Bundesliga

2018-12-19T09:45:00Z

Fortuna-Torschütze Zimmer: "Das war überragend"

Beim 2:1-Sieg von Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Dortmund erzielt Jean Zimmer seinen ersten Bundesliga-Treffer
Beim 2:1-Sieg von Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Dortmund erzielt Jean Zimmer seinen ersten Bundesliga-Treffer

Düsseldorf - Als erste Mannschaft überhaupt in dieser Saison hat Fortuna Düsseldorf Borussia Dortmund bezwungen – auch dank Jean Zimmer. Der 25-Jährige erzielte beim 2:1-Erfolg des Aufsteigers über den bisher ungeschlagenen BVB das Siegtor mit einem herrlichen Schuss in den Winkel. Und das war kein Zufall, verriet der Rechtsverteidiger nach seinem Bundesliga-Premierentreffer im Interview.

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Frage: Jean Zimmer, Sie ziehen ab, der Ball schlägt im oberen Toreck ein und sie laufen direkt auf die Fankurve zu. Wie hat es sich angefühlt?

Jean Zimmer: Wenn man sein erstes Bundesligator schießt, dann ist es mit so einem Treffer natürlich überragend. Ich trainiere diese Dinger einmal in der Woche mit unserem Co-Trainer Axel Bellinghausen. Es ist schön, dass ich mich dafür jetzt auch mal belohnt habe, dass ich länger draußen bleibe und diese Zeit investiere. Ich wäre gerne zur Bank zu Axel und Ulfi gerannt. (lacht) Aber die Kraft hatte ich nicht mehr.

Frage: Ihre Mitspieler sollen Sie nach den Szenen aus dem Training ja schon aufgefordert haben, den Ball auch im Spiel einfach mal aufs Tor zu hauen.

Zimmer: In den letzten Wochen habe ich im Spiel oft versucht, einen Nebenmann zu suchen und den Ball quergelegt– das hat nicht ganz so gut geklappt. Daher habe ich jetzt einfach mal draufgehalten. Ich treffe den Ball perfekt und er geht richtig schön rein.

Frage: Man merkt Ihnen die Freude über das Traumtor gerade gar nicht so an…

Zimmer: (lacht) Ich bin einfach nur kaputt. Wenn die Kraft erst mal wieder ein bisschen zurückkommt oder wenn ich dann später mit meiner Frau und meinen Kumpels auf der Couch sitze, dann sieht das schon anders aus. Ich freue mich wirklich riesig, aber ich bin gerade echt kaputt.

Der 25-jährige Außenverteidiger spielt seit 2017 für Fortuna Düsseldorf

Zimmer: "Der Sieg ist wichtiger als mein Tor"

Frage: War Ihr erstes Tor in der Bundesliga zugleich das bisher schönste Ihrer Karriere?

Zimmer: Mit Sicherheit! Es war das schönste Tor – vor allem aber auch das wichtigste. Und der Sieg ist am Ende viel wichtiger als mein Tor. Diese drei Punkte tun uns sehr gut. Den Schwung können und müssen wir jetzt mitnehmen.

Frage: Fortuna hat es geschafft, Borussia Dortmund über weite Strecken vom eigenen Tor fernzuhalten. Wie schafft man das gegen diese Poweroffensive?

Zimmer: Sehr viel laufen natürlich! Und ganz, ganz eklig sein in den Zweikämpfen. Es war uns schon vor dem Spiel klar, dass wir nur so bestehen können. Natürlich hatten wir dann auch das entscheidende Quäntchen Glück, das du einfach brauchst. Wenn Dortmund zu Beginn des Spiels beim Abseitstor tatsächlich das 1:0 gemacht hätte, dann wäre es sehr, sehr schwer geworden für uns. Aber wir haben von Anfang an alles reingeworfen, was wir hatten – in jeden Zweikampf, in jeden Lauf. Und so standen wir dann defensiv sehr gut. Auch wenn es am Ende noch einmal spannend wurde.

Frage: Offensiv konnte sich die Fortuna wieder mal auf Dodi Lukebakio verlassen.

Zimmer: Wir wussten, dass wir nicht viele Chancen bekommen werden, also mussten wir sie nutzen. Wir mussten eiskalt sein vor dem Tor der Dortmunder – und genau das haben wir mit Dodi. Es ist unfassbar, was er für eine Ruhe hat, wenn er auf den Torwart zuläuft.

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"Angst hatten wir auf keinen Fall"

Frage: Hatten Sie bei dem hohen läuferischen Aufwand mal die Sorge, dass der Mannschaft am Ende die Kraft ausgehen könnte?

Zimmer: Der Trainer hat es clever gemacht, dass er am letzten Samstag schon rotiert hat und dass er jetzt gegen Dortmund wieder ein bisschen rotiert hat. Angst hatten wir auf keinen Fall. Dass wir 90 Minuten laufen und rennen können, haben wir in dieser Saison schon ein paar Mal bewiesen. Da wäre Angst in jedem Fall fehl am Platz.

Frage: Am Samstag steht für Fortuna Düsseldorf jetzt noch das Duell bei Hannover 96 an. Dort könnte man mit einem Sieg noch einmal einen großen Schritt machen.

Zimmer: Es kommt jetzt darauf an, in den nächsten Tagen bis zum Spiel alles zu nutzen, um gut zu regenerieren – gut zu essen, gut zu schlafen. Und dann wartet am Samstag ein sehr, sehr schweres Spiel auf uns. Da müssen wir auch wieder von der ersten Minute an genauso viel laufen und genauso eklig sein in den Zweikämpfen wie gegen Dortmund. Das müssen wir die ganze Saison über in jedes Spiel reinbringen. Dann haben wir auch immer eine Chance, das Spiel zu gewinnen.

Aus Düsseldorf berichtet Dietmar Nolte

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