2. Bundesliga
Vor genau einem Jahr ist Franz Beckenbauer verstorben. Viel wurde seitdem unternommen, um des "Kaisers" ewig zu gedenken. Nun steht auch die Münchner Allianz Arena an einem ganz besonderen Ort.
Ein Jahr ist es mittlerweile her, dass der Fußball einen seiner Größten verlor. Am 7. Januar 2024 starb Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren. Der Tod des "Kaisers" - Weltmeister als Spieler wie als Trainer - bewegte die Welt und zog eine gigantische Welle der Anteilnahme mit sich.
Zur Trauerfeier in der Allianz Arena kamen rund 30.000 Menschen, die Beckenbauer die letzte Ehre erweisen wollten. Der womöglich beste Libero aller Zeiten, er wird niemals vergessen werden. Dafür sorgen auch weitere Ehrungen, die dem "Kaiser" noch nach dessen Ableben zuteilwerden.
Eine der größten Würdigungen tritt nun zum ersten Todestag der Fußball-Legende in Kraft. So steht die Allianz Arena des FC Bayern München künftig am "Franz-Beckenbauer-Platz 5" - angelehnt an die Rückennummer des "Kaisers", die vom FCB nie wieder vergeben werden soll, wie Präsident Herbert Hainer auf der Jahreshauptversammlung 2024 verkündete.
Beckenbauer hatte zwischen 1964 und 1977 einen riesigen Anteil am steilen Aufstieg des heutigen Rekordmeisters, führte die Münchner in die Bundesliga und holte dort mit ihnen anschließend vier Deutsche Meisterschaften sowie Pokalsiege, gewann drei Mal den Europapokal der Landesmeister sowie je ein Mal den Europapokal der Pokalsieger und den Weltpokal.
Von seinem damaligen Mitspieler und Freund Gerd Müller steht bereits eine Statue am Stadion der Bayern, bald soll daneben auch eine von Beckenbauer aufgestellt werden.
"Wie bei unseren bisherigen Projekten wollen wir - gemeinsam mit allen Fans - mit dem Denkmal ein großartiges Dankeschön an Franz Beckenbauer zurückgeben. Als Dank und Respekt für die gemeinsame Zeit, die er sicher wie kaum ein anderer geprägt hat", so die Kurt-Landauer-Stiftung, die sich für die Errichtung der Statue einsetzt.
Doch auch über die Vereinsgrenzen hinaus wird Franz Beckenbauer gewürdigt. So haben sich DFL und DFB dazu entschlossen, den Supercup ab 2025 in "Franz Beckenbauer Supercup" umzubenennen, um so gemeinsam die Verdienste des "Kaisers" um den deutschen Fußball ehren. Auch Erscheinungsbild und Logo des jährlichen Duells zwischen dem Deutschen Meister und dem DFB-Pokalsieger sollen noch entsprechend angepasst werden.
"Mit der Umbenennung des Supercups schaffen wir nun eine sichtbare Verbindung zwischen Franz Beckenbauer und dem Fußball in seiner ganzen Breite. Nicht nur der Profis, sondern auch der Amateure, die am DFB-Pokalwettbewerb teilnehmen", so DFB-Präsident Bernd Neuendorf zur Intention hinter der Änderung, die auch Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums, begrüßt: "Franz Beckenbauer war ein Kind der Bundesliga. Kaum jemand hat sie so geprägt wie er. Ich freue mich sehr darüber, dass wir den Supercup nun in einer gemeinsamen Initiative von DFL und DFB nach Franz Beckenbauer benennen werden."
Auf internationaler Bühne hatte Franz Beckenbauer, repräsentiert von Witwe Heidi und Sohn Joel, noch im Oktober 2024 einen großen Auftritt, als er bei der Verleihung des Ballon d'Ors in Paris posthum die Sonderauszeichnung erhielt. Zu Lebzeiten hatte der Weltmeister von 1974 (als Spieler) und 1990 (als Trainer) selbst zweimal den Ballon d'Or gewonnen (1972 und 1976) und war später in das FIFA-Team des Jahrhunderts aufgenommen worden.
Mit der Sonderauszeichnung würdigten der Weltverband und die UEFA nicht nur Beckenbauers außergewöhnliche sportliche Leistungen, sondern auch seinen Einfluss als Funktionär und Repräsentant des deutschen Fußballs.
Apropros Fußball, der soll natürlich auch noch gespielt werden in Gedenken an den "Kaiser". So richtet der FC Bayern am 17. März zum 125-jährigen Vereinsjubiläum den "Beckenbauer-Cup" aus. Zu diesem Hallentunier im neuen SAP Garden werden unter anderem die Traditionsteams von Real Madrid, Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart und der AC Mailand erwartet.
Die Erlöse aus der Veranstaltung sollen der Franz-Beckenbauer-Stiftung zugute kommen, die sich seit 1982 für ideelle und finanzielle Hilfe für Menschen mit Behinderung und Personen, die krank oder unverschuldet in Not geraten sind, einsetzt.
So ist Franz Beckenbauer auch ein Jahr nach seinem Tod noch in aller Munde und wird erst recht niemals in Vergessenheit geraten.