Bundesliga
Der Hamburger SV ist endlich wieder in der Bundesliga: Nach sieben Jahren Zweitklassigkeit gelang den „Rothosen“ die so ersehnte Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs. Der einst als Bundesliga-Dino geltende HSV reist dadurch endlich wieder in die Fußball-Metropolen Deutschlands – beispielsweise nach München, wo bereits am 3. Spieltag der FC Bayern auf den Aufsteiger wartet.
Zurück, wo man nach dem eigenen Selbstverständnis auch hingehört: Der Hamburger SV hat nach zahllosen vergeblichen Anläufen die Rückkehr in die Bundesliga geschafft. Es gibt also für die "Rothosen" wieder auf höchstem Niveau ein Nordderby gegen den SV Werder Bremen, das innerstädtische Prestigeduell gegen den Lokalrivalen FC St. Pauli – und es gibt nach sieben Jahren auch endlich wieder Vergleiche mit dem FC Bayern.
Ein Duell, das bereits am 3. Spieltag für den HSV ansteht. Ein Duell, das sowohl Vorfreude als auch leichte Sorgen in der Hansestadt auslöst. Vor allem, wenn die Reise nach München geht, denn zuletzt gab es für die Hamburger beim Rekordmeister nicht viel zu bestellen. Ganz im Gegenteil: Die Ergebnisse in den Aufeinandertreffen vor dem HSV-Abstieg 2018 sind geeignet, eine Fußball-Version der posttraumatischen Belastungsstörung auszulösen.
Gleich zweimal unterlagen die "Rothosen" mit 0:8 beim FC Bayern (2014/15 und 2016/17), gleich doppelt gab es ein 0:6 in der bayerischen Landeshauptstadt (2010/11 und 2017/18), dazu kommt das unvergessene 2:9 Ende März 2013. Den letzten Sieg der Hamburger in München gab es im April 2007, als Rafael van der Vaart und Paolo Guerrero den Bayern-Treffer durch Claudio Pizarro konterten und die HSV-Fans in der Allianz-Arena jubeln ließen.
Die guten alten Zeiten für den sechsmaligen Deutschen Meister, der in dieser Phase die Münchner auch zuhause gleich zweimal in Serie abkochen konnte. Seitdem herrscht jedoch Flaute bei den Norddeutschen – in Hamburg und beim FC Bayern. Doch wer weiß: Mit der Aufstiegseuphorie im Rücken ist dem HSV gerade zum Saisonstart einiges zuzutrauen, auch auswärts beim amtierenden Titelträger.
Es wäre dann wohl die erste faustdicke Überraschung der neuen Bundesliga-Saison. Der Aufsteiger-David siegt beim Rekordmeister-Goliath und beendet bei der Rückkehr zum einstigen Titelrivalen einen jahrelangen Negativlauf. Aber das sind Geschichten, die bekanntlich der Fußball schreiben kann. Und für den HSV wäre es nach einer Zeit der Dürre auch wieder ein dickes Ausrufezeichen, das das Comeback in der Beletage des deutschen Fußballs kein kurzes Intermezzo bleiben soll.