Bundesliga

HSV-Legende sagt Adieu

Abschiedsgeste eines Großen: Horst Hrubesch geht in den Ruhestand
Abschiedsgeste eines Großen: Horst Hrubesch geht in den Ruhestand

Horst Hrubesch beendet zum 30. Juni 2025 seine Tätigkeit als Direktor Nachwuchs beim Hamburger SV und übergibt die Verantwortung, wie er selbst sagt, "an die nächste Generation". Damit zieht sich nicht nur eine HSV-Ikone, sondern eine der prägenden Figuren des deutschen Fußballs, aus dem sportlichen Rampenlicht zurück – zu einem Zeitpunkt, der angesichts des Hamburger Doppelaufstiegs perfekter kaum sein könnte.

Nach fast fünf Jahren an der Spitze des Nachwuchsbereichs beim Hamburger SV zieht Horst Hrubesch einen Schlussstrich. Ende Juli läuft sein Arbeitsvertrag aus, und damit sein Amt als Direktor Nachwuchs. Doch der gebürtige Hammer war beim HSV nie nur ein Funktionär – er war ein Gesicht des Vereins. Als Spieler prägte er die erfolgreichste Zeit der Clubgeschichte mit: Drei deutsche Meistertitel (1979, 1982, 1983) und der Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1983 stehen in seiner Vita. Hrubesch erzielte in 224 Bundesliga-Spielen 136 Tore – ein Großteil davon per Kopf, was ihm den Beinamen "Kopfballungeheuer" einbrachte.

Auch in der Nationalmannschaft schrieb der ehemalige Stürmer Geschichte: Beim EM-Finale 1980 köpfte er Deutschland mit zwei Treffern zum Titel, zwei Jahre später wurde er Vizeweltmeister. Als Trainer führte er 2008 die deutsche U19-Nationalmannschaft, ein Jahr darauf die U21 zum EM-Titel, bei Olympia 2016 gewann er mit dem DFB-Team Silber, 2024 mit den DFB-Frauen Bronze.

Dieser Bereich, der Frauen-Fußball, war für ihn ohnehin eine "Herzensangelegenheit", wie er einst selbst sagte. Und das nicht nur bei den DFB-Frauen, wo er mehrfach als Trainer einsprang, sondern auch beim HSV, wo er sich in den vergangenen Jahren mit seiner gewohnt großen Leidenschaft für den Aufbau und die Entwicklung des Teams einsetzte.

Horst Hrubesch und HSV-Coach Merlin Polzin nach dem Hamburger Aufstieg in die Bundesliga
Horst Hrubesch und HSV-Coach Merlin Polzin nach dem Hamburger Aufstieg in die Bundesliga

Ein Mann für alle Fälle

Hrubesch war beim HSV mehr als nur ein Stratege hinter den Kulissen. Er war Mentor, Anpacker, Nothelfer – etwa als er 2021 kurzfristig als Interimscoach bei den Profis einsprang. Im Nachwuchs setzte er auf frühzeitige Verantwortung und förderte eine neue Generation mit klaren Strukturen. Dass die Nachwuchsmannschaften der Rothosen in den vergangenen Jahren beachtliche sportliche Erfolge feierten, wie beispielsweise der Einzug der U17 ins Achtelfinale der Deutschen Meisterschaft, ist nicht zuletzt auch seiner Handschrift zu verdanken.

Und jetzt, als sowohl die Männer als auch die Frauen des HSV in die Bundesliga aufstiegen, verabschiedet sich Hrubesch zu einem perfekt gewählten Zeitpunkt in seinen wohlverdienten Ruhestand, in den er eigentlich schon vor ein paar Jahren gehen wollte. Zu groß war – und ist – seine Leidenschaft für den Sport.

Auch wenn ihm beim HSV weiterhin "alle Türen offen sind", wie Vorstand Stefan Kuntz betonte, scheint der Abschied dieses Mal festzustehen. Und wie es für den bescheidenen Herzensmenschen typisch ist, geschieht dieser Abschied und das Übergeben seines Amtes "an die nächste Generation" leise, eher nebenbei, ohne Pathos. Ganz der Hanseat – obwohl er Westfale ist.

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