Bundesliga
Der FC St. Pauli hat das Hamburger Stadtderby beim Hamburger SV mit 2:0 (1:0) gewonnen. Adam Dźwigała (19.) und Andréas Hountondji (60.) erzielten die Tore für die Kiezkicker. Gocholeishvili sah die Gelb-Rote Karte (77.). Die Gäste verdienten sich den Sieg durch eine effiziente Chancenverwertung und überzeugende Defensivarbeit.
Erstmals seit der Saison 2010/11 kam es wieder zum Hamburger Stadtderby in der Bundesliga, und der FC St. Pauli setzte sich verdient mit 2:0 beim Hamburger SV durch. Nach dem jeweiligen Remis am ersten Spieltag wollten beide Teams ihren ersten Saisonsieg einfahren, doch es waren die Gäste vom Kiez, dieam Ende im Volkspark feiern konnten.
Beide Trainer setzten auf die gleichen Startformationen wie am vergangenen Spieltag, während die Neuzugänge Luka Vušković (HSV) und Martijn Kaars (St. Pauli) auf der Bank Platz nahmen.
Der HSV hatte in den ersten Minuten mehr vom Spiel und kam durch Ransford-Yeboah Königsdörffer zu einer ersten Kopfballchance (4.), die jedoch über das Tor ging. St. Pauli überstand die Anfangsphase schadlos und ging dann in der 19. Minute überraschend in Führung: Nach einer kurz ausgeführten Ecke von Danel Sinani auf Mathias Pereira Lage brachte dieser den Ball flach in den Strafraum, wo Adam Dźwigała aus knapp neun Metern abzog und Daniel Heuer Fernandes trotz dessen Berührung überwand.
Die beste Chance zum 2:0 vergab Pereira Lage kurz vor der Pause, als er nach einem mustergültigen Angriff aus elf Metern freistehend rechts am Tor vorbeischoss (41.).
Die Hamburger kamen entschlossen aus der Kabine und schienen in der 48. Minute den Ausgleich erzielt zu haben – Königsdörffer überwand Vasilj mit einem präzisen Abschluss. Der Jubel im Volksparkstadion verstummte jedoch schnell, als der VAR eingriff und den Treffer wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung zurücknahm.
HSV-Trainer Merlin Polzin reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Jean-Luc Dompé und Yussuf Poulsen für mehr Offensivkraft (56.). Doch statt des Ausgleichs fiel das 0:2: Joel Chima Fujita spielte einen brillanten Pass auf Andréas Hountondji, der Heuer Fernandes umkurvte und den Ball aus spitzem Winkel ins leere Tor schob (60.).
Die Situation für den HSV wurde in der 77. Minute noch schwieriger, als Giorgi Gocholeishvili nach einem Foul an Pereira Lage die Gelb-Rote Karte sah. Mit einem Mann weniger und zwei Toren Rückstand war die Niederlage für die Rothosen besiegelt.
St. Pauli kontrollierte in der zehnminütigen Nachspielzeit souverän das Geschehen und ließ keine nennenswerten Chancen mehr zu. Am Ende stand ein verdienter 2:0-Erfolg für die Kiezkicker, die damit den ersten Bundesliga-Derby-Sieg seit 2011 feierten und die ersten drei Punkte der Saison einfuhren.
Andréas Hountondji war der entscheidende Akteur auf Seiten des FC St. Pauli und wurde mit 39 Prozent der Stimmen zum MOTM gewählt. Sein Tor zum 2:0 in der 60. Minute war nicht nur technisch anspruchsvoll ausgeführt, sondern brach auch den Widerstand des HSV.
Der Angreifer stellte mit einer Höchstgeschwindigkeit von 33,88 km/h zudem seine athletischen Qualitäten unter Beweis und war für die Hamburger Abwehr stets ein Unruheherd. Vor seiner Auswechslung in der 69. Minute hatte er vier Torschüsse abgegeben und seine Chancen effizient genutzt.
Bundesliga Match Facts
xGoals: Hamburg 0,4 - St. Pauli 1,57
Schnellster Spieler: Warmed Omari (HSV), 34,11 km/h
Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 0:1 von Adam Dźwigała (STP), 3 Prozent
Most Pressed Player: Danel Sinani (STP), 20 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Arkadiusz Pyrka (STP), +2,49
Fantasy Heroes: Jordan Torunarigha (Hamburger SV, 278 Punkte), Louis Oppie (FC St. Pauli, 252 Punkte), Adam Dźwigała (FC St. Pauli, 233 Punkte)