmer, für besondere emotionale Momente. Das betonte der Angreifer Anfang Mai in einem Interview mit rbb24, auch wenn er in diese Aussage zunächst nur seinen Ex-Verein Union Berlin sowie den VfL Bochum einschloss. "Solche emotionalen Vereine, die nach außen auch etwas leben, stehen mir einfach gut zu Gesicht."
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Polter weiß, was Clubs wie Union, Schalke und Bochum ihren Anhängern bedeuten. Er weiß, wie dicht der sportliche Erfolg und die Stimmung in der jeweiligen Stadt zusammenhängen. Auf Schalke ist man daher erpicht auf Spielertypen, die sich dieser Situation bewusst sein. Denn in Gelsenkirchen bestimmt der Bundesligist das Lebensgefühl der ganzen Stadt wie kaum anderswo.
Und so werden die Worte des Torjägers den Menschen im Umfeld seines neuen Clubs erfreuen, auch wenn er sie noch nicht auf die Königsblauen bezogen hatte: "Du machst im Endeffekt nicht nur dich und deine Familie, sondern auch jeden einzelnen Anhänger und Mitarbeiter des Vereins stolz. Das ist letztlich auch der Grund, warum ich Fußball spiele. Ich möchte die Leute begeistern und glücklich machen."