Bundesliga
Innerhalb weniger Monate hat Neu-Trainer David Wagner aus dem Fast-Absteiger FC Schalke 04 ein Topteam der Bundesliga geformt. Mit dem Sieg beim RB Leipzig stieg das Selbstvertrauen deutlich an.
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Kapitän Alexander Nübel will nach dem "geilen Spiel" die "Euphorie mitnehmen", Scorerkönig Amine Harit bezeichnet den FC Schalke 04 schon als "Topteam" - doch wenn es nach ihrem Trainer geht, müssten die beiden schnellstmöglich zum Arzt. "Alle, die nach sechs Spieltagen und einem Auswärtssieg bei RB Leipzig in Euphorie verfallen: Bitte gebt denen Tabletten!", sagte David Wagner schmunzelnd.
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Doch selbst Wagner fiel es nach dem unerwarteten 3:1 (2:0)-Coup beim bis dahin ungeschlagenen Titelanwärter RB Leipzig und dem Sprung auf die Champions-League-Plätze schwer, einfach so zur Tagesordnung zurückzukehren. "Für Nachmittage wie diesem wurde das Wort 'Stolz' erfunden", sagte der 47-Jährige pathetisch: "Den Jungs kam in den letzten fünf Minuten das Laktat aus den Augen. Das sind Laktat-Junkies!"
Mit unbändigem Einsatz, einem klaren taktischen Plan und ein wenig Glück holten sich dise Königsblauen nicht nur den vierten Sieg in Folge, sondern setzte sich auch vorerst in der Spitzengruppe der Bundesliga fest. Einen Punkt hinter dem neuen Tabellenführer FC Bayern München, zwei Zähler vor Erzrivale Borussia Dortmund.
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Wie groß der Entwicklungssprung unter Neu-Trainer Wagner ist, zeigt der Vergleich mit dem 0:0 beim letzten Auswärtsspiel in Leipzig vor einem Jahr. Diesmal trat Schalke wie eine Spitzenmannschaft auf, aggressiv in der Verteidigung, kompakt im Pressing, schnell im Konterspiel und effektiv bei Standards.
"Ja, wenn wir so spielen, sind wir ein Topteam", meinte daher Harit, der seine Ausnahmeform mit einem verwandelten Foulelfmeter (43.) und der Vorlage zum 3:0 für Startelf-Debütant Rabbi Matondo (58.) unterstrich. Und Mittelfeld-Abräumer Omar Mascarell verglich: "Wir verteidigen wie die Tiere.“
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Harit, Mascarell, Matondo - sie und viele andere hat Wagner mit seiner Art und seinem Spielplan wachgeküsst. Mit Talent Matondo (19), der mit seiner Schnelligkeit die hohe Verteidigungslinie der Leipziger ausnutzen sollte, und der Umstellung auf eine Raute im Mittelfeld stach Wagner seinen hochgelobten RB-Trainerkollegen Julian Nagelsmann aus. "Das waren keine ganz doofen Entscheidungen", sagte Wagner hinterher. Vor allem Matondos Tor nach einem Konter stand "bilderbuchmäßig für die Idee, die wir hatten“.
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Dass es am Ende durch den Anschlusstreffer von Emil Forsberg (83.) nochmal eng wurde, lag an einem kleinen Ausrutscher von Nübel, der sich den Ball mehr oder weniger selbst ins Tor faustete. Doch der Torhüter hatte zu Beginn sein Team mit einer herausragenden Doppel-Parade (16.) im Spiel gehalten. Deswegen gab es sofort aufmunternden Applaus und Sprechchöre von den Fans für Nübel. "Dafür sind sie ja mit die geilsten Fans auf der Welt", sagte Nübel.