Bundesliga
Mit Jude Bellingham, Jamal Musiala, Giovanni Reyna und Florian Wirtz standen vier Bundesliga-Stars zur Wahl, um zum besten Nachwuchsspieler des Jahres gekürt zu werden. Auch wenn letztlich Pedri der "Golden Boy 2021" und damit Nachfolger von Erling Haaland geworden ist - bundesliga.de zeigt, warum Floria Wirtz von Bayer Leverkusen die Auszeichnung verdient gehabt hätte.
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Etwas hoch gegriffen? Das konnte man meinen, als Jörg Jakobs, Sportlicher Leiter des 1. FC Köln, im Mai 2020 das Talent von Florian Wirtz einschätzte: "Wenn er gesund bleibt, ist er mindestens ein Spieler der Kategorie Havertz." Eineinhalb Jahre später schlägt man in Köln die Hände über dem Kopf zusammen. Denn das Juwel aus der Kölner Talentschmiede blieb bislang tatsächlich von schlimmeren Verletzungen verschont und hat die eine oder andere Havertz-Bestmarke bereits übertroffen - allerdings nicht im "Geißbock"-Trikot, sondern beim rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen.
Nach seinem Wechsel zur Werkself im Januar 2020 fasste Wirtz in fast schon wahnwitzigem Tempo Fuß beim Champions-League-Anwärter. 15 Tage nach seinem 17. Geburtstag debütierte er im Mai 2020 in der Bundesliga (126 Tage jünger als Havertz, nur drei Debütanten waren noch jünger). Drei Wochen später schoss er sein erstes Bundesligator gegen keinen Geringeren als Rekordmeister FC Bayern (damals Rekord, mittlerweile getoppt von Youssoufa Moukoko).
Wenn er seitdem in der Bundesliga einmal nicht zum Einsatz kam (ganze acht Mal), dann nur aufgrund von Krankheit oder kleineren Blessuren. Diese Konstanz in Fitness und Form ließ Wirtz auch im erlauchten Kreis der Nominierten für den "Golden Boy 2021" hervorstechen.
Er ist nicht nur gesetzt auf seiner stärksten Position im offensiven Mittelfeld, er überragt dort auch in beinahe jedem Spiel, macht wöchentlich den Unterschied für seine Mannschaft. Diese Saison kommt er nach neun Einsätzen bereits auf vier Tore und sechs Vorlagen, ist damit Bayers Top-Scorer und bester Vorbereiter des Teams von Gerardo Seoane.
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Große Spielintelligenz, zur Anwendung gebracht in simpel wirkenden Aktionen, begnadete Technik sowie erstaunliche Klarheit und Abgebrühtheit lassen den Teenager Wirtz wirken, als hätte er das Spiel Fußball schon zwei Mal durchgezockt. Als wäre er jeder Herausforderung auf dem Rasen schon einmal begegnet und hätte den passenden Cheat-Code parat.
Ein solches Gesamtpaket bleibt auch Bundestrainern üblicherweise nicht verborgen. Jogi Löw nominierte Wirtz im vergangenen März erstmals für Deutschlands A-Nationalmannschaft, sein Debüt feierte er im September unter Hansi Flick. Zwischendurch führte er die deutsche U21 bei der EM in Slowenien zum EM-Titel, schoss unter anderem beide Tore beim 2:1-Halbfinalsieg gegen die Niederlande.
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Eine Blessur am Hüftbeuger verschob Wirtz' fünften Einsatz im Flick-Team ins nächste Jahr. Die letzte Länderspiel-Phase 2021 nutzte er stattdessen, um Körper und Geist eine wohlverdiente Pause zu gönnen. Damit Jakobs' Rechnung weiter aufgeht: Gesund bleiben, ein ganz Großer werden. Der "Golden Boy 2021" wurde noch nicht der nächste Meilenstein auf diesem Weg - aber weitere Erfolge und Auszeichnungen werden nur eine Frage der Zeit sein...