Bundesliga
Am Samstag um 20:30 Uhr empfängt Fortuna Düsseldorf den SC Paderborn zum Topspiel der zweiten Bundesliga. Beim Duell Zweiter gegen Dritter will die Fortuna den Weg aus der Mini-Krise nach zuletzt zwei Niederlagen finden. Zahlreiche Statistiken sprechen für die Hausherren, die vergangene Saison so knapp am Aufstieg scheiterten.
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Genau einen Monat ist es her, dass Fortuna Düsseldorf als ungeschlagener Tabellenführer den Hamburger SV zum Topspiel empfing. Ein Traumtor, ein kurioses Handspiel und die eigene Chancenverwertung wurden dem Team von Daniel Thioune beim 0:3 am 6. Oktober zum Verhängnis. Es war der Beginn einer Minikrise und einem Monat zum Vergessen für eines der Topteams der zweiten Bundesliga, das im Frühjahr so denkbar knapp in der Aufstiegsrelegation am VfL Bochum scheiterte - und diese Saison so gerne aufsteigen würde.
Nach der Länderspielpause folgte ein Pflichtsieg bei überforderten Regensburgern, die kurz danach den Trainer wechselten. Anschließend setzte es aber zwei weitere Pleiten - vor heimischem Publikum gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:4) - und noch überraschender die verdiente Niederlage bei Aufsteiger Preußen Münster (0:1). Bei allen Niederlagen das Hauptproblem: die Chancenverwertung, die im Topspiel am Samstag gegen den SC Paderborn deutlich besser werden muss.
Die Statistiken sprechen nach elf Spielen eine deutliche Sprache: Beim 0:3 gegen den HSV (8. Spieltag) und auch beim 0:1 zuletzt in Münster agierte die Fortuna laut xGoals-Statistik mehr oder weniger auf Augenhöhe mit dem Gegner, beim 3:4 gegen Kaiserslautern (10. Spieltag) war man dem Sieg laut Expected Goals (2,4:1:3) sogar näher. In der Gesamtrechnung nach elf Spieltagen hat die Fortuna nach dem 1. FC Köln den zweitbesten xGoals-Wert, aber nach Schlusslicht Regensburg die zweitschwächste Abschluss-Effizienz (-5,0). Nach Qualität und Anzahl der Torchancen hätte die Fortuna, die mit 18 Treffern nur die 13. beste Offensive der Liga stellt, also fünf Tore mehr auf dem Konto haben können. Dann stünde das Team von Daniel Thioune auf Rang drei im Offensivranking.
Doch wie bereits Weltfußballer Lothar Matthäus grammatikalisch falsch aber inhaltlich korrekt predigte ("Wäre, wäre Fahrradkette"), können sich Profifußballer nicht viel vom Konjunktiv kaufen. Das Gute aus Fortunasicht vor dem Topspiel gegen Paderborn: Es ist noch nicht wirklich etwas passiert. Trainer Daniel Thioune ist die Gesamtentwicklung zu verdanken. Kaum jemand hätte erwartet, dass sich die Fortuna nach der Relegations-Enttäuschung und dem Abgang von Christos Tzolis so entwickeln würde und zuletzt auch die Tabellenführung längere Zeit inne hatte. Andere Mannschaften hätte es nach einer solchen Relegations-Enttäuschung in eine tiefe sportliche Krise geführt.
Düsseldorf ist weiter auf Kurs Bundesliga. Mit 20 Punkten und einer Tordifferenz von +5 steht die Fortuna auf Rang drei. Abgesehen vom 2. Spieltag (da war Fortuna Vierter) belegten die Düsseldorfer immer einen der ersten drei Plätze. Die Aufstiegsränge sollen gegen Paderborn selbstredend beschützt werden. Dass die Fortuna jetzt komplett einbricht, ist nicht zu erwarten. Düsseldorf agiert schon das ganze Jahr stabil. Seit Jahresbeginn 2024 holte kein Team in der 2. Bundesliga mehr Punkte als die Fortuna (53). Mehr als zwei Niederlagen in Folge gab es für die Rheinländer weder in diesem noch im letzten Kalenderjahr. Letztmals eine solche Negativserie gab es für Düsseldorf vom 19. bis zum 21. Spieltag 2021/22 (im Januar 2022).
Hoffnung macht zudem die stabile Defensive, die mit Ausnahme des FCK-Spiels herausragende Arbeit leistet. Gegen Kaiserslautern kam die Defensive nicht in die entscheidenden Zweikämpfe, kassierte vier der zwölf Gegentore der Saison. Trotz dieses schwarzen Tags hat nur Hannover weniger Treffer zugelassen. Düsseldorf ist zudem nach gegnerischerem xGoals-Wert (14,6) ebenfalls das zweitbeste Team ligaweit. Mit einer effizienteren Offensive wird die Fortuna über kurz oder lang wieder Spiele für sich entscheiden. Mit der ohnehin stabilen Defensive wird Düsseldorf um den Aufstieg mitspielen.