Bundesliga
Giovanni Reyna kam erst im Sommer 2019 von der New York City FC Academy zur U19 von Borussia Dortmund. Mit gerade einmal 17 Jahren hat sich der Offensivspieler aber schnell bei Lucien Favre empfohlen und wurde zur Rückrunde 2019/20 schließlich fest zu den Profis befördert. Nach einigen Kurzeinsätzen könnte Reyna durch die Ausfälle von Marco Reus und Julian Brandt in den nächsten Wochen sogar eine zentrale Rolle zukommen. bundesliga.de hat sich mit dem Youngster unterhalten.
Giovanni Reyna, im Sommer durften sie bereits mit den Profis von Borussia Dortmund ins Trainingslager reisen. Hätten Sie damit gerechnet, schließlich waren sie gerade erst 16 Jahre alt?
Giovanni Reyna: Das waren natürlich großartige Tage. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mit der Mannschaft nach Amerika fahren dürfte. Als sie mich darüber informiert haben, war ich richtig aufgeregt. In den ersten Tagen habe ich ungemein viel gelernt, habe mich an die Jungs gewöhnt und einige etwas näher kennengelernt. Jetzt bin ich schon eine ganze Weile dabei und arbeite hart daran, immer besser zu werden. Ich kann mir bei den Jungs sehr viel abschauen.
In welchen Bereichen haben sie sich im letzten halben Jahr beim BVB verbessert?
Reyna: Wenn du jeden Tag so genialen Spielern wie Marco Reus, Mario Götze oder Mats Hummels beim Training zuschauen kannst, verbesserst du dich automatisch. Ich habe so viel von ihnen gelernt, nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Etwa die Art, wie sie ihre Körper in Schuss halten. Ich bewege mich jetzt viel besser, bin selbstbewusster geworden und fühle mich bereit, der Mannschaft zu helfen.
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Haben Sie sich bereits an das Leben in Deutschland gewöhnt?
Reyna: Natürlich vermisse ich Familie und Freunde. Manchmal sehe ich sie fünf Monate lang nicht. Aber ich bin bereit, dieses Opfer für den Fußball in Kauf zu nehmen. Deutschland ist ganz anders als die USA, aber ich habe einige Leute um mich herum, die mir helfen und mir die Eingewöhnung leichter machen. Ich fühle mich hier sehr wohl.
Ihre Eltern waren beide Profifußballer. Ihr Vater Claudio spielte in den späten 90er Jahren bei Wolfsburg und Leverkusen. Ihre Mutter war US-Nationalspielerin. Welchen Einfluss hatten sie auf Ihre Entwicklung?
Reyna: Meine Eltern sagen immer, dass ich die besten Eigenschaften von beiden geerbt habe. Mein Vater war eher ein Techniker, der gut mit dem Ball umgehen konnte, während meine Mutter ihre Stärken im athletischen Bereich hatte. Ich denke, dass ich schon ganz schön schnell unterwegs bin, gleichzeitig aber auch mit Technik und Passspiel überzeugen kann. Trotzdem kann ich mich noch in allen Bereichen verbessern.
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Sie werden aufgrund ihres Werdegangs oft mit dem ehemaligen Dortmunder und US-Nationalspieler Christian Pulisic verglichen.
Reyna: Wir schreiben uns ab und zu Nachrichten oder tauschen uns über Instagram aus. Was er in Dortmund und jetzt in der Premier League geleistet hat, ist fantastisch. Es ist cool, mit ihm verglichen zu werden, aber trotzdem sind wir unterschiedliche Spieler und ich will meinen eigenen Weg gehen. Es ist beeindruckend, wie er den Weg für US-Amerikaner in die Bundesliga – speziell nach Dortmund – geöffnet hat. Ich hoffe, wir können eines Tages gemeinsam für die Nationalmannschaft spielen.
Was haben Sie von Trainer Lucien Favre gelernt?
Reyna: Er hat mir in erster Linie gesagt, dass ich völlig befreit aufspielen und Spaß haben soll. Ich kann immer zu ihm gehen, wenn ich eine Frage habe. Aber nicht nur Lucien Favre, sondern das gesamte Trainerteam hat mir ungemein geholfen.
Wie würden Sie sich selbst als Spieler beschreiben?
Reyna: Ich denke, dass ich ein sehr kreativer Spieler bin. Ich habe von allem ein bisschen was im Repertoire: Passspiel, Kombinationsfußball, ich kann dribbeln. Vor allem bin ich aber sehr ehrgeizig und will immer gewinnen. Das ist meiner Meinung nach meine größte Qualität. Das hat mich bis hierhin gebracht. Ich gebe im Training und im Spiel immer alles, hasse es zu verlieren und will immer der Beste sein. Ich bin wirklich sehr ehrgeizig und gebe alles für den Erfolg der Mannschaft.